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Lucy In Blue: In Flight (Review)
Artist: | Lucy In Blue |
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Album: | In Flight |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Karisma / Soulfood | |
Spieldauer: | 40:53 | |
Erschienen: | 12.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf LUCY IN BLUE treffen mal wieder - im Guten wie im Schlechten - nahezu sämtliche Klischees zu, die man mit zeitgenössischer U-Musik aus Island verbindet. Ihr aktuelles Album klingt entrückt weltfern und richtet sich mit seiner kühlen Ästhetik an eine immer noch wachsende Post-Rock-Klientel, die im Grunde längst nicht mehr weiß, was dieser Regenschirmbegriff so alles umfasst. Dessen ungeachtet handelt es sich bei "In Flight" im Kern um eine Prog-Scheibe, die auf sehr traditionellen Werten und dementsprechenden Stilmitten beruht.
Die Band zeichnet sich durch eine androgyn dünne Lead-Stimme und oft regelrecht verschwenderische Orgel-Arrangements aus, schreibt im Gegensatz dazu jedoch relativ rasch nachvollziehbare Songs, die nur selten überdurchschnittlich lang geraten. Fungiert 'Alight, Pt. 1' noch als ruhige Einleitung, die dem Hörer die Ausgangskoordinaten des den Titel spendenden Flugs bereitstellen, nimmt "In Flight" auf dem zweiten Wegstück über die Startbahn düstere Züge an.
Man wird nicht gerade in den Sitz gepresst, doch die Anspannung steigt, ehe LUCY IN BLUE dann auch wirklich ein gewisses Aufatmen ('Respire') vertonen. Die Maschine gleitet bei leichter Bewölkung über den nordeuropäischen Himmel, wo man durchs Fenster mal dichter, mal weiter entfernt britische Gestade wahrnimmt. Hier wie auch im weiteren Verlauf der Reise immer wieder klingen die Pink Floyd der 1970er an, auch wenn sich die Skandinavier löblicherweise nicht zwanghaft an den Pionieren der schwermütigen Leichtigkeit orientieren.
Dem entgegen laufen insbesondere das zockelnde Theater von 'Matricide' (man achte auf die Gentle-Giant-verdächtige Gesangsharmonien) und das wahrhaft stürmische 'Tempest' spätestens hier erkennt man auch, was der Platte bei allem Reiz fehlt, den sie grundsätzlich versprüht: der Biss. LUCY IN BLUE wirken über weite Strecken zu behäbig, obzwar sie damit quasi im Trend der Zeit liegen. "In Flight" ist in dieser Hinsicht ein modernes Art-Rock-Album für Fans von
FAZIT: LUCY IN BLUE - aktiv seit 2013 - bleiben eine zeitgemäß vor sich in plätschernde Neoprog-Band von für isländische Acts typischerweise allzu stark ausgeprägter Behäbigkeit, die ihr volles Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. Man möchte sie am liebsten aus ihrem Dusel wachrütteln, so possierlich "In Flight" auch daherkommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Alight, Pt. 1
- Alight, Pt. 2
- Respire
- Matricide
- Nùverandi
- Tempest
- In Flight
- On Ground
- In Flight (2019) - 9/15 Punkten
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