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Myrmidion Creed: Nothing But My Face (Review)
Artist: | Myrmidion Creed |
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Album: | Nothing But My Face |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal / Alternative |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 19:21 | |
Erschienen: | 07.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Gut Ding will Weile haben … und fünf Euro ins Musikreviews.de-Phrasenschwein, doch auf MYRMIDION CREED lässt sich dieser dumme Spruch mit Recht beziehen, denn "Nothing But My Face" ist nach 24 (!) Jahren Funkstille das erste Lebenszeichen der deutschen Progressive Metaller, deren Debütalbum "Through Painful Eyes", ihr bislang einziger Longplayer, manch altes Eisen mit schönen Erinnerungen verbindet.
Ja, ja, die 1990er - Saure-Gurken-Zeit für Freunde traditioneller Metal-Klänge und zugleich, wenn man nur tief genug buddelte, ein ertragreicher Boden für zeitlos interessante, mitunter auf kuriose Weise eigenständige Genre-Bands, die sich nicht davor zierten, stilistische Grenzen auszuloten oder im vorgegebenen Rahmen unkonventionelle Wege zu beschreiten … Zugegeben, man hat nicht unbedingt auf eine Reunion von MYRMIDION CREED gewartet, und die Gruppe gehörte auch nie zu den Umstürzlern der Szene, aber die vier kompakten Tracks auf "Nothing But My Face" sollte im Grunde jeder "damals" dabei Gewesene kennen und nachgewachsenen Prog-Heads zur Lehrstunde gereichen.
Zumindest einen Teil des Materials spielten die Mitglieder, nachdem sie sich wieder zusammengerauft hatten, bereits 2014 live, soweit der Chronist weiß. 2018 zeigen sich MYRMIDION CREED vielleicht so fest geerdet wie nie zuvor. Das zwischen drückenden Strophen und einem regelrecht sonnigen Refrain changierende 'Ocean Of Dreams' erinnert in seiner "alternativen" Art an den Hades-Ableger Non-Fiction und dürfte auch Soundgarden-Fans gefallen, auch weil Frontmann Volker Riedel eine markante Stimme hat, die sowohl kraftvoll tiefe Register als auch Genre-typische Höhen abdeckt.
Der Track gibt gewissermaßen die Stoßrichtung für den Rest vor, denn wer bei 'Would You' (nicht nur wegen des Titels) nicht an Alice in Chains denkt, hat die Ära Grunge verpennt oder ist schlicht zu spät geboren worden. Mit dem Titelstück 'Nothing But My Face' zeigen sich MYRMIDION CREED wieder ein wenig verspielter; das Stück schlängelt sich leichtfüßig mit nahezu poppigem Kehrvers vor den anderen drei als Gewinner der EP über die Zielgerade, ehe 'Deep Roar' als weiterer fett riffender Schleicher im "stop and go"-Verfahren mit getragenem Refrain einen soliden Schlusspunkt setzt.
FAZIT: MYRMIDION CREED kokettieren auf dieser Comeback-EP mit klassischem Alternative Rock, kehren aber ihre von jeher bekannte Eigenwilligkeit hervor und haben mit ihrem Sänger einen wertvollen Posten im Kader, der selbst mit schlichtesten Riffs ausgestatteten Stücken Charakter verleiht. Willkommen zurück, und es wäre schön, auch auf lange Sicht hin mit euch rechnen zu dürfen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Deep Roar
- Ocean Of Dreams
- Would You
- Nothing But My Face
- Nothing But My Face (2018) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Andreas Reuter
gepostet am: 01.04.2019 User-Wertung: 15 Punkte |
Klasse. Myrmidion Creed ist zurück und knüpft nahtlos an an das große erste Album. Mein Glückwunsch, dran bleiben. Das kann noch wachsen. |