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Morning: Hour Of Joy (Review)
Artist: | Morning |
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Album: | Hour Of Joy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Metal |
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Label: | Black Lotus | |
Spieldauer: | 59:58 | |
Erschienen: | 2005 | |
Website: | [Link] |
Eine Versammlung von Holländern, denen beim Potrauchen nach einer Ewigkeit eine gute Fee erschienen ist, wählen den Nachtwunsch...und ich winde mich, um eine Textlücke zu vermeiden...
Gut, war nicht lustig, aber ich lasse direkte Bandvergleiche eben lieber aus - vor allem, wenn wie im Fall von MORNING aus den Einflüssen kein Hehl gemacht wird. Also, statt den Waschzettel nachzubeten: Die fünf Jahre junge Gruppe empfiehlt sich mit handwerklichem Können und angenehm mittigem Gesang für höhere Weihen; außerdem bleibt man konzeptionell auf weltlichem Boden und stürzt sich nicht in Rüschen gekleidet in den nächsten Elfenhain. Rein musikalisch sind die Stücke aber von den Kitschkonkurrenten nicht weit entfernt. Die Synthies blättern leider nur in der vorprogrammierten Soundbibliothek (diese unsäglichen Chor-Aaahs...), und die Gitarren stehen hintan, obwohl sie manchmal mehr aufbieten als das übliche rudimentäre Powerchord-Geschiebe. Das Schlagzeug klingt ob klinischen Klangs als sei es von einem uninspirierten Dilettanten eingespielt worden – beim Snare-Geboller in „This Unreachable mess“ wird’s gar richtig unerträglich.
Negativ fällt von den vermeintlich tiefsinnigen Bandwurm-Songtiteln und nichtssagenden Lyric-Schnipseln abgesehen nichts weiter auf. Ungewöhnlich ist die Qualitätssteigerung der Stücke zum Ende der Scheibe hin. Die Songs bleiben zwar alle einen Tick zu lang, aber „When Shadows Dance in Light“ (höre ich Madame hier grunzen?) und „Captured...“ (ausnahmsweise mal rhythmisch interessant) reißen wenn auch nicht mit, so dann doch aus dem unteren Mittelfeld heraus. Das mystische Artwork schielt übrigens in Richtung der einschlägigen Genre-Protagonisten, auch wenn sich die Gruppe selbst eher urban gibt – mehr Kundenfang als Umsetzung der Musik also...
Das Problem dieser Band: mit solch einem Grundsound schielt man garantiert nicht auf Untergrund-Metaller oder Prog-Freunde; um aber den ähnlich tönenden Chartstürmern beizukommen, müssten die Kompositionen eingängiger und simpler sein. Im erweiterten Kreis der weiblich angeführten Gruppen spielen Atrox, Madder Mortem und erst recht The Gathering in einer höheren Liga...Was nun nicht ist, kann gerade angesichts der Jugend noch werden. Ausbaufähig...und Queen zu covern schaffen die meisten Bands nicht adäquat, auch wenn das Motto des gewählten Titels gut ist – auf ein Neues, denn hängen bleibt hier noch nichts.
FAZIT: Offensichtlich mit dem kommerziellen Hintergedanken einen Plattenvertrag herausgerückt, haben Black Lotus sich ein Ei ins Nest gelegt, das vorerst nur alle Unverbesserlichen goutieren sollten, die außer atmosphärischem Metal mit guterSängerin nichts brauchen, aber von Chartmucke und Ringtones verschont bleiben möchten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Hour of Joy
- Inside
- This Unreachable Mess
- The Unknown is Searching the Unfound
- Kill the Silence
- Circle of Power
- When Shadows Dance in Light
- Captured by the Colour of Faith
- Perception of Feelings
- You’re Setting Fire
- Stop Drawing
- The Show Must Go On
- Bass - Pol Bannier´
- Gesang - Saskia van Heugten
- Gitarre - Martijn Brauwers, Bas Rensen
- Keys - Stijn Bannier
- Schlagzeug - Mauro Pi
- Hour Of Joy (2005) - 7/15 Punkten
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