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Psychanoia: Unreal Seas (Review)
Artist: | Psychanoia |
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Album: | Unreal Seas |
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Medium: | CD | |
Stil: | Groove Metal/Hardrock |
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Label: | Requiem Productions | |
Spieldauer: | 58:34 | |
Erschienen: | 01.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Große Namen werfen die vier Franzosen von PSYCHANOIA vorab in die Waagschale, um die eigene Spielart härteren Rocks grob zu verorten. Mit den Stachelschweinbäumen, den wieder proggenden Pain of Salvation und Opeth wird die Marke hoch angesetzt. Um es anhand der Erstgenannten kurz zu machen: im Progsektor hat das vorliegende „Unreal Seas“ ziemlich exakt so wenig zu suchen wie Steven Wilson im Morgenmagazin.
Nachdem das selbstbetitelte Debüt in 2004 noch instrumental dargeboten wurde, ist seit 2010 Ivan Jacquin (LIFESEEKER) am Mikrofon mit von der Partie. Inwiefern der Band damit der Schritt in Richtung progressiver Gefilde geglückt ist, ist sicherlich Geschmackssache – stimmlich ordnet sich Jacqin mit angesäuertem Klargesang in harten Passagen eher in die Nähe eines Peavy Wagner ein als in die der genamedroppten Ausnahmekönner Gildenlöw und Akerfeldt. In sanfteren Momenten („This Between“) gibt es auch mal Kopfstimme zu hören, die scheinbar aber nur einen kleinen Platz in den Arrangements findet.
Die Diskrepanz zwischen Prog-Soll und -Ist einmal außen vor gelassen, bleibt „Unreal Seas“ ein größtenteils gut groovendes Stück Midtempo-Metalls (höre „The shadows in me“) ohne überraschende Wendungen, die den Hörer zu sehr fordern würden. Zumindest soundtechnisch kommen PSYCHANOIA nah an DREAM THEATER vor exakt 20 Jahren heran. Diese unweigerlich bewusste Ausrichtung des Mixings wird sicher hier und da von denen honoriert, die sich wohlig an frühere Tage des ProgMetals erinnert fühlen – Freunde eines zumindest halbwegs modernen Sounds stoßen sich eher an Mumpfgitarren und verhallten Drums.
Der Beginn von „Find a way“ sei als Versuch genannt, mit Schweineorgel und Gitarren tatsächlich so etwas wie Verspieltheit in die Musik zu bringen - wenngleich der große songschreiberische Wurf auch hier ausbleibt. Nein, große Abwechslung ist nicht die Stärke der Quartetts, die sich davon abgesehen nicht viel zuschulden kommen lassen und unter der Nicht-„SchnellerHärterLauter“-Fraktion einige Hörer glücklich machen dürften.
FAZIT: Grundsolides Folgewerk für Freunde eingängiger Hartriffs, das durch die Nichterfüllung des selbstauferlegten Progzwangs ein paar Federn lässt – wem die Stimme zusagt, der gibt gern ein paar Punkte mehr.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Melt into dawn
- This between
- The shadows in me
- Thin roads to nowhere
- Find a way
- The letter
- My hope
- Last words
- Unreal Seas (2017) - 9/15 Punkten
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