Am 06.03.2020 starb McCoy Tyner im Alter von 81 Jahren. Tyner war das letzte lebende Mitglied des epochalen John Coltrane-Quartetts (Coltrane, Tyner sowie Bassist Jimmy Garrison und Schlagzeuger Elvin Jones), das mit „A Love Supreme“ mindestens ein Jahrhundertwerk einspielte.
McCoy Tyner war ein ungemein kraftvoller und gleichzeitig spiritueller Pianist, dessen Spiel, laut F.A.Z. „mit der vielleicht kräftigsten linken Hand der Jazzgeschichte“, höchst bedeutsam für Wegbegleiter und nachfolgende Generationen, von Hal Galper bis Joachim Kühn, war. Auch Chcick Corea und Herbie Hancock benennen McCoy Tyner als maßgeblichen Einfluss für ihr Spiel.
McCoy Tyner begann mit Klavierstunden im Alter von 13 Jahren und erkannte schnell: „My mother gave me a choice. She said, 'Would you like to take singing lessons or piano.' I'm glad I chose piano“. Bereits mit 15 spielte er in Philadelphia mit diversen Jazzbands, 1959 war Tyner Teil des Jazztets von Art Farmer und Benny Golson, 1960 begann die Zusammenarbeit mit John Coltrane, aus der neben „A Love Supreme“ so wunderbare Alben wie „Crescent“ und der freejazzige „A Love Supreme“-Nachfolger „Meditations“ entstanden.
Des Weiteren spielte er mit Wayne Shorter, Joe Henderson, Freddie Hubbard, Jackie McLean, Sonny Rollins, Ron Carter, seinem Jugendfreund Lee Morgan und vielen anderen ausgezeichneten Jazzmusikern zusammen.
Mit McCoy Tyner hat der Jazz einen seiner herausragendsten Vertreter verloren.
„To me living and music are all the same thing. And I keep finding out more about music as I learn more about myself, my environment, about all kinds of different things in life. I play what I live. Therefore, just as I can't predict what kinds of experiences I'm going to have, I can't predict the directions in which my music will go. I just want to write and play my instrument as I feel.“ McCoy Tyner