Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Seti: Bold Travels (Review)

Artist:

Seti

Seti: Bold Travels
Album:

Bold Travels

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Mylodon Records / Just For Kicks
Spieldauer: 59:37
Erschienen: 28.10.2016
Website: [Link]

Es ist jedes Mal beeindruckend, was heutzutage mithilfe des WWW alles möglich ist – besonders auch aus musikalischer Sicht. Bestes aktuelles Beispiel dafür sind SETI, die chilenischen Prog-Rocker, die auf ihrem Album Bold Travels Neo- sowie Symphonic-Prog und Bombast-Rock geschickt miteinander verknüpfen und sich dabei dank des progressiv-digitalen Netzes sehr namhafte Unterstützung tontechnisch direkt nach Chile holten. Ihre Gastmusiker jedenfalls kommen genau aus den Bands, die für SETIs Musik Vorbildwirkung haben und die ARENA, MARILLION, PENDRAGON und THRESHOLD heißen. Deren Namen: STEVE ROTHERY, CLIVE NOLAN und DAMIAN WILSON.

Manchmal bergen solche namhaften Gastmusiker aber auch gewisse Gefahren in sich. Bestes Beispiel Sänger DAMIAN WILSON, dessen charismatische Stimme die SETI-“Haussänger“ ziemlich in den Schatten stellt. Besonders Sängerin PAULA VILCHES, die erstmals bei SETI auftaucht, hinterlässt in dieser Beziehung auf „Cascade Of Changes“ die schwächste Vokal-Figur. Und auch ein JAIME SCALPELLO stößt im Vergleich zu Wilson, der „Divine Decision“ und „The Third Gate“ mit seiner Stimme veredelt, an Grenzen.

Doch begeben wir uns einmal weg von den Gesängen, dann landen wir mit „Evolution“ und „The Great Conflict“ bei den zwei, auf eine Spielzeit von 15 Minuten kommenden Instrumentals, die in jeder Beziehung absolut positiv aus der „Bold Travels“-Reihe tanzen. Der Zehnminüter „Evolution“ kombiniert psychedelische frühsiebziger Krautrock-Electronics der Marke TANGERINE DREAM oder ASHRA TEMPEL mit atmosphärischen Gitarren-Sounds der Extra-Klasse von STEVE ROTHERY. Allein dieses kleine symphonische Meisterwerk rechtfertigt den Kauf von „Bold Travels“ und weckt Neugier darauf, wie es wohl klingen würde, wenn das nächste SETI-Album rein instrumental wäre. Schließlich ist ja der Kopf hinter SETI eindeutig und unangefochten der Keyboarder CLAUDIO MOMBERG, der zugleich alle Kompositionen sowie die Texte beisteuert. Eine Antwort auf diesen Gedanken gibt dann der folgende zweite Instrumentaltitel vor, indem er eine andere Richtung einschlägt – rockiger, progressiver, mit deutlicher GENESIS-Schlagseite sowie fetten Keys & Bass plus ausgiebigen Gitarren-Soli. Auch Instrumental Nummer zwei, das sich als „The Great Conflict“ irgendwo auf PLANET X einrichtet, ist ein Volltreffer!

Auf dem abschließenden, recht pathetischen „Anguish“, das sich progressiv rocklächelnd in ruhigen Gefilden ein anheimelndes Plätzchen sucht, darf STEVE ROTHERY noch einmal neben J. Scalpello ausgiebig seine Gitarre in den schönsten und höchsten Tönen singen lassen. Eins der bewegendsten Gitarren-Solos, das auch auf jedem MARILLION-Album einen ehrwürdigen Platz ganz weit in der Gitarren-Solo-Spitzengruppe einnehmen würde, auch wenn dazu Scalpello singt: „Things have going bad and you must adjust your life / In order to survive so that we can keep living ours.“
Dass dieser Song (und damit zugleich das Album) dann per Fade Out beendet wir, grenzt schon an wahrem Frevel!

FAZIT: SETI, die chilenische Prog-Band um Mastermind CLAUDIO MOMBERG, legt mit „Bold Travels“ ein sich zwischen Neo-Prog und fettem Bombast sowie krautrockigen Electronics bewegendes Album vor, das sich auch noch mit großartigen Gastmusikern von ARENA (Clive Nolan), THRESHOLD (Damian Wilson) und MARILLION (Steve Rothery) schmückt, womit auch die eindeutige musikalische Orientierung ihres symphonischen 2016er Werks vorgegeben ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3325x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Hidden Messenger
  • Children
  • Cascade Of Changes
  • Divine Decision
  • The Third Gate
  • Evolution
  • The Great Conflict
  • Anguish

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 10.01.2017

User-Wertung:
9 Punkte

Ich finde die Scheibe zu eintönig, u.a zu viel Keyboard
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!