Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

R.E.M.: Monster (1994) – 25th Anniversary Expanded Edition (Review)

Artist:

R.E.M.

R.E.M.: Monster (1994) – 25th Anniversary Expanded Edition
Album:

Monster (1994) – 25th Anniversary Expanded Edition

Medium: LP/Download/Do-LP/Do-CD/6-CD-Box
Stil:

Indie/Alternative Rock

Label: Craft Recordings / Universal Music
Spieldauer: 99:38
Erschienen: 01.11.2019
Website: [Link]

„Wir versuchten damals, uns wie eine andere Band zu fühlen... Wir wollten einfach weg von dem, was wir waren.“
(Peter Buck, Gitarrist bei R.E.M.)

Nachdem R.E.M. mit ihrem „Automatic For The People“-Album (1992) bei einigen Liebhabern der frühen Indie-Rock-Werke der Band doch wegen der sehr ruhig ausgefallenen Scheibe lange Gesichter hinterlassen hatten, war die große Frage, in welche Richtung entwickelt sich die seit ihrem religionsverlorenen Song auf „Out Of Time“ (1991) weltberühmte amerikanische Band.
Würde sie wieder das Rock-Monster rauslassen oder mit ruhigen, durchaus traumhaften Schlafliedchen weiterhin den Mann im Mond besuchen?
Die Antwort kam stehenden Fußes samt verzerrter Gitarren und ließ bei dem Album-Titel keine Frage offen: „Monster“ schlug die musikalische Richtung in die Vergangenheit ein, als R.E.M. dem Indie-Rock eine ganz spezielle Note verliehen. Und das ist jetzt schon – kaum zu glauben – ein Vierteljahrhundert her, darum wird’s höchste Zeit für eine „Monster (1994) – 25th Anniversary Expanded Edition“. Natürlich wieder in den unterschiedlichsten Formaten und Umfängen. Das Wichtigste daran ist aber, dass es neben der liebevoll remasterten Version des ursprünglichen Albums nun – egal ob auf Vinyl, digitalen Tonträgern oder als Download – zur Neuauflage ein zweites, scheinbar identisches „Monster“-Album gehört, das allerdings mit nagelneuen Remixen aller monströsen Songs aufwartet.

So beschäftigten sich R.E.M. gemeinsam mit ihrem Produzenten in Anbetracht der Neuauflage zum 25. „Monster“-Jubiläum noch einmal mit ihrem Album, das 1994 trotz der rockigen Ausrichtung in den USA sofort auf Platz 1 der Charts einstieg und Platin-Status eroberte, und schufen nunmehr so eine 2019er-Remix-Variante, was besonders für den Produzenten Scott Litt sehr wichtig war, der 1994 mit den Uraufnahmen aus sound-technischer Sicht nicht wirklich glücklich war: „Ich hatte der Band im Laufe der Jahre immer wieder gesagt: Sollte sich mal aus irgendeinem Grund die Möglichkeit ergeben, das Album neu abzumischen, dann würde ich das gerne machen.“
Nach 25 Jahren war es dann tatsächlich so weit und das Ergebnis ist wahrhaft beeindruckend, da es komplett andere Gesangsaufnahmen verwendet und Instrumentalspuren ins Spiel bringt, welche entweder vergraben oder aus dem ursprünglichen Mix später wieder rausgeschnitten worden waren. Auf diese Weise erhalten viele Songs eine völlig neue Ausrichtung und das Album einen Ansatz, der sich nicht durch billiges Reproduzieren, sondern völlig neue Strukturen entfaltet.
Sogar Bassist MIKE MILLS stellt hierzu beeindruckt fest: „Ich glaube, dass Litt über die Jahre bei ganz anderen Ansätzen gelandet ist, wie man diese Songs umsetzen kann.“

Auch ließ R.E.M. im Erscheinungsjahr von „Monster“ nicht kalt, dass sich kurz zuvor die NIRVANA-Grunge-Legende KURT COBAIN das Leben genommen hatte. Darum widmeten sie ihm auf „Monster“ den Song „Let Me In“. Dem Musiker, Schauspieler und Stipe-Freund RIVER PHOENIX, der sich bereits im Jahr 1993 wohl versehentlich durch eine Überdosis einen Goldenen Schuss gesetzt und damit bei Stipe eine fünfmonatige Schreibblockade ausgelöst hatte, widmeten sie zudem das gesamte Album, sodass sich unter diesem Blickwinkel auch die Bedeutung des Titels immer mehr erschließt.

Highlight des Albums aber ist gleich der Album-Opener „What‘s The Frequency, Kenneth?“, während „Bang And Blame“ deutlich an die Hitnummern der beiden Vorgängeralben anknüpft.
„Crush With Eyeliner“ beispielsweise ist dagegen die Rückbesinnung an die Alternative-Rock-Anfangsjahre und natürlich fehlt mit „Strange Currencies“ auch die obligatorische Ballade nicht.

Auch wenn das Album weltweit über fünfmillionenmal verkauft wurde und in Amerika, England, Österreich und der Schweiz den ersten Platz der Hitparaden eroberte – in Deutschland reichte es nur für den 2. Platz – so gilt „Monster“ bei vielen Fans aus heutiger Sicht größtenteils doch als der nicht sonderlich überzeugende Versuch eines radikalen Richtungswechsels, der nach „Out Of Time“ und „Automatic For The People“ einfach zu „verzerrt und dreckig“ klang.
Auch stand die Tour zum Album unter einem schlechten Stern, denn Schlagzeuger Bill Berry erlitt durch den übermäßigen Tour-Stress 1995 eine Hirnblutung und stieg zwei Jahre später bei R.E.M. aus, was fast zu deren Auflösung führte. Dann jedoch entschieden die drei verbliebenen Mitglieder, unter Hinzunahme des Schlagzeugers der SCREAMING TREES die Band weiterhin am Leben zu erhalten – und mit „Up“ folgte dann nach „Monster“ das nächste Studio-Album-Lebenszeichen von R.E.M.
Doch das ist schon wieder ein andere, ganz neue Geschichte!

FAZIT: Es war wortwörtlich ein monströses und zugleich überraschend anderes Album, das R.E.M. mit „Monster“ anno 1994 nach ihren beiden Welthit-Scheiben „Out Of Time“ und „Automatic For The People“ raushauten und welches in den Linernotes dieser remasterten Neuausgabe als „noch nie dermaßen verzerrt und dreckig, auch nie zuvor so glamourös und sexy“ bezeichnet wird. Nun also feiert es seinen 25. Geburtstag und bekommt dafür sogar eine komplett neue 2019-Remix-Variante auf Vinyl und/oder eine 5-CD-Box+BluRay spendiert.

PS: Und hier noch die komplette Übersicht zum Inhalt der Box und aller weiteren Ausgaben der Geburtstagsedition:

DELUXE BOX-SET
Disc 1 (CD) – Monster (Remastered)
What’s The Frequency, Kenneth? 
Crush With Eyeliner 
King Of Comedy 
I Don’t Sleep, I Dream 
Star 69 
Strange Currencies 
Tongue 
Bang And Blame 
I Took Your Name 
Let Me In 
Circus Envy 
You 
Disc 2 (CD) – Monster (Demos)
Pete’s Hit  
Uptempo Mo Distortion  
Uptempo Ricky  
Harlan County with Whistling 
Lost Song 
AM Boo 
Mike’s Gtr 
Sputnik 1 Remix 
Black Sky 4-14  
Revolution 4-21 
Rocker with vocal 
Time Is On Mike’s Side 
1Experiment 4-28 no vocal 
Highland Fling 4-29 
Cranky 4-29 
Disc 3 (CD) – Monster (Remixed)
What’s The Frequency, Kenneth? (Remix) 
Crush With Eyeliner (Remix) 
King Of Comedy (Remix) 
I Don’t Sleep, I Dream (Remix) 
Star 69 (Remix) 
Strange Currencies (Remix) 
Tongue (Remix) 
Bang And Blame (Remix) 
I Took Your Name (Remix) 
Let Me In (Remix) 
Circus Envy (Remix) 
You (Remix) 
Disc 4 (CD) – Live in Chicago 6/3/95 – Monster 1995 Tour (Part One)
What’s The Frequency, Kenneth? 
Circus Envy 
Crush With Eyeliner 
Near Wild Heaven 
Welcome To The Occupation 
Undertow 
I Took Your Name 
Strange Currencies 
Me In Honey 
Revolution 
Tongue 
Man On The Moon 
Country Feedback 
Monty Got A Raw Deal 
Disc 5 (CD) – Live in Chicago 6/3/95 – Monster 1995 Tour (Part Two)
Losing My Religion 
You 
Departure 
Orange Crush 
Get Up 
Star 69 
Let Me In 
Everybody Hurts 
So. Central Rain (I’m Sorry) 
Pop Song 89 
It´s The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine) 
Disc 6 (Blu-ray)
Monster – 5.1 Surround Sound 
Monster – Hi-Resolution Audio 
Road Movie (concert film) 
What’s The Frequency, Kenneth? (music video)
Crush With Eyeliner (music video)
Star 69 (music video)
Strange Currencies (music video)
Tongue (music video)
Bang And Blame (music video)

ERWEITERTE 2CD
Disc 1 – Monster (Remaster)
What’s The Frequency, Kenneth? 
Crush With Eyeliner 
King Of Comedy 
I Don’t Sleep, I Dream 
Star 69 
Strange Currencies 
Tongue 
Bang And Blame 
I Took Your Name 
Let Me In 
Circus Envy 
You
Disc 2 – Monster (Remixed)
What’s The Frequency, Kenneth? (Remix) 
Crush With Eyeliner (Remix) 
King Of Comedy (Remix)
I Don’t Sleep, I Dream (Remix) 
Star 69 (Remix) 
Strange Currencies (Remix) 
Tongue (Remix) 
Bang And Blame (Remix) 
I Took Your Name (Remix) 
Let Me In (Remix)
Circus Envy (Remix)
You (Remix) 

STANDARD 1LP
Side A – Monster (Remastered)
What’s The Frequency, Kenneth? 
Crush With Eyeliner 
King Of Comedy 
I Don’t Sleep, I Dream 
Star 69 
Strange Currencies 
Side B – Monster (Remastered)
Tongue 
Bang And Blame 
I Took Your Name 
Let Me In 
Circus Envy 
You 

DELUXE DIGITAL ALBUM
Disc 1 – Monster (Remastered)*
What’s The Frequency, Kenneth? 
Crush With Eyeliner 
King Of Comedy 
I Don’t Sleep, I Dream 
Star 69 
Strange Currencies 
Tongue 
Bang And Blame 
I Took Your Name 
Let Me In 
Circus Envy 
You 
Disc 2 – Monster (Demos)
Pete’s Hit  
Uptempo Mo Distortion
Uptempo Ricky  
Harlan County with Whistling 
Lost Song 
AM Boo 
Mike’s Gtr 
Sputnik 1 Remix 
Black Sky 4-14  
Revolution 4-21 
Rocker with vocal 
Time Is On Mike’s Side 
Experiment 4-28 no vocal 
Highland Fling 4-29 
Cranky 4-29 
Disc 3 – Monster (Remixed) *
What’s The Frequency, Kenneth? (Remix) 
Crush With Eyeliner (Remix) 
King Of Comedy (Remix) 
I Don’t Sleep, I Dream (Remix) 
Star 69 (Remix) 
Strange Currencies (Remix) 
Tongue (Remix) 
Bang And Blame (Remix) 
I Took Your Name (Remix) 
Let Me In (Remix) 
Circus Envy (Remix) 
You (Remix) 
Disc 4 – Live in Chicago 6/3/95 – Monster 1995 Tour
What’s The Frequency, Kenneth? 
Circus Envy 
Crush With Eyeliner 
Near Wild Heaven 
Welcome To The Occupation 
Undertow 
I Took Your Name 
Strange Currencies 
Me In Honey 
Revolution 
Tongue 
Man On The Moon 
Country Feedback 
Monty Got A Raw Deal 
Losing My Religion 
You 
Departure 
Orange Crush 
Get Up 
Star 69 
Let Me In 
Everybody Hurts 
So. Central Rain (I’m Sorry) 
Pop Song 89 
It´s The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4825x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (22:45):
  • What‘s The Frequency, Kenneth? (4:00)
  • Crush With Eyeliner (4:39)
  • King Of Comedy (3:40)
  • I Don‘t Sleep, I Dream (3:27)
  • Star 69 (3:07)
  • Strange Currencies (3:52)
  • Seite B (26:22):
  • Tongue (4:13)
  • Bang And Blame (5:30)
  • I Took Your Name (4:02)
  • Let Me In (3:28)
  • Circus Envy (4:15)
  • You (4:54)
  • Seite C = Remix Album = (23:23):
  • What‘s The Frequency, Kenneth?
  • Crush With Eyeliner
  • King Of Comedy
  • I Don‘t Sleep, I Dream
  • Star 69
  • Strange Currencies
  • Seite D = Remix Album = (27:08):
  • Tongue
  • Bang And Blame
  • I Took Your Name
  • Let Me In
  • Circus Envy
  • You

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!