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Nicolas Gardel & The Headbangers: The Iron Age (Review)
Artist: | Nicolas Gardel & The Headbangers |
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Album: | The Iron Age |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz-Crossover |
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Label: | The Headbangers | |
Spieldauer: | 57:26 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | - |
Der französische Trompeter Nicolas Gardel ist neuerdings im Sextett unterwegs, um der traditionellen Klangästhetik seines Stammgenres (falls es den "einen" Jazz gibt) noch einmal einen neuen Farbanstrich zu verleihen. Nicht dass er nach mehreren Jahrzehnten im Geschäft noch irgendwelche Beweise für seine Qualitäten und Relevanz liefern müsste, doch schaden tut das wagemutige Projekt "The Headbangers" weder ihm noch der Szene insgesamt - im Gegenteil.
Das Ensemble entwickelt ein praktisch völlig neues Idiom, ist progressiv im wahrsten Sinn des Wortes und ganz, ganz weit weg von all den Fusion-Klischees, die insbesondere die 1980er mit einer inflationären Schwemme von Fahrstuhlmusik hervorbrachten. "The Iron Age" verschmilzt füllige Bläsersätze mit nervösem Getrommel, wuchtigem Schlagzeugspiel und satten Gitarrenriffs zu einem hochdynamischen Ganzen, dessen Einzelteile zwar geläufig sind, aber im Verbund gänzlich unverbraucht anmuten.
In seiner düsteren Eleganz überfordert nicht einmal der neunminütige Einstieg 'Loveless In Babylone' und im Anschluss daran wird man dieselbe Atmosphäre nicht noch einmal wahrnehmen. 'Mister Clean' kombiniert ähnlich wie etwas später 'Pump' Beatbox-Funk der alten Schule mit Bigband-Manierisme, 'Seven Skies' ist als traditionellstes Stück neben 'Alpha & Omega' eine opulente Ballade, und 'The Rise Of Gabriel' Synthwave-Rock wie aus den 1980ern, wozu nur noch ein Sänger fehlt, um das Ganze Chart-tauglich zu machen.
Sehr zeitgenössisch wirkt auf die kurze, fast technoide Eruption 'What Is This Thing Called Jazz' und das mit treibender Rhythmik bestechende 'Homeland’s Death', wo wieder die Bläser im Zentrum stehen, ehe das schleppende 'Purple Wrainst' mit sich wiegendem Groove ein versöhnliches Finale markiert. Insgesamt suggeriert "The Iron Age" eine gewisse Respektlosigkeit, die man wohl auch braucht, um frischen Wind aufzuwirbeln - und das tut diese fulminante Scheibe zweifellos.
FAZIT: Bei Nicolas Garde & The Headbangers trifft gar nicht so seichte Lounge-Muzak ('Pump') trifft auf fetten Funk und halsbrecherischer Blechbläser-Trara auf stimmungsvolles Wabern - kurzum Jazz auf Rock und Pop auf Avantgarde. Das ist Freiformmusik in wirklich entgrenzter Form, so wie sie mal gemeint war, und mit modernsten Mitteln umgesetzt. Muss man gehört haben!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Loveless In Babylone
- Mister Clean
- Seven Skies
- The Rise Of Gabriel
- Pump
- Alpha & Omega
- Homeland’s Death
- What Is This Thing Called Jazz
- Purple Wrainst
- The Iron Age (2018) - 13/15 Punkten
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