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Spiral Skies: Blues For A Dying Planet (Review)
Artist: | Spiral Skies |
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Album: | Blues For A Dying Planet |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock / Doom |
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Label: | AOP / Edel | |
Spieldauer: | 38:39 | |
Erschienen: | 18.05.2018 | |
Website: | [Link] |
Unheilverkündende Orgelklänge, teilweise im Walzertakt, als Intro eines klassischen Rockalbums von Newcomern wecken gleich den Verdacht, es handle sich um die nächste vermeintlich "okkulte" Kapelle, zumal bei SPIRAL SKIES dann auch noch eine weibliche Leadstimme hinzukommt. Allerdings erweist sich "Skies For A Dying Planet", das Debüt der schwedischen Band nach je einer EP und Single, als überragende Platte, deren stilistische Bandbreite ein gutes Stück über das Alltagsgeschäft der Retro-Szene hinausreicht.
In gleicher Weise, wie Sängerin Frida Eurenius' Stimme eher Vergleiche zu Grace Slick oder Stevie Nicks evoziert, weben die Instrumentalisten einen Klangteppich ohne sauber abgesteppten Saum. Die Fäden laufen hier nicht bereits bei The Devil's Blood zusammen, sondern spannen sich weiter in die Vergangenheit nicht nur psychedelischer Rockmusik. Doom klingt nur hier und dort am Rande an ('The Wizard's Bell'), die Gitarrenarbeit lässt an die besten Auswüchse der NWOBHM denken ('Awakening'), und das Songwriting ist zwar nicht gegen den Strich gebürstet, aber genauso wenig plump konventionell.
Statt mit dem Zaunpfahl vorhersehbarer Hooks und Melodien zu winken, komponieren und spielen SPIRAL SKIES ohne Einschränkungen - warum? Weil sie die dafür erforderlichen Ideen und das nötige Handwerkszeug haben - das, worauf sie vor dem Hintergrund ihrer vielfältigen Einflüsse Lust haben. Das rückt sie Wucan oder Wolveserpent näher als beispielsweise Blood Ceremony, auch wenn sie dann im Vergleich doch weniger krautig, sondern songdienlicher zocken.
Kurzum: "Blues For A Dying Planet" besticht durch eine einheitlich bedrückte Stimmung, aber bunte Musik, die vermutlich noch stärker von den 60ern als 70ern beflügelt wurde. Wenn SPIRAL SKIES damit eines beweisen, dann die Tatsache, dass sich klassisches Songwriting und Kalkül ausschließen können, ohne etwas Sperriges zu produzieren.
FAZIT: Der Grat zwischen Eingängigkeit und grenzenlosem Musizieren vor Vintage-Background ist im Fall von SPIRAL SKIES nicht schmal. Das am Synthesizer und für den Chorgesang verstärkte Ensemble legt mit seinem Einstand eine ausgezeichnete Classic-Rock-Scheibe selbst für diejenigen vor, die den Trend längst satt haben. Wenn ihr einen Newcomer aus diesem Bereich hören müsst, dann diesen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Black Hole Waltz
- Awakening
- Dark Side Of The Cross
- The Wizard's Ball
- Danse Macabre
- Labyrinth of the Mind
- Shattered Hopes
- Left Is Right And Right Is Left Behind
- The Prisoner
- Blues For A Dying Planet (2018) - 13/15 Punkten
- Cult (2019) - 12/15 Punkten
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