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Girlpool: What Chaos Is Imaginary (Review)
Artist: | Girlpool |
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Album: | What Chaos Is Imaginary |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Noise Rock |
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Label: | Anti | |
Spieldauer: | 43:21 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | - |
Harmonie-seliger Noise Pop, so wie ihn GIRLPOOL derzeit performen, war auf "Powerplant", dem 201er Vorgänger von "What Chaos Is Imaginary" noch nicht in so kräftig zupackender Form zu hören wie jetzt, doch der Härtezuwachs macht sich für das Duo bezahlt - auch weil es wohl daran tut, seine bisherige Marschroute nicht komplett zu verändern.
Darum bieten Cleo Tucker (Transgender übrigens) und Harmony Tividad auch weiterhin langsam verträumte Momente, beispielsweise mit dem Titelstück ihres neuen Albums. Der Fokus der beiden, die bereits mit ihren sehr unterschiedlichen Gesangsstimmen einen Großteil des originellen Reizes von GIRLPOOL ausmachen, liegt derzeit jedoch auf "lauten" Arrangements, die über das rudimentäre Rock-Instrumentarium hinaus gerne auch mal Orgel-, Streicher- und Percussion-Passagen enthalten dürfen.
Dies vermittelt einen zwitterhaften Gesamteindruck. Vor allem die aktuellen Singles 'Hire', 'Lucy’s' und 'Where You Sink' sind relativ typische, direkt auf den Punkt kommende Aktualisierungen dessen, was Sonic Youth in ihren besten Jahren vorgemacht haben, wohingegen der zeitweilige Einsatz eines Drumcomputers und Synthesizers nur zusätzlich zur kantigen Erhabenheit der Platte beiträgt. In Stücken wie 'Where You Sink' und 'Joseph’s Dad', die in ihren Grundzügen beide schon auf Tividads akustischem Soloalbum von 2018 standen, sind dann im besten Sinne unbequem und halten das Interesse an der Scheibe lange aufrecht.
Die stark metaphorischen Texte regen wiederum zu einer Vertiefung in die Inhalte der sowieso schon einladenden Musik ein. Es geht darum, sich selbst neu zu erfinden und/oder vergessen, wobei sich beides gegenseitig bedingt. Dazu tanzt man dann, bis einem schwindlig wird, während die Musik ein stetes Auf und Ab mit introvertierten wie überschwänglichen Momenten zwischen schroffem Fuzz und Vintage-Twang bleibt.
FAZIT: "What Chaos Is Imaginary", abwechselnd besinnlich und eruptiv, ist GIRLPOOLs soweit härtste Platte, gleichwohl unter der schroffen Oberfläche immer noch sowohl gefühlsduselig als auch "hittig" und einfach ein famoses Stück Indie Rock der klassischen Sorte, also auf die Ästhetik der späten 1980er abonniert mit einem Flair, das an Polaroid-Fotos mit Braunstich denken lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lucy's
- Stale Device
- Where You Sink
- Hire
- Pretty
- Chemical Freeze
- All Blacked Out
- Lucky Joke
- Minute In You Mind
- What Chaos Is Imaginary
- Hoax And The Shrine
- Swamp And Bay
- Joseph's Dad
- Roses
- What Chaos Is Imaginary (2019) - 10/15 Punkten
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