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Sweven: The Eternal Resonance (Review)
Artist: | Sweven |
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Album: | The Eternal Resonance |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Death Metal 3.0 |
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Label: | Ván / Soulfood | |
Spieldauer: | 60:30 | |
Erschienen: | 20.03.2020 | |
Website: | [Link] |
Wer sich als junge Extrem-Band nach dem Schwanengesang der zu früh aufgelösten Todes-Neuerer Morbus Chron benennt, beweist nicht nur Geschmack, sondern schürt automatisch auch Erwartungen. Möchten SWEVEN so etwas wie die legitimen Nachfolger jener Band sein, die dem Genre mit bislang unvergleichlicher Musik modrig frischen Wind einhauchten?
Die Hoffnung wird umso größer, wenn man weiß, dass der Hauptakteur hinter der zu trage getragenen Combo nun auch hinter "The Eternal Resonance" steht. Robert Andersson war Morbus Chrons Hauptkomponist und führte nach deren Aus zwanglos fort, was er dort begonnen hatte. Herausgekommen ist nun ein Album, das in der Tat als Fortsetzung der zuvor eingeschlagenen Linie durchgeht - auch ästhetisch, was das einmal mehr von Raul Gonzalez angefertigte Artwork betrifft.
Der Schwede nahm alles soweit möglich im Alleingang auf (zwei Toningenieure standen ihm zur Seite, gemastert hat mal wieder Cult Of Lunas Magnus Lindberg) , ließ sich aber von Gitarrist Isak Koskinen Rosemarin und Schlagzeuger Jesper Nyrelius aushelfen, mit denen er sicherlich auch als Live-Band in Erscheinung treten dürfte. Nach der Bühne nämlich schreien die Lieder geradezu
Vom dreiminütigen Intro an, das auf seine leicht folkloristische Art mit mehrstimmigen unverzerten Gitarren und mitlaufenden Blasslinien an frühe In Flames erinnert, meint man zu hören, dass der Songwriter und Multi-Instrumentalist dem Material eine hohe persönliche Bedeutung zumisst. Andersson bricht mit nahezu allen Konventionen des Genres und pfeift grundsätzlich auf herkömmliche Songstrukturen, was zu mehreren überlangen Tracks führt, die sich nicht salopp als "Speed-Kracher" oder "Doom-Brocken" beschreiben lassen.
Das traurige 'By Virtue Of A Promise' greift die Motive von 'The Spark' im Rahmen eines ruhigen Aufbaus bis zu einem gelöst wirkenden Ende wieder auf, bevor 'Reduced To An Ember' ein wenig geradliniger strukturiert, aber ebenfalls von sanften Parts durchdrungen ist. SWEVEN behalten im Grunde nur den geschrienen Text als klassisches Genre-Stilmittel und erfinden scheinbar mühelos eine ganz neue Art von progressivem (nicht unter dem Gesichtspunkt technischer Höchstleistungen), irgendwie psychedelischem, auf jedem Fall aber atmosphärischem Death Metal.
Harmonien stehen gegenüber plumper Aggression im Vordergrund, und so kommt es, dass sämtliche Lieder verschiedene Stimmungen durchlaufen. Der Wechsel rhythmisch sparsam untermalten leisen Passagen und verhalten aufbrausenden, die einen sich wiegenden, fast tänzerischen Charakter ausweisen, setzt sich im darüber hinaus oft auch stampfenden 'The Sole Importance' und während 'Mycelia' fort, wo der Drummer wiederum dichter, perkussiver spielt.
Es ist die bis dahin dramatischste Nummer auf "The Eternal Resonance", der mit 'Solemn Retreat' ein weiteres scheinbar zweigeteiles Stück mit beklemmendem Anfang und schwungvoll leichter zweiter Hälfte folgt. 'Visceral Blight', die kürzeste Nummer mit sechseinhalb Minuten, mischt ein paar Blastbeats und Synthesizer-Melodien unter, der Sound bleibt - fürs Genre völlig untypisch - sehr live, natürlich und transparent bis zuletzt, wenn in Form von 'Sanctum Sanctorum' eine abgesehen von chorischem Gesang in den letzten Sekunden epische Instrumentalballade ein überragendes, wegweisendes Album abschließt.
FAZIT: Stockholm Death für die 2020er und ein Referenzwerk für die ganze, gegenüber SWEVEN verdammt alt aussehende Restszene, die sich nur einen Funken der Inspiration wünschen würde, die Robert Andersson offensichtlich beim Schreiben von "The Eternal Resonance" hatte!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Spark
- By Virtue Of A Promise
- Reduced To An Ember
- The Sole Importance
- Mycelia
- Solemn Retreat
- Visceral Blight
- Sanctum Sanctorum
- The Eternal Resonance (2020) - 14/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Ho4Sho
gepostet am: 19.09.2020 |
UND WIE.. läuft gerade auch mal wieder! Was für ein Referenzwerk im |
Ho4Sho
gepostet am: 19.09.2020 |
UND WIE.. läuft gerade auch mal wieder! Was für ein Referenzwerk im |