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Krypts: Cadaver Circulation (Review)

Artist:

Krypts

Krypts: Cadaver Circulation
Album:

Cadaver Circulation

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal

Label: Dark Descent / Soulfood
Spieldauer: 37:13
Erschienen: 31.05.2019
Website: [Link]

Finnischer Death Metal war gerade in der Pionierzeit des Genres etwas Besonderes: die immerzu etwas fiesere, abartigere und verspieltere Variante des überwiegend melodischen und letzten Endes zusehends glatteren schwedischen Sounds. Insofern wunderte sich kaum jemand darüber, die Szene des Landes nie den kommerziellen Erfolg anderer Metal-Stile erfahren sollte, die man nun mit ihm verbindet, oder überhaupt eine angemessene Würdigung erhielt. Demilich oder Abhorrence, die bekanntlich jüngst wieder von sich reden machten, sind deshalb Namen, die allenthalben Insider ehrfürchtig in den Mund nehmen … und KRYPTS schlagen mit ihrem dritten Album erneut in eine sehr, sehr ähnliche Kerbe.

Das Quartett um Staubsauger-Stimme Anti fährt einen völlig konservativen Gruft-Stil, bleibt aber wie bisher vor höheren technischen Ambitionen gefeit. Seine Kompositionen mäandern eher, statt dass sie immerzu Haken schlagen müssten, um den Hörer bei der Stange zu halten; vielmehr setzen KRYPTS auf Atmosphäre, die wie gegen Ende des Einstiegs 'Sinking Transient Waters' mit flächig gespielten Keyboard-Akkorden oder bedrückend schleppenden Passagen erzeugt werden. Letztere lassen die Band 2019 so weit in die Funeral-Doom-Ecke rücken wie auf keinem ihrer beiden vorangegangenen Alben.

Der Wechsel zwischen Kriechgang und Doublebass-Planierraupe ('Echoes Emanate Forms'!) und seltenen, aber dafür umso intensiveren Ausbrüchen in wirklich hohe Tempo-Gefilde garantiert ein Mehr an Dynamik, wie es nur wenige zeitgenössische Genre-Alben aufweisen, seien es blitzsauber produzierte Modern-Death-Veröffentlichungen oder klanglich bewusst dreckig in Szene gesetzte Moder-Scheiben. "Cadaver Circulation" ist zwar tiefster Untergrund, doch keine Facette seines Sounds erstickt sozusagen an feuchter Graberde.

Indem KRYPTS das Abstoßende derart transparent wiedergeben, gewinnen sie auch deshalb auf ganzer Linie, weil sie den melodischen Aspekt nicht völlig vergessen haben. Insbesondere im finalen 'Circling the Between' bedienen sie sich eine Tonsprache, die sogar ganz frühe Amorphis ins Gedächtnis ruft.

FAZIT: Ein spannenderes, länger nachhallendes Stück Death Metal der klassisch finnischen Schule als "Cadaver Circulation" wird man dieser Tage und auch längerfristig nicht so schnell finden. KRYPTS befinden sich mit ihrem dritten Longplayer auf einem gespenstischen Schaffenshoch.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3150x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Sinking Transient Waters
  • The Reek of Loss
  • Echoes Emanate Forms
  • Mycelium
  • Vanishing
  • Circling the Between

Besetzung:

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Interviews:
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