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Summer Breeze 2011 - Donnerstag - Dinkelsbühl - 18.08.2011

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Ach ja, Summer Breeze. Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal dort und begeistert war, musste dieses Jahr ein weiterer Besuch sein. Freunde von mir sind mit dem Zug vorausgefahren und wollten uns einen Parkplatz freihalten. Haben sie auch, aber die Einweiser ließen sich davon nicht beirren und schickten uns auf einen anderen Campingplatz, mit der Begründung, man könne dann (7 Stunden) später umparken. Sicher nachvollziehbar, in diesem Moment dann aber doch ärgerlich. Trotzdem gut gelaunt raus aus dem Auto und nach wenigen Minuten der erste Wespenstich. Wespen sollten übrigens dann das komplette Festival über unsere regelmäßigen Besucher sein, wenigstens blieb es (bei mir) bei einem Stich. Doofer Start also, das erste Bier und Schnitzel auf dem Zeltplatz machen da aber einiges wett.


A Pale Horse Named DeathDonnerstagnachmittag: Nachdem ich am Mittwoch schon DESTRUCTION und DAVIDIAN verpasst habe, will ich heute natürlich möglichst viele Bands schauen. Den Anfang machen A PALE HORSE NAMED DEATH, die das erste Bier auf dem Festivalgelände musikalisch untermalen. Danach will ich eigentlich wieder zum Zeltplatz zurück, auf Empfehlung bleibe ich dann aber doch da, um THE SORROW zu sehen. Und das bereue ich auch nicht: die Bassdrum pustet mit ihrem ersten Schlag die Gehörgänge frei, der vorgelegte Metalcore weiß schnell zu begeistern. Gegen die hohen Temperaturen wird in regelmäßigen Abständen Wasser in die Menge gespritzt. Abgesehen von minimalen Verspielern liefern THE SORROW hier einen guten Einstand.


Nun aber wirklich schnell zurück zum Zeltplatz, grillen, bevor es wieder aufs Gelände geht zu COMEBACK KID. Vor den Bühnen ist schon einiges los, und der Moshpit erweitert sich zunehmend. Dafür eignet sich der gespielte Core aber eben auch hervorragend. Allerdings ist es immer noch verdammt heiß, also verbringe ich den Großteil der Zeit lieber am Rand vom Pit, schließlich habe ich ja noch einige Bands vor mir, die auch angemessen gefeiert werden wollen. COMEBACK KID haben soweit eigentlich alles richtig gemacht und einen soliden Gig hingelegt.

KvelertakIm Anschluss geht es ab zur Party Stage, dort spielen KVELERTAK ihren Mix irgendwo zwischen Rock‘n‘Roll, schwarzem Metall und ein bisschen Sludge. Und das machen die Jungs richtig gut. Sowohl auf als auch vor der Bühne steht kaum jemand still und trotz den ausschließlich norwegischen Texten findet sich im vorderen Bereich eine hohe Textsicherheit. Bevor es wieder zurück zu den Hauptbühnen geht, bietet sich die Gelegenheit, noch ein bisschen KAMPFAR zu hören, die zwischen Pagan und Black Metal unterwegs sind und ebenfalls einen guten Eindruck machen.


Trotzdem will ich nicht stehen bleiben, schließlich spielen auf der Main Stage gleich ARCH ENEMY. Und obwohl inzwischen schon richtig viel Publikum vor den Bühnen steht, schaffen wir es irgendwie, uns noch vor den ersten Wellenbrecher zu stellen und dort von einem richtig gutArch Enemyen Platz aus pünktlich zum Intro auf die Bühne zu sehen. Nach den ersten Liedern entschuldigt sich Frontfrau Angela, da sie einen entzündeten Weisheitszahn hat, bevor sie die „Ausziehn“-Gesänge aus dem Publikum souverän mit „Bevor ich mich ausziehe, muss erst mal der Weisheitszahn rausgezogen werden“ verstummen lässt. Trotz dieser Einschränkung kann man über die gesangliche Leistung kaum meckern. Selbiges gilt auch für die Gitarristen, die sich die Soli mit einer enormen Spielfreude um die Ohren pfeffern. Der gebotene Melodic Death lässt kaum Wünsche offen und sollte insgesamt eine der besten Gigs am Wochenende sein.


Sonic SyndicateSONIC SYNDICATE hingegen können mich nicht so voll überzeugen. Mag daran liegen, dass in den neueren Alben deutlich mehr Rock als Metal durchscheint oder ich nicht direkt in der Crowd stehe. Ich kann auch nicht wirklich mit dem Finger darauf zeigen, was nun genau mich nicht vom Hocker reißt. Vielleicht abgesehen davon, dass die Screams nicht immer durchgehend kräftig herauskommen, aber so schlimm ist das auch nicht, die allgemeine Resonanz des Publikums war hier sehr positiv und mein Nacken war auch immer wieder in Bewegung.

 

 

In ExtremoMein erstes Highlight auf dem Festival, gleichzeitig aber auch das erste Dilemma: Schaue ich mir jetzt HACKNEYED oder doch IN EXTREMO an? Oder beides? Da ich ohnehin schon vor der Main Stage stehe, entscheide ich mich dafür, doch erst mal bei IN EXTREMO zu bleiben. Und das war auch eine gute Entscheidung, denn im Gegensatz zum Sonisphere 2009, bei denen ich sie eher schwach fand, liefern die Herren um „Das letzte Einhorn“ einen wahren Schmaus für Ohr und Auge und das auch noch mit einer großartigen Setlist. Es darf zwar nicht verschwiegen werden, dass sich die Herren an den Sackpfeifen nicht immer ganz einig waren, in welchem Rhythmus sie gerade spielen, diese Koordinationsschwierigkeiten waren im Endeffekt aber auch kaum merklich und bestimmt nur vom kleineren Teil des Publikums bemerkt worden. Deutlich offensichtlicher war da schon das Strophen-Durcheinander bei "Spielmannsfluch", aber auch dieser kleine Patzer konnte den Spaß nicht mindern. Der Mikroausfall beim ersten Lied wurde auch schnell behoben und so kann die volle Spielzeit ausgekostet werden.

Setlist IN EXTREMO

  • Sterneneisen
  • Frei zu sein
  • Zigeunerskat
  • Vollmond
  • Herr Mannelig
  • Sängerkrieg
  • Flaschenpost
  • Unsichtbar
  • Stalker
  • Siehst du das Licht?
  • Spielmannsfluch
  • Viva La Vida
  • Mein rasend Herz
  • Omnia Sol Temperat
  • Küss mich

Nach nur fünf Minuten sind dann direkt daneben MARDUK dran. Black Metal, den ich daheim zwar doch ganz gerne höre, mir aber auf dem Festival keinen Spaß macht. Entsprechend geht es direkt weiter zur Party Stage, auf der die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS mit einer ganz anderen Grundstimmung aufwarten. Spaß steht absolut im Vordergrund und das Zelt bebt förmlich. Die Ernsthaftigkeit der Musik mag natürlich als eher niedrig angesehen werden, nichts desto trotz wird die Band gefeiert bis zum Umfallen. „I’ve been looking for grindcore“ schallt noch in meinen Gehörgängen nach, während ich mich dann wieder in Richtung Zeltplatz begebe.

 

Bilder mit freundlicher Genehmigung von: Summer Breeze - Peter Kupfer

Sascha D. (Info)

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