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Neil Young & Crazy Horse: Colorado (Review)
Artist: | Neil Young & Crazy Horse |
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Album: | Colorado |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Rock |
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Label: | Warner / Reprise | |
Spieldauer: | 50:21 | |
Erschienen: | 25.10.2019 | |
Website: | [Link] |
Als Outsider-Ikone schlechthin genießt Neil Young Narrenfreiheit und wird selbst nach Jahrzehnten in einem Business, das er nachhaltig geprägt hat, kein bisschen altersmilde - im Gegenteil. Seine exzentrischen Aktionen mögen in jüngerer Zeit zugenommen haben, ohne dass sein musikalisches Schaffen merklich ins Hintertreffen geraten wäre, doch erst als kürzlich sein neues Album angekündigt wurde, erkannte man, dass seit dem letzten stattliche sieben Jahre vergangen waren - eine durchaus lange Zeit für einen oft sehr spontan agierenden Künstler.
Zudem liegt die qualitative Messlatte nach dem eindrucksvollen 2012er-Brocken "Psychedelic Pill" recht hoch, was "Colorado" betrifft, zumal sich Neil wieder mit seiner langjährigen Begleitband Crazy Horse zusammengetan hat. Im Zuge ihrer ersten Aufwärmkonzerte zu diesem Projekt bestätigt sich nun, dass die Beteiligten bestens aufeinander eingespielt sind.
Die sage und schreibe 39. Studioproduktion, auf der Youngs Name prangt, wirkt frisch und vertraut zugleich, bietet also eine ideale Mischung und verhältnismäßig wenige Überraschungen. Umso spektakulärer gestaltet sich indes die Tatsache, dass Nils Lofgren erstmals seit 1971 gemeinsame Sache mit ihm macht.
Vielleicht ist es auch ihm zu verdanken, dass "Colorado" dreckig und prachtvoll zugleich klingt, angefangen bei der programmatischen Einleitung ‘Think Of Me’ mit Mundharmonika im Fahrwasser von ‘Heart Of Gold’ oder ‘Only Love Can Break Your Heart’ über das gediegen rockende ‘Shut It Down’ hinweg, das sich textlich im Geiste der aktuellen Umweltbewegung begreifen lässt bis zum unverhofft sachten Ausklang ‘I Do’, der so tief berührt wie womöglich keine andere Komposition des Künstlers in den vergangenen 15 Jahren.
Die einmal mehr kritischen Töne, die Young auf "Colorado" anschlägt, muten zu gleichen Teilen kämpferisch und hoffungsvoll an; dass von Resignation in seinem Alter immer noch keinerlei Rede sein kann, muss man ihm hoch anrechnen; es bestätigt zudem aufs Neue seinen Status, als Ausnahmemusiker des 20. Jahrhunderts zu den Letzten seiner Art zu zählen. Beten wir darum, dass andere seine Fackel weitertragen werden …
Flankiert wird der Release übrigens mit der Veröffentlichung der Making-Of-Dokumentation „Mountaintop Sessons“, mit der Regisseur C.K. angeblich Maßstäbe sowohl in puncto Emotionalität als auch Informationsgehalt setzt. Im Young'schen Kosmos bleibt es also nicht nur in Anbetracht dieses starken Stücks Musik spannend.
FAZIT: Ganz kurz - "Colorado" ist seinem Vorgänger in puncto Intensität mindestens ebenbürtig und eine späte Sternstunde von Neil Young im Verbund mit Crazy Horse. Der Stoff, aus dem Legenden sind …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Think of Me
- She Showed Me Love
- Olden Days
- Help Me Lose My Mind
- Green Is Blue
- Shut It Down
- Milky Way
- Eternity
- Rainbow of Colors
- I Do
- Colorado (2019) - 13/15 Punkten
- Down in the Rust Bucket (2021)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 15.12.2019 User-Wertung: 8 Punkte |
Musik ist halt Geschmacksache. Mehr als 8 Punkte kann ich nicht vergeben. "She Showed Me Love " und "Milky Way" sind eine einzige Enttäuschung |
Andreas
gepostet am: 03.05.2020 |
Kann man so sehen, ich finde die Platte so stark, wie Young lange nicht war. |