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Nino Helfrich: Hourglass (Review)
Artist: | Nino Helfrich |
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Album: | Hourglass |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Modern Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 31:33 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Eine gute halbe Stunde lang zockt sich der junge deutsche Gitarrist und Komponist NINO HELFRICH durch keine zwei Handvoll modern aufgezogener Metal-Tracks im Radioformat, die sich vor allem durch ihre jeweiligen Sänger hervortun. Stilistisch geschieht auf "Hourglass" wenig mehr als das, was sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren zwischen NWoAHM, Metalcore und skandinavischem Post Death Metal (IN FLAMES, etc.) entwickelt hat.
Helfrich, auf dessen Einstand "Dead Bodies In Motion" der virtuose Kollege Angel Vivaldi mit einem Gastsolo brillierte, beherrscht aber nicht nur sein Handwerk (Riffs, Riffs, Riffs …), sondern hat auch die Geschichte seines Leib-und-Magen-Stils verinnerlicht und schafft es, innerhalb des umrissenen Dreiecks Songs zu schreiben, die ohne progressive Ausschläge längerfristig unterhalten. Der eigentliche Coup sind aber eben die Stimmen im Vordergrund, insbesondere jene von SOILWORKs Björn "Speed" Strid, den man im eröffnenden Treiber 'Your Own Way', während des brutalen Geschosses 'Day Of Reckoning' - hier wird der Einsatz eines Drumcomputers mit unangenehmer Deutlichkeit offenbar -, im rhythmisch komplexeren 'Facing Fear' sowie dem abschließenden 'Pull The Trigger' bewundern darf.
MUTINY-WITHIN-Frontmann Chris Clancy (auch WEARING SCARS) hingegen verleiht dem hämmernden 'The End', dem sehnsüchtigen Titelstück (das Auge des Sturms in der Mitte sozusagen) und 'Apocalypse Inside' eine recht typische Yankee-Metal-Note. Die triumphalen Refrains, die quasi das gesamte Material zu potenziellen Hymnen machen, lassen aber erst gar keinen Eindruck von "dicke Hose"-Geprotze entstehen, sondern deuten vielmehr Zuversicht an, ja tun nichts weniger, als Kraft zu spenden.
"Hourglass" ist also vor allem ein Erbauungsalbum - auch und gerade in Anbetracht der Texte, um deren Verfassen sich die nicht musikalisch beteiligte Jenny Smiles kümmerte. Möchte man dieser Musik eine gewisse feminine Note andichten, findet sich diese abseits der gefühlvollen Lead-Passagen und melodischen Hooks ausgerechnet in der Stimme von Christoph Wieczorek; der ANNISOKAY-Sänger verwandelt 'Let Me Sleep', seinen einzigen Beitrag zum Album, in den heimlichen Höhepunkt.
FAZIT: NINO HELFRICH hat beflissene Lieder in einem geläufigen Format mit ebenso vertraut wirkender Stilsprache komponiert, diese knallig zeitgenössisch produziert und von hervorragenden Sängern veredeln lassen. "Hourglass" bietet achtmal Modern Metal zum Mitsingen ohne Anspruch auf Originalität, dafür aber professionell aufgezogen und emotional durchaus haptisch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pull The Trigger
- Apocalypse Inside
- Facing Fear
- Hourglass
- Day Of Reckoning
- Let Me Sleep
- The End
- Your Own Way
- Hourglass (2017) - 12/15 Punkten
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