Partner
Services
Statistiken
Wir
Seti: Bold Travels (Review)
Artist: | Seti |
|
Album: | Bold Travels |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
|
Label: | Mylodon Records / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 59:37 | |
Erschienen: | 28.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Es ist jedes Mal beeindruckend, was heutzutage mithilfe des WWW alles möglich ist – besonders auch aus musikalischer Sicht. Bestes aktuelles Beispiel dafür sind SETI, die chilenischen Prog-Rocker, die auf ihrem Album „Bold Travels“ Neo- sowie Symphonic-Prog und Bombast-Rock geschickt miteinander verknüpfen und sich dabei dank des progressiv-digitalen Netzes sehr namhafte Unterstützung tontechnisch direkt nach Chile holten. Ihre Gastmusiker jedenfalls kommen genau aus den Bands, die für SETIs Musik Vorbildwirkung haben und die ARENA, MARILLION, PENDRAGON und THRESHOLD heißen. Deren Namen: STEVE ROTHERY, CLIVE NOLAN und DAMIAN WILSON.
Manchmal bergen solche namhaften Gastmusiker aber auch gewisse Gefahren in sich. Bestes Beispiel Sänger DAMIAN WILSON, dessen charismatische Stimme die SETI-“Haussänger“ ziemlich in den Schatten stellt. Besonders Sängerin PAULA VILCHES, die erstmals bei SETI auftaucht, hinterlässt in dieser Beziehung auf „Cascade Of Changes“ die schwächste Vokal-Figur. Und auch ein JAIME SCALPELLO stößt im Vergleich zu Wilson, der „Divine Decision“ und „The Third Gate“ mit seiner Stimme veredelt, an Grenzen.
Doch begeben wir uns einmal weg von den Gesängen, dann landen wir mit „Evolution“ und „The Great Conflict“ bei den zwei, auf eine Spielzeit von 15 Minuten kommenden Instrumentals, die in jeder Beziehung absolut positiv aus der „Bold Travels“-Reihe tanzen. Der Zehnminüter „Evolution“ kombiniert psychedelische frühsiebziger Krautrock-Electronics der Marke TANGERINE DREAM oder ASHRA TEMPEL mit atmosphärischen Gitarren-Sounds der Extra-Klasse von STEVE ROTHERY. Allein dieses kleine symphonische Meisterwerk rechtfertigt den Kauf von „Bold Travels“ und weckt Neugier darauf, wie es wohl klingen würde, wenn das nächste SETI-Album rein instrumental wäre. Schließlich ist ja der Kopf hinter SETI eindeutig und unangefochten der Keyboarder CLAUDIO MOMBERG, der zugleich alle Kompositionen sowie die Texte beisteuert. Eine Antwort auf diesen Gedanken gibt dann der folgende zweite Instrumentaltitel vor, indem er eine andere Richtung einschlägt – rockiger, progressiver, mit deutlicher GENESIS-Schlagseite sowie fetten Keys & Bass plus ausgiebigen Gitarren-Soli. Auch Instrumental Nummer zwei, das sich als „The Great Conflict“ irgendwo auf PLANET X einrichtet, ist ein Volltreffer!
Auf dem abschließenden, recht pathetischen „Anguish“, das sich progressiv rocklächelnd in ruhigen Gefilden ein anheimelndes Plätzchen sucht, darf STEVE ROTHERY noch einmal neben J. Scalpello ausgiebig seine Gitarre in den schönsten und höchsten Tönen singen lassen. Eins der bewegendsten Gitarren-Solos, das auch auf jedem MARILLION-Album einen ehrwürdigen Platz ganz weit in der Gitarren-Solo-Spitzengruppe einnehmen würde, auch wenn dazu Scalpello singt: „Things have going bad and you must adjust your life / In order to survive so that we can keep living ours.“
Dass dieser Song (und damit zugleich das Album) dann per Fade Out beendet wir, grenzt schon an wahrem Frevel!
FAZIT: SETI, die chilenische Prog-Band um Mastermind CLAUDIO MOMBERG, legt mit „Bold Travels“ ein sich zwischen Neo-Prog und fettem Bombast sowie krautrockigen Electronics bewegendes Album vor, das sich auch noch mit großartigen Gastmusikern von ARENA (Clive Nolan), THRESHOLD (Damian Wilson) und MARILLION (Steve Rothery) schmückt, womit auch die eindeutige musikalische Orientierung ihres symphonischen 2016er Werks vorgegeben ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Hidden Messenger
- Children
- Cascade Of Changes
- Divine Decision
- The Third Gate
- Evolution
- The Great Conflict
- Anguish
- Bass - José Luis Ramos
- Gesang - Jaime Scalpello, Paula Vilches, Damian Wilson
- Gitarre - Gabriel Hidalgo, Steve Rothery
- Keys - Claudio Momberg, Clive Nolan
- Schlagzeug - Juan Ricardo Weiler
- Discoveries (2010) - 12/15 Punkten
- Bold Travels (2016) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 10.01.2017 User-Wertung: 9 Punkte |
Ich finde die Scheibe zu eintönig, u.a zu viel Keyboard |