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Afrockaïne: Revival (Review)
Artist: | Afrockaïne |
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Album: | Revival |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Ethno Rock |
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Label: | STF | |
Spieldauer: | 54:35 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Wenn eine Band aus Algerien kommt, merkt man als Musikhörer am Puls der Zeit auf, denn was aktuell aus dem weiteren afrikanischen Kulturkreis in Sachen Rock zu uns herüberschwappt, ist nichts weniger als wegweisend für die Zukunft, und das trifft in gewissem Maß auch auf AFROCKAÏNE zu.
Mit Gitarrist und Sänger Younes "YoY" Kacimi steht der Band eine Figur mit großem Identifikationspotenzial vor, die obendrei in drei Sprachen textet - auf Arabisch, Englisch und Französisch. Daheim sind AFROCKAÏNE eine Chart-Nummer und könnten dies auch andernorts werden, denn ihre Musik sollte jeden Fan massenkompatibler neuerer Alternative-Bands begeistern und zugleich anspruchsvolle Gemüter langfristig an "Revival" fesseln.
"Revival" gründet auf Sprechgesang neben raumgreifenden Melodien mit melancholischem oder im Gegenteil umso euphorischerem Unterton, schmatzenden, brutzelnden und singenden Gitarren, Progressive-Rock-Flöten sowie Percussion-reiche Arrangements. Es gibt zugleich viel zu entdecken und vom Fleck weg mitzusingen, nicht zu vergessen ein paar Schippen Metal-Sand, der dem Sextett allerdings nicht das Getriebe kaputtmacht.
Dann wären da noch diese einzigartige Rhythmik, die längst auch etwa deutsche Acts wie Kante für sich entdeckt haben (höre unbedingt "In der Zuckerfabrik") und eine unaufgesetzte Lebensfreude, die gänzlich frei zu sein scheint von "unserem" Materialismus und oberflächlichem Erfolgsstreben. Man darf "schwarze" Bands nicht belächeln, auch wenn es bis heute immer noch geschieht, und muss nichts beschönigen, um zu konstatieren, dass sie im Westen respektive Norden etablierten Künstlern in puncto Kreativität und Handwerk oft das Wasser abgraben.
Kurzum: AFROCKAÏNE wird mit etwas Glück die Musikwelt der näheren Zukunft gehören. So stellt man sich feurigen Ethno-Stoff ohne Ethno-Klischees vor. Sollte jemand nach dem untergegangenen Debüt der Band sechs Jahre lang auf dieses zweite Album gewartet haben, lohnte sich dies definitiv. Die beiden remasterten Bonustracks hätte man dabei nicht einmal gebraucht.
FAZIT: Wüstenrock mal anders - "Revival" ist seinem Titel zum Trotz mitnichten schales Retro- bzw. Vintage-Zeug, sondern ein weiteres Zeugnis für die zunehmende Relevanz des afrikanischen Kontinents in Sachen Populärmusik. AFROCKAÏNE brauchen keinen Exotenbonus, sondern bringen frischen Wind in den grauen Rockszenenalltag - mit innovativem Groove, vertraut wirkenden Songstrukturen und Liebe zum Detail beim Songwriting. Die Versöhnung von Mainstream und Artrock? Kann man so stehenlassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We're Back ft. K.Louma
- Revival
- ack To The Roots
- 4Propaganda
- By My Side
- Angel
- Ya Nar
- African Sacred Fire
- Avancez ft. Dr Kadi
- Fallin' (Remastered)
- Southern Saharian Road ( Remastered)
- Revival (2018) - 12/15 Punkten
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