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Pink Floyd: London 1966-1967 (Review)
Artist: | Pink Floyd |
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Album: | London 1966-1967 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Psychedelic |
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Label: | Snapper/SPV | |
Spieldauer: | 28:33 | |
Erschienen: | 2005 | |
Website: | [Link] |
Pink Floyd sind wieder in aller Munde – gemessen an ihrer Rock-historischen Relevanz natürlich zu Recht. Der Fanatismus der Anhänger, die sich über die Jahre an jedem Gerüchtefetzen über die Gruppe hochgezogen haben, macht das Vermächtnis der Pioniere nicht minder seriös – vor allem, weil die Mitglieder es weitgehend vermieden haben, zum sich selbst karikierenden Spielball der Musikindustrie zu werden. Zweckgemeinschaften für den Cashflow ins Rentenalter sind angesichts der eifrigen Nachlassverwalter in Labelgestalt auch nicht nötig, und der Backkatlog ist sowieso ein Selbstläufer. Wenn dann regelmäßig durch Fragmente des Gruppenschaffens - wie das vorliegende - die vier Herren zur Ausschlachtbank geführt werden, sollte zumindest der nicht-blauäugige Fan einen kritischen Blickwinkel einnehmen.
Diese CD konzentriert die Essenz der gleichnamigen DVD und ist im schmucken Digipack mit schönem Faltbooklet ausgestattet. Filmer Peter Whitehead dokumentierte das kulturelle Treiben im London der Sechziger und organisierte die ersten Studioaufnahmen von PINK FLOYD, nachdem eine Freundin Syd Barretts Whitehead das Quartett empfohlen hatte. Am 11. Januar 1967 lief die Kamera im Sound Techniques Studio London gleich mit, so dass neben den beiden überlangen Instrumentals nun „Interstellar Overdrive“ zusätzlich komplett visuell als CD-ROM-Part zu sehen ist. Daneben gibt es noch Interviewschnipsel (u.a. mit einem blutjungen Mick Jagger) zum Einfangen des damaligen Zeitgeistes (diese Frisuren sind ja heute wieder modern...) in der Inselhauptstadt und ein Feature über und mit Whitehead selbst.
Fast auf den Tag genau 39 Jahre nach der Session zur Veröffentlichung bestimmt, enthält die CD Proto-Floyd pur, wobei „Interstellar Overdrive“ noch mehr als später auf dem Debüt mit den damals bahnbrechenden Soundexperimenten eher durch seine Verschrobenheit und jugendliche Improvisationsfreude begeistert als durch Schlüssigkeit im Sinne eines Songs. Dafür ist die Atmosphäre aber dunkel und lodernd. Wie bei anderen Vertretern der ersten Britprog-/Space-Welle (etwa Hawkwind) macht die Innovation und Intensität des Vortrags die musikalische Rohheit und technische Unbeschlagenheit der Instrumentalisten wett. „Nick’s Boogie ist aus dem Moment heraus entstanden und später nur in Auszügen auf einem regulärem Album zu hören – nämlich im Titeltrack zu „A Saucerful of Secrets“.
FAZIT: Videomaterial als netter Bonus zu einem für Fans interessanten Dokument. Wall-und-Dark-Side-Mixtape-Zusammensteller sollten aber einen weiten Bogen um diese archaische Form des später Weltruhm erlangenden Edelsounds machen. Nichts für Konsenshörer...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Interstellar Overdrive
- Nick´s Boogie
- Bass - Roger Waters
- Gitarre - Syd Barrett
- Keys - Rick Wright
- Schlagzeug - Nick Mason
- London 1966-1967 (2005)
- The Story of "Wish You Were Here" (2012)
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