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PAULA & KAROL - KGB / KulturGüterBahnhof Langenberg - 12.11.2021

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Es war wieder einer dieser Abende im lauschigen KGB / KulturGüterBahnhof Langenberg, bei dem wohl die meisten der Anwesenden gedacht haben: „Ich geh mal hin, wird sicherlich wieder gut.“ Das eigene Sofa in Kombination mit Netflix & Co. wurde während der letzten Lockdowns schließlich oft genug viel zu stark frequentiert. Und wie so oft wird auch an diesem kalten November-Freitag definitiv keiner enttäuscht den alten Güterbahnhof verlassen haben. Corona – ja, auch dieser Artikel kommt in den aktuellen Zeiten nicht ohne dieses Thema aus – scheint dennoch ganz offensichtlich für viele immer noch eine Hemmschwelle zu sein, zumindest was kulturelle Besuche in geschlossenen Räumen betrifft. Was trotz 2G auch durchaus verständlich ist. Auf der anderen Seite sind da allerdings auch die Künstler und Künstlerinnen, die nach den Lockdowns natürlich mit den Hufen scharren und endlich wieder ihre Songs unter die Leute bringen wollen.

Paula & Karol mit ihrer Band merkte man es jedenfalls an, wie sehr sie Liveauftritte genießen. Die positive, nahezu ausgelassene Stimmung, welche sie ausgiebig verbreiteten, übertrug sich von Beginn an direkt auf das Publikum. Ihre Songs, die in vielen Fällen von Nostalgie und Freundschaft handeln, was Sängerin Paula deutlich betonte, versprühten mit ihren bittersüßen Melodien eine unglaubliche Wärme gepaart mit einer positiven Energie, die wahrscheinlich jedem sofort ins Herz und die Füße ging. Dabei ist das Nostalgische in den Texten durchaus nicht mit dieser engstirnigen Haltung „früher war alles besser“ zu interpretieren, sondern eher damit, dass man die Vergangenheit schätzen und auch feiern soll, um mit genügend Selbstbewusstsein und offenem Herzen in die Zukunft zu blicken.

Die Band, geographisch betrachtet etwas verstreut angesiedelt (Warschau, St. Gallen und Berlin), war enorm gut aufeinander abgestimmt, was daran lag, dass dieser Auftritt der vorletzte in diesem Jahr sein sollte, wie Karol mir im Nachgang noch erzählte. Die Rhytmussektion, bestehend aus Schlagzeug und Bass, spielte einen ziemlich coolen Groove, die E-Gitarre brachte den Grundklang mit ein und allen voran trieben die beiden Frontleute und Namensgeber der Band die Songs nach vorne. Karol an der Akustikgitarre und Paula wahlweise an diversen Keyboards, Geige oder auch Harmonika. Dabei heraus kam eine fast durchweg treibende und sehr eigenständige, ja auch eigenwillige Mischung aus Folk-Pop mit gezielt eingestreuten Indie-Elementen. Doch trotz aller Freude und lebensfrohem Gemüt schwang in ihren Liedern immer ein gewisses Maß an Melancholie mit, wie es für die osteuropäische Folklore so typisch ist. Dass sich allerdings genau diese eher unterschiedlichen Stimmungen nicht unbedingt gegenseitig ausschließen, hat diese sympathische Band mit ihrem Auftritt sehr eindrucksvoll bewiesen.

Dziekuje i do zobaczenia wkrótce, Paula i Karol!

Timo Schakau

Kurze Zusatzinfo: Hier findet ihr von Chefredakteur Thoralf Koß eine Rezension zu ihrem aktuellen Album „Lifestrange“, in der er noch einige nicht uninteressante Hintergründe zu dieser Band verfasst hat: PAULA & KAROL Lifestrange

Gast-Rezensent (Info)

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Live-Fotos

PAULA & KAROL PAULA & KAROL PAULA & KAROL
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