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POWERWOLF | Palladium Köln 2019 - Palladium Köln - 12.11.2019

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POWERWOLF | Palladium Köln, 12.11.2019

Support: GLORYHAMMER

Die Zahl der deutschen Metalbands, die in der Lage sind, die sprichwörtlichen Massen zu mobilisieren und das auch noch europaweit, lässt sich an einer Hand abzählen. Dass die (POWER)Wölfe zu diesem erlauchten Kreis zählen, ist spätestens seit der ausverkauften „Sacrament Of Sin“ - Tour bewiesen, die mehrere Zusatzshows nötig machte, die ihrerseits wiederum ausverkauft sind. Im Gepäck das gleichnamige Nr. 1 Album, laden die Brüder Matthew und Charles Greywolf, Attila Dorn, Falk Maria Schlegel sowie Roel van Helden zur Metal-Messe, die an diesem Abend im Palladium Köln zelebriert wird.

Als Support mit von der Partie sind die Jungs von GLORYHAMMER, die mit ihrem knackigen Power-Metal den Abend starten. Die Männer um Frontmann Thomas Winkler verkörpern auf der Bühne je eine Figur der Konzeptsaga, die auf ihrem ersten Album „Tales From The Kingdom Of Fife“ erzählt wird. Die Menge im Palladium wird durch das bunte Treiben auf der Bühne mit geschwungenem „Gloryhammer“ bereits bestens unterhalten. Neben besagtem „Gloryhammer“ zieht die Band u.a. mit „Angus McFife“, „Masters Of The Galaxy“ und „Universe On Fire“ alle Register ihrer Spielkunst. Nach extrem kurzweiligen Set gehen GLORYHAMMER von der Bühne.

Nun aber ist es es an der Zeit, die Wölfe auf die Halle loszulassen. Nach einer Umbaupause, in der die Treppenkonstruktionen, das Schlagzeug und die majestätisch anmutende Schießbude Falk Maria Schlegels unter den schwarzen Decken freigelegt werden, wird es nach dem Intro „Lupus Daemonis“ heiß, denn die Bühne wird von einem Feuerarrangement illuminiert und ATTILA DORN, Oberwolf mit klassischer Gesangsausbildung, zückt im Laufe des Openers „Fire And Forgive“ zwei Flammenwerfer, ein grandioser Eyecatcher, der hier im Palladium entsprechend gefeiert wird.

Pünklich zu „Army Of The Night“ dürfen auch die Fotografen in den Graben, die aus Sicherheitsgründen während der Feuershow zum Zuschauen angehalten waren. Nach diesem Titel gibt es die Begrüßung durch den Zeremonienmeister. Attila schwenkt ein Weihrauchfass und erklärt die „Unheilige Heavy Metal Messe“ für eröffnet, die in schönster POWERWOLF-Tradition bombastisch zelebriert werden soll.

Bombastisch ist auch der glasklare Sound, der aus der PA hämmert. Neben den in Laufe der Show wechselnden Kulissen, die die sakrale Atmosphäre manifestieren, sorgen die immer wieder eingesetzten Pyro-Effekte für den grandiosen Rahmen einer fantastischen Show. Attila lobt die gesanglichen Fähigkeiten des Publikums, das ein ums andere Mal auch noch nach Ende der Titel den vielstimmigen Chor weiterführt, für Gänsehautatmosphäre sorgt und mit „Attila, Attila“ - Sprechchören den Oberwolf hochleben lässt, wofür sich dieser mit seinem „Vielen Dankeschön“ revanchiert, das bereits Kultstatus hat.

Die Show - respektive die „Heavy Metal Messe“ - folgt einer ausgeklügelten Liturgie, die Akteure sind blendend aufgelegt. Selbst die Roadies, die während der „Messe“ Handreichungen machen, sind in Mönchskutten gekleidet und versehen ihren Dienst am Metalaltar mit zur Schau getragener Demut. Großes Kino.

Nach „Blessed And Possessed“ rollen die Mönche ein Piano auf die Bühne und es folgt mit „Where The Wild Wolves Have Gone“ die bis dato einzige POWERWOLF-Ballade in 15 Jahren Bandgeschichte, die für eine einzigartige Stimmung in der Halle sorgt und die großartigen Fähigkeiten der Band darlegt, stadiontaugliche Hymnen zu kreieren. In der Folge geht es mit „Resurrection By Erection“ und „Stoßgebet“ wieder deutlich frivoler und in jeder Hinsicht härter zur Sache, wobei insbesondere „Stoßgebet“ mit deutschen und lateinischen Textzeilen der Abräumer des Abends ist.

Nach „Lupus Dei“, dem letzten Titel des regulären Sets, gibt es minutenlange Ovationen, die die Band feiern und letztendlich veranlassen, für ein furioses Finale nachmals auf die Bühne zu kommen. Nach „Werewolves Of Armenia“ ist dann endgültig Schluss und mit dem Outro „Wolves Against The World“ werden die POWERWOLF-Jünger in die unwirtliche, kalte Kölner Wolfsnacht entlassen.

FAZIT: POWERWOLF feiern mit ihren Fans im Palladium Köln eine Metal-Messe der Extraklasse. Zeremonienmeister ATTILA DORN und der Rest des Wolfsrudels demonstrieren eindrücklich, wie man mit perfekter Show, ausgeklügelter Choreographie, grandiosem Songmaterial und dem Willen, tolle Unterhaltung zu bieten, immer noch die Massen hinter dem warmen Ofen weglocken kann. Wer die Jungs aus dem Saarland noch nicht „Live“ erlebt hat, sollte dies bei nächster Gelegenheit unbedingt nachholen.

 

Line-Up POWERWOLF:

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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