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O.R.k-: Screamnasium (Review)
Artist: | O.R.k- |
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Album: | Screamnasium |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Kscope / Edel | |
Spieldauer: | 54:23 | |
Erschienen: | 21.10.2022 | |
Website: | [Link] |
O.R.k. sind ein Projekt des preisgekrönten Komponisten und Sängers Lorenzo Esposito Fornasari alias LEF, doch seine Bekanntheit in Progressive-Rock-Kreisen hat sich in erster Linie dank der Beteiligung von ex-Porcupine-Tree-Bassist Colin Edwin und King-Crimson-Schlagzeuger Pat Mastelotto ergeben. Die beiden Alben "Inflamed Rides" (2016) und "Ramagehead" (2019) boten unter diesen Voraussetzungen zeitgenössischen Artrock, irgendwo zwischen den Solowerken von Peter Gabriel und Phil Collins, Japan, No-Man und den sonstigen Betätigungsfeldern der Beteiligten, zu denen auch Gitarrist Carmelo Pipitone (Marta Sui Tubi) gehört.
"Screamnasium" bleibt innerhalb dieser stilistischen Koordinaten angesiedelt, ist aber bislang das mit deutlichem Abstand zugänglichste Werk des Quartetts. Eine massentaugliche Alternative-Rock-Schlagseite lässt sich vom eröffnenden ´As I Leave´ an ausmachen, der Refrain hat auch hinsichtlich LEFs Gesang viel von Soundgarden, während einige Sound-Spielereien, mehrstimmige Vokalarrangements (´Hope For The Ordinary´) und Edwins virtuoses Bassspiel (von Mastelottos Oktopus-Drumming ganz zu schweigen) immerzu daran erinnern, dass die Combo dem Prog-Nimbus entstammt.
Das bedrohlich laut-leisende ´Consequence´ sticht wegen der italenischen Gastsängerin Elisa hervor, die schon mit einem Grammy ausgezeichnet wurde und mit Ennio Morricone für den Soundtrack von Quentin Tarantinos "Django Unchained" zusammenarbeitete, ist aber beileibe nicht der stärkste Track auf "Screamnasium". Vielmehr hält die Gruppe vom ersten bis zum letzten Stück ein relativ hohes kompositorisches und (klar) spielerisches Niveau.
´I Feel Wrong´ lässt sich genauso wie das torkelnde ´Something Broke´ auf Anhieb mitsingen, bevor ´Don't Call Me A Joke´ mit spröden Melodien und verquerer Rhythmik in Richtung jüngerer King Crimson tendiert… aber auch hier weist der Refrain hymnenhafte Qualitäten auf, wohingegen im schleichenden ´Deadly Bite´ und während ´Lonely Crowd´ LEFs beeindruckend breites Stimmregister im Zentrum steht, ohne dass es zu Lasten des melodischen Gehalts ginge; in ´Someone Waits´ stiehlt ihm allerdings Avantgarde-Cellistin/Loop-Meisterin Jo Quail als weiterer Gast die Show.
Am Artwork der Scheibe arbeiteten übrigens Tool-Gitarrist Adam Jones und Marvel/DC Comics-Zeichner Denis Rodier mit.
FAZIT: Wenn Colin Edwin "Screamnasium" als das Album bezeichnet, das O.R.k. immer machen wollten, aber nicht umsetzen konnten, ergibt dies insofern Sinn, als die Band jetzt wirklich wie eine ebensolche klingt und es dabei versteht, "klassischen" Art Rock/Pop mit Neunziger-Geschmacksnoten (Grunge) und mehrheitsfähigen Hooks zu vermählen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. As I Leave [03:57]
- 2. Unspoken Words [03:39]
- 3. Consequence [04:11]
- 4. I Feel Wrong [04:00]
- 5. Don`t Call Me A Joke [03:24]
- 6. Hope For The Ordinary [04:38]
- 7. Deadly Bite [03:57]
- 8. Something Broke [04:17]
- 9. Lonely Crowd [03:58]
- 10. Someone Waits [05:35]
- Bass - Colin Edwin
- Gesang - Lorenzo Esposito Fornasari
- Gitarre - Carmelo Pipitone
- Schlagzeug - Pat Mastelotto
- Screamnasium (2022) - 12/15 Punkten
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