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Hargest Darken: Der dauernde Fluss (Review)

Artist:

Hargest Darken

Hargest Darken: Der dauernde Fluss
Album:

Der dauernde Fluss

Medium: Do-CD
Stil:

Düster-bedrohliche Electronics

Label: BI-ZA-Records
Spieldauer: 153:41
Erschienen: 09.12.2016
Website: [Link]

Alles klar!!!
Im Grunde genommen sagt dieser Titel schon alles über ein elektronisches Album aus: „Der dauernde Fluss“!
Düster fließende, bedrohliche Electronics mit deutlichem Ambient-Einschlag und oftmals ohne jegliche Rhythmen erwarten den Hörer von HARGEST DARKEN.
Musik, die genauso dunkel ist wie das Cover, auf das man doch einen gaaaaanz genauen Blick werfen sollte. Denn dann entdeckt man den Kopf und etwas Gefieder eines toten Raben, der uns musikalisch ähnlich einstimmt wie das Gedicht-Epos „The Raven“ von EDGAR ALLAN POE! Unverkennbar sind diese atmosphärischen Parallelen, welche sich hinter diesem Album und dem Gedicht verbergen. Beängstigend zugleich und garantiert keine Gute-Nacht-Musik für ängstliche Zeitgenossen. Manchmal entfaltet „Der dauernde Fluss“ eine Form hintergründigen Horrors, indem er eine Welt aus dräuenden, tieftönenden Electronics schafft, die sich ganz langsam anschleichen und dem Hörer einen spannend aufgebauten Horror-Soundtrack feilbieten. Trotzdem tauchen immer wieder überraschende Momente von hellen Tönen auf, die die Dunkelheit wie lauter kleine Sternschnuppen durchdringen, aber ganz schnell zu Boden stürzen.

Jedes Stück der ersten CD spricht eine manchmal zart-dahinfließende KLAUS SCHULZE-Sprache seiner frühen Ära bis hin zu den „Dune“- und „X“-Zeiten und vermag gerade darum stellenweise zu begeistern. Doch ähnlich wie Schulze öfters seinen (eintönigen) Fluss übertrieb, übertreibt auch HARGEST DARKEN manchmal innerhalb seines „Bardo“-Zyklus‘. Trotzdem wecket FRANK SACHÜßLER alias HARGEST DARKEN geschickt Erinnerungen an diese wundervolle Zeit, in der man alle elektronischen Kleinkunstwerke von ASHRA TEMPEL über KLAUS SCHULZE bis hin zu KRAFTWERK und TANGERINE DREAM, die sich zu großen Klang-Epen entfalteten, noch unter dem Begriff „Krautrock“ abtat und ihnen damit großes Unrecht zufügte. Denn diese Form der elektronischen Musik, die zu keiner Fahrstuhlberieselung oder kurzweiligen Hit-Rhythmus-Electronics verkommen konnte, zählen heute als große Meisterwerke, die einen rundum klassischen Charakter und all das Orchestrale in sich tragen sowie ähnliche Spannungen erzeugen wie ein im Konzertsaal agierendes Symphonie-Orchester.
Klassisch-krautige Electronic-Symphonien so gesehen!
Genau hier setzt auch Der dauernde Fluss mit seinen rückwärts gezählten „Bardo“-E-Symphonien von HARGEST DARKEN an.
Er fließt und fließt und fließt – manchmal aber auch nur so vor sich hin.

Aber es spielen auch viele Samples, inklusive Stimm-Samples, zugleich bei „Der dauernde Fluss“ eine sehr wichtige Rolle. Leider werden diese Sampler-Spielereien an einigen Stellen etwas übertrieben, sodass die Klangsynthese dem experimentellen Sampling geopfert wird, aber am Ende doch immer wieder zum bedrohlich klingenden Ausgangspunkt zurück findet.

Es ist ein schweres Album, das uns der 54jährige Frank Schüßler alias Hagen Van Bergen unter dem Namen HARGEST DARKEN hier präsentiert. Eins, das für Musikliebhaber geschaffen ist, die zwischen GLASS und NYMAN oder „Thursday Afternoon“-ENO und SATIE sowie deren getragenen Klangflächen ihr musikalisches Glück finden. Diese Schwere hört man von der ersten bis zur letzten 154. Minute. Den Einen zieht sie in den Bann, dem Anderen beschert sie vielleicht einen albtraumhaften Schlaf. Ein besseres FAZIT fällt mir einfach für dieses gute elektronische Album „Der dauernde Fluss“ von HARGEST DARKEN nicht ein.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3612x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD 1 (74:53):
  • Bardo 10
  • Bardo 9
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  • Bardo 7
  • Bardo 6
  • CD 2 (78:48):
  • Bardo 5
  • Bardo 4
  • Bardo 3
  • Bardo 2
  • Bardo 1

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