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MAERZFELD | Zorn-Tour 2020 - Kulttempel Oberhausen - 17.02.2020

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MAERZFELD | Zorn-Tour 2020

MAERZFELD, Kulttempel Oberhausen, 17.02.2020

Support: SOULBOUND

Montagabend, unangenehmer Dauerregen, der auch noch durch heftige Windböen teilweise waagerecht von vorn ins Gesicht klatscht. Nicht unbedingt beste Voraussetzungen, das warme Plätzchen vor dem Kamin zu verlassen, um sich auf den Weg Richtung Oberhausen zu machen.

Solchen Widrigkeiten trotzend, hatte sich auch tatsächlich nur der ganz harte Kern der MAERZFELD-Fans versammelt, um zusammen mit Heli Reißenweber und Band einen denkwürdigen Konzertabend im Tempel zu begehen, denn soviel sei vorweg genommen: ein denkwürdiger und unvergesslicher Abend sollte es werden.

SOULBOUND eröffnen den Abend

Mit im MAERZFELD-Tourbus sitzen die Jungs von SOULBOUND, die ihre Version des Alternative Metal, der durchaus auch Züge des Industial Metal verinnerlicht, in den Saal hämmern. Da kommt sofort Freude auf, zumal die sympathische Bühnenpräsenz von Frontmann Johnny Stecker ungekünstelt rüberkommt. Insbesondere sein Bekenntnis, in der Vergangenheit mit Depressionen gekämpft zu haben und sein Appell, dennoch nicht aufzugeben, kommt fernab jeglicher Plattitüden einfach an. Ein starker Opener, der die Bühne für MAERZFELD im Kulttempel perfekt anwärmt und das Publikum sichtlich erfreut.

Während in der Umbaupause der Blick durch den Kulttempel schweift, der seinem Namen durch diverse Kult- und Götzenbilder alle Ehre macht, erblicke ich mit Michael Bohnes auch Lokalprominenz. Bohnes ist Organisator und Patron des Castle Rock Festivals, das in diesem Jahr bereits zu 20. Mal im Schloss Broich zu Mülheim stattfinden wird und hat es sich nicht nehmen lassen, Heli Reißenweber, der zusammen mit STAHLZEIT das letztjährige Castle Rock headlinerte, einen Besuch abzustatten.

MAERZFELD: Gar nicht zornig sondern bestens aufgelegt

Dann aber geht es endlich mit dem Hauptact weiter. MAERZFELD starten - wie könnte es anders sein – mit „Zorn“, dem Titel-Track des aktuellen Albums und sofort ist prächtige Stimmung im Tempel. Es folgt „Heilige Krieger“ vom 2014er Album „Fremdkörper“, bevor es mit „Schnitter“ etwas ruppiger zur Sache geht, was dem Publikum sichtlich gefällt.

Heli Reißenweber - ganz in Schwarz gekleidet - ist die Art von Frontmann, der nicht viele Worte braucht, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Meistens genügt eine theatralische Pose und ein Blick seiner tiefblauen Augen. Nach „Maerzfeld“ und „Einer Wie Alle“ gibt es mit „Flammenhände“ einen weiteren Ohrwurm vom aktuellen Album, der auch visuell perfekt umgesetzt wird und Reißenweber in einem durch die Bühnenlichter kreierten Dreieck erstrahlen lässt.

Tolle Stimmung im Kulttempel

Die Stimmung im Kulttempel ist hervorragend, obgleich die Show deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Nachdem Heli sich bei den Zuschauern, die sich in die unwirtliche Winternacht aufgemacht haben, um MAERZFELD „Live“ zu erleben, bedankt und abgeklärt hat, wer denn am folgenden Tag arbeiten muss, geht es mit „Ohrblut“, „Ungleich“ und „Menschling“ weiter. Die Fans zeigen sich textsicher und auch „Die Welt Reißt auf“ sorgt für vielstimmigen Background-Gesang vor der Bühne.

 

MAERZFELD lassen sich wahrlich nicht lumpen, sondern bieten ihren Fans ein tolle Show, die in der Folge mit „Fremdkörper“ und „Bittersüß“ fortgesetzt wird. Heli bekommt neben seinem Bierchen (eines aus einer dunklen Flasche, bloß keins aus einer grünen) zwischenzeitlich noch eine kleinere, hochprozentige Stärkung, die ihm das Team des Kulttempels reicht. So erfrischt, versichert die Band: „Meinen Lügen Kannst Du Glauben“, ein Titel, der mittlerweile schon Kultcharakter besitzt.

Anschließend folgt das provokante „Reich“, in dem sich MAERZFELD an allen Klischees abarbeiten und gekonnt diverse Tabus brechen. Nach „Die Sünde Lebt“ gibt es mit „Zeig Mir Die Nacht“ die Cover-Version des MÜNCHENER FREIHEIT-Titels, der im Kulttempel nochmals nachhaltig abgefeiert wird. Danach ist erst einmal Schluss, aber MAERZFELD kommen noch einmal zurück auf die Bühne und kredenzen den begeisterten Fans mit „Es Bricht“, „Schädling“ und „Schwarzer Schnee“ den würdigen Abschluss eines tollen Konzertabends.

FAZIT: MAERZFELD liefern im Kulttempel Oberhausen eine prächtige Show und trotzen nicht nur Wind und Wetter. Songs mit hohem Wiedererkennungswert jenseits der Belanglosigkeit bilden die Basis des MAERZFELD-Konzepts, das mit Herzblut und Virtuosität dafür sorgt, die Band als eines der Fettaugen der teilweise recht laffen NDH-Suppe herausstechen zu lassen.

> Alle MAERZFELD-Fotos gibt es auf xsitec.com <

> Alle SOULBOUND-Fotos gibt es auf xsitec.com <

> MAERZFELD - Zorn (Review) <

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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