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Colosso: Apocalypse (Review)
Artist: | Colosso |
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Album: | Apocalypse |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Transcending Obscurity | |
Spieldauer: | 20:26 | |
Erschienen: | 14.02.2020 | |
Website: | [Link] |
COLOSSO hatten ganze sechs Veröffentlichungen in Eigenregie gestemmt, bevor sie sich auf ein Label einließen, und selbst Transcending Obscurity sind ja nur ein verhältnismäßig kleines Plattenfirmenlicht, das im tiefen Underground glimmt. Nichtsdestoweniger scheint das Projekt reifer denn je für höhere Weihen zu sein, sollte sich seine Triebfeder dazu bewegen lassen, regelmäßig Konzerte mit einer vollständigen Bandbesetzung zu geben. Die neue EP ist nämlich ein mindestens mittelgroßes Gesellenstück.
Für das Konzept, das "Apocalypse" zugrundeliegt, musste (mal wieder) das biblischen Motiv der vier Reiter der Apokalypse herhalten, doch COLOSSO haben offensichtlich nichts erzwungen, sondern vier runde Songs in ihrem vertraut aggressiven Stil mit unheilvoller Stimmung geschrieben, die praktisch perfekt zur Thematik passen.
Max Tomé fand hat für jeden Song einen anderen Sänger aus der portugiesischen Extrem-Szene, konkret
Guilherme Henriques von seinen Label-Kollegen Oak (auch Gaerea), Analepsys Diogo Santana und Sérgio Afonso von Bleeding Display, wohingegen er das Mikrofon für 'Death' selbst übernahm. Der Multi-Instrumentalist griff zudem auf eine gesonderte Rhythmusgruppe zurück, die aus Norse-Drummer Robin Stone und Grog-Bassist Alexandre Ribeiro besteht.
'Pestilence' mit Henriques ist gleich zu Beginn ein beklemmender Doom-Deather epischen Ausmaßes, der durch sein dramatisches Ende besticht. Bei 'War' mit Staubsauger-Stimme Afonso handelt es sich dann um einen nicht minder vertrackten Doublebass-Plattmacher, dem 'Hunger' zum Schluss stark ähnelt. Wenn Tomé dann, der übrigens auch für den ausgewogenen Mix und das druckvoll dynamische Mastering verantwortlich war, in die Rolle des Todes schlüpft, wirken COLOSSO allerdings wie ausgewechselt, denn er singt melodisch und verwandelt die Grundidee in einen wehmütigen Post-Metal-Minihit - das erwartbare Highlight dieser zu mehrmaliger Einfuhr hintereinander drängenden Scheibe.
FAZIT: Ein vielfältiges, kompaktes Stück atmosphärischer Death Metal - sollte COLOSSOs nächste LP dieses Qualität auf der Langstrecke halten, steht uns ein Geniestreich ins Haus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pestilence
- War
- Death
- Famine
- Apocalypse (2020) - 12/15 Punkten
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