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Nauticus: Disappear in Blue (Review)
Artist: | Nauticus |
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Album: | Disappear in Blue |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 78:05 | |
Erschienen: | 02.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Es liest sich wahrscheinlich zynisch, insbesondere vor dem Hintergrund, wie viel Mühe sich diese Band bei der Konzipierung und Realisierung von "Disappear in Blue" gegeben hat, doch das Ergebnis lässt nur schwerlich andere Urteile zu als: Viel Lärm um nichts.
NAUTICUS sehen sich selbstals progressive oder genauer gesagt "Art Metal"-Band. Beim aktuellen Album handelt es sich bereits um das dritte der Finnen, die vor rund zehn Jahren von Schlagzeuger Rajala gegründet loslegten und seitdem Musik in Eigenregie veröffentlichen. Im Kern besteht das Projekt aus dem Drummer, Bassist Juuso, zwei Gitarristen und Sänger Jani. An "Disappear in Blue" haben jedoch mehrere Gäste aus dem Bekanntenkreis der Mitglieder teilgehabt.
Zu NAUTICUS' Einflüssen gehören sowohl Anathema und Tool als auch die Altmeister King Crimson, und wenn sie eines von letzteren gelernt haben, dann Hörer vor den Kopf stoßen. Leider geht die Rechnung bei den Briten letzten Endes immer auf, weil sie klaren Konzepten und Zielen folgen, statt Sperriges um der Sperrigkeit willen zu schaffen, wie es die Skandinavier allzu oft tun.
"Disappear in Blue" liegt ein überspannendes Narrativ zugrunde, mit dem NAUTICUS selbstverliebte oder schlicht geräuschhafte und deshalb langweilige Zwischenspiele wie 'Desolation' rechtfertigen möchten. Die eigentlichen Songs, die sich tatsächlich zwischen Post Rock und Prog Metal abspielen, weisen mal schleppende Parts am Doom-Rand auf wie in 'Claimed by the Sea'. Die phasenweise walzende Viertelstunde von 'Hieronymus' ist mit Breaks durchzogen, was den zerfahrenen Charakter des Ganzen im Kleinen widerspiegelt.
NAUTICUS' Sound erinnert manchmal an die Norweger Frantic Bleep ohne futuristische Note. Exzentrik bedeutet bei den Finnen allerdings nicht, dass man gespannt mitverfolgt, welche Klangpanoramen sie aufspannen; wenn beispielsweise wüstes Geschrei und hintergründige Engelstimmen weiblichen Geschlechts in 'Arrival' nicht zusammenpassen, hat das wenig mit wohl begründetem Eigensinn zu tun, sondern zeugt schlichtweg von Orientierungslosigkeit.
Letztlich bekommt die Bandnur in 'Singularity' ein paar halbwegs eingängige Parts auf die Reihe, wobei sich wieder einmal bestätigt, dass weniger (Spielzeit) in der Regel mehr ist.
FAZIT: NAUTICUS gehen als Prog-Rock-Metal-Band über weite Strecken instrumental vor und überfordern mit vier jeweils mehr als zehn Minuten dauernden Stücken, denen der Fokus fehlt. "Disappear in Blue" wurde solide produziert und fällt in seiner überambitionierten Art aufgrund akuten Mangels an zwingenden Ideen im Grunde vollständig durch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Magma
- Jesus of Lübeck
- Claimed by the Sea
- Strange Sequences / Lost Frequencies
- Desolation
- Singularity
- Arrival
- Whale Bones
- Hieronymus
- Glass Pyramids
- Disappear in Blue (2018) - 6/15 Punkten
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