Partner
Services
Statistiken
Wir
Gebhardt: Geb Heart (Review)
Artist: | Gebhardt |
|
Album: | Geb Heart |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive-, Psyche-, Alternative-Rock |
|
Label: | Apollon Records | |
Spieldauer: | 50:52 | |
Erschienen: | 23.09.2022 | |
Website: | [Link] |
Aus dem Hause MOTORPSYCHO kommt und kam schon immer Überraschendes. Das gilt auch für alle, die Mitglieder der Band sind oder waren und immer mal ein Solo-Scheibchen raushauen. So wie gerade HÅKON GEBHARDT, der ehemalige Schlagzeuger der norwegischen Psyche-Rocker.
Unter seinem Nachnamen, den er spielerisch entfremdend auch für seinen Album-Titel „Geb Heart“ nutzt, veröffentlicht er ein sehr eigenartiges, am besten mit dem Begriff 'Surreal' zu beschreibendes Album, das wie eine Filmmusik aus dem Hause TITO & TARANTULA beginnt und dann wirklich seltsame Wege einschlägt.
GEBHARDT macht hierbei fast alles selber – und das bekommt diesem Album nicht wirklich gut. Besonders die Produktion, den Mix und den Klang kann man ziemlich vergessen, da hätten statt einem Schlagzeuger eben doch echte Könner Hand anlegen sollen. Auch ist GEBHARDTs Stimme nicht weltbewegend, sodass im Grunde all das, was ein wirklich gutes Album ausmacht, fehlt.
Noch dazu mischt der Musiker, welcher schon seit über 30 Jahren mit den unterschiedlichsten Künstlern in Europa, Amerika, Japan und dem derzeit 'verfluchten' Russland zusammenarbeitet, die unterschiedlichsten Stile zwischen Psyche, Indie, Alternative, Folk, Punk und Americana zusammen und versucht mit poetischen Singer/Songwriter-Texten, bei denen ihn seine Ehefrau unterstützt, sein musikalisches Heil zu erreichen. Das wirkt allerdings noch viel zu oft unstrukturiert und verworren und hinterlässt nicht wirklich einen bleibenden Eindruck.
Genauso wenig wie das ebenfalls wirr erscheinende Artwork, eine Collage aus einer Unmenge von Bildern aus Zeitschriften, Zeitungen und Werbeplakaten. Solche Bilder zusammenzustellen ist ein großes GEBHARDT-Hobby. Ähnlich geht er anscheinend auch mit seiner Musik um – keine gute Idee. Und warum auf der Rückseite des Albums dann auch noch das Zitat „She's adrenaline into his vein, she gives him love, and then the pain“ zu finden ist, weiß Gott (oder noch nichtmal der). Jedenfalls verbreitet „Geb Heart“ nicht all zu viel Liebe, dafür aber durchaus so einige Pein.
Das Album gibt's auch auf Vinyl zu erstehen, das hoffentlich soundtechnisch etwas besser klingt als diese 'Extended version'. Doch auf der LP fehlen gleich vier Stücke, inklusive der wirklich gelungene instrumentale Einstieg mit „March Of The Tortoise“ und dann die letzten drei Songs (Ebenfalls psychedelische Instrumentals irgendwo zwischen MOGWAI und TORTOISE sowie TITO & TARANTULA). Auch hier war die Entscheidung, gerade den wirklich neugierig machenden Einstieg (Nicht umsonst entdecken wir hier TORTOISE im Titelnamen!) auszulassen, keine überzeugende Idee. Da wären so einige belanglosere Songs mit Gesang die bessere Wahl gewesen.
FAZIT: Der ehemalige Schlagzeuger von MOTORPSYCHO wandelt auf Solo-Pfaden und spielt ausschließlich – bis auf die Unterstützung am Bass sowie bei den Texten durch seine Ehegattin – mit „Geb Heart“ ein Album ein, das recht wirr zusammengestückelt und nicht wirklich überzeugend produziert wurde und durchaus ähnlich seltsam klingt, wie die Collage, die das Cover ziert. (Håkon) GEBHARDT wildert in unterschiedlichen Stilistiken von Psyche über Indie und Folk, fabriziert sogar echt schiefe Töne („Distant Stars“) dabei und sollte sich unbedingt für seinen nächsten Solo-Ausflug mehr begabte Musiker als nur seine Frau mit ins Boot holen. Dass auf der Vinyl-Ausgabe gerade die vier spannend(st)en Instrumental-Stück fehlen, welche die Gesamtwirkung des Albums aufwerten, lässt nur den Schluss zu, dass selbst Vinyl-Freaks sich die CD-Version von „Geb Heart“ ebenfalls mit zulegen sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- March Of Tortoise *
- Breakup Breakdown
- None Of This Mine
- That Day
- I Want To Know
- Monkey Sivert
- Beautiful Girl
- Fixing Things
- The Third Song
- Distant Stars
- Please Don't Go Away
- Marimba Waltz *
- Marc The Riffer *
- Title Track *
- * Bonus Tracks CD
- Bass - Mari Simonelli
- Gesang - Håkon Gebhardt
- Gitarre - Håkon Gebhardt
- Keys - Håkon Gebhardt
- Schlagzeug - Håkon Gebhardt
- Geb Heart (2022) - 6/15 Punkten
-
keine Interviews