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Gemma Ray: Gemma Ray & The Death Bell Gang (Review)

Artist:

Gemma Ray

Gemma Ray: Gemma Ray & The Death Bell Gang
Album:

Gemma Ray & The Death Bell Gang

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Experimental Pop/Rock

Label: Bronzerat / PIAS / Rough Trade
Spieldauer: 39:22
Erschienen: 20.01.2023
Website: [Link]

Statt larmoyanter Liebeslieder Gothic Folk und psychedelischem Soul macht GEMMA RAY dieser Tage in Elektronikwaren - und das auf absolut überzeugende beziehungweise sehr individuelle Art. Bei "Gemma Ray & The Death Bell Gang" handelt es sich um einen musikalischen Schulterschluss der Englängerin mit dem Produzenten Ralf Goldkind (Die Fantastischen Vier, Trost, Mona Mur), der ihre Aufnahmen auf seine ureigene Art interpretierte und verfremdete.

Das Ergebnis spiegelt eine kauzige Liebe zum kaputten Klang wider, in dem sich immer auch etwas Schönes finden lässt. Gemmas beseelte Stimme bleibt der warm menschliche Fixpunkt in einer oft kalten Soundlandschaft, die manchmal nur für als fragmentarisch wahrgenommene Songs (´No Love´) genügt. Zu den liedhaften Nummern gehören auf jeden Fall der Singalong ´Be Still´ und das hypnotische ´Howling´, , nicht zu vergessen der Traditionen umschiffende Synth Pop von ´The Point That Tears´ und ´Come Oblivion´.

Die Single ´Procession´ klingt ihrem Titel entsprechend wie ein moderner Begräbnismarsch, wobei das nur dünne Rhythmusfundament bezeichnend für die Gesamtausrichtung des Albums steht; Andy Zammit, Rays langjähriger Drummer, hat dementsprechend mehr Programmierarbeit am Syncussion-Synthesizer als an einem richtigen Schlagzeug, aber auch das passt is schroff avantgardistische Bild.

Das gespenstische ´All These Things´, das schwermütig pulsierende ´I Am Not Who I Am´, das fragile ´Howling´ und das sehnsüchtige ´Single Come Oblivion´ ergänzen den gelungen experimentellen Reigen, in dem sich irgendwo auch das deutsche Swans-Mitglied Kristof Hahn (auch Tricky, Pere Ubu, Xiu Xiu) an der Lap-Steel-Gitarre tummelt.

FAZIT: Nach dem ausladenden und komplex mit Chören beziehungsweise Streichern arrangierte Album Psychogeology" (2019) musste GEMMA RAY eigentlich etwas ganz anderes machen - und mit "Gemma Ray & The Death Bell Gang" entstand unter dem Vorsatz, "no happy shit" abzusondern, ein düsteres, bisweilen trauriges Werk, das gewissermaßen als weibliches Pendant zu manchen Einstürzende-Neubauten-Platten gesehen werden kann. Große Liedermacher-Kunst hört man indes auf den acht vorangegangenen LPs der Künstlerin.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1827x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • 01] No Love
  • 02] Procession
  • 03] Be Still
  • 04] Howling
  • 05] Come Oblivion
  • 06] Tempelhof Desert Inn
  • 07] I Am Not Who I Am
  • 08] The Point That Tears
  • 09] All These Things
  • 10] Blowing Up Rocks

Besetzung:

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