Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Project Creation: The Floating World (Review)

Artist:

Project Creation

Project Creation: The Floating World
Album:

The Floating World

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock/-Metal

Label: Progrock Records
Spieldauer: 71:46
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Dieses Projekt ist die Idee von Hugo Flores von Sonic Debris. Er hat mit zahlreichen Musikern (Linx gehört zu Forgotten Suns, alle anderen sind mehr oder minder Nobodies) ein Konzeptalbum eingespielt, das die Geschichte von erdverlassenen Weltraumkolonisten erzählt. Das üppige Noren-Artwork und - Booklet lässt in diesem Zusammenhang zwar Assoziationen zu Arjen Lucassens Star One aufkommen, doch musikalisch stellt allenfalls Flores´ Vorliebe für üppige Instrumentierung und Breitband-Inszenierung einen Zusammenhang her. Es sind die Blasinstrumente sowie das Cello, welche den Unterschied ausmachen. Insgesamt ist der Sound dadurch weniger erdig als die Siebziger-Huldigungen des Holländers und erhält in ruhigen Passagen einen New-Age-Anstrich, wenngleich man diese Stilistik hier nicht negativ besetzen sollte.

Die Keyboards klingen angemessen spacig und bewahren auf dem gesamten Album einen Eigencharakter, so dass man die Musik theoretisch immer von anderen Bands unterscheiden könnte. Theoretisch, weil das Projekt keine Innovations-Bäume ausreißt, dafür aber durchweg Hochwertiges anbietet. Da wäre der langsam in die Gänge kommende Eröffnungstrack mit agiler Rhythmusgruppe, erlösendem Refrain und Hinhörern wie Flötenmotiven, welche parallel zum Gitarrensolo erklingen. Das Tempo zieht bis zum Ende hin an, was in einem schnellen Tastensolo zum Ausdruck kommt. Der dominante Bass steigert sich in ein aggressives Schreddern, bis unter Doublebass alles zusammenbricht und nur Cello und Stimme den Trip beenden.

Eine weitere Facette Floresscher Komponierkunst sind die mehrstimmigen Gesänge - etwa in "Living Under A Blue Sky", dem eingängigsten Sück. hier gibt es auch ein Saxophon-Solo und perkussive Rhythmik zu vernehmen. Hinten hinaus ist es "Cheops", welches im Savatage-Stil den Kanon mit unterschiedlichen Textebenen zelebriert. Die männlichen Stimmen sind nicht so sehr zu unterscheiden, bekommen aber mit Alda Reis einen angemessenen Gegenpol zur Seite gestellt, der das meditative "Mechanical Dragonflies" aufwertet und in "The Civilization" Platz für einen Alleingang eingeräumt bekommt.

"Arriving" gibt sich üppig im Soloangebot, ist aber wegen seiner balladesken Ausrichtung kein Anwärter auf den Höher-Schneller-Weiter-Preis; darum geht es auf "The Floating World" ohnehin zu keiner Zeit. Die Drums können schon einmal wie in diesem Song eine Pause einlegen oder sich merklich zurücknehmen sowie synthetischen Loops den Vortritt lassen - zu hören phasenweise im episch-bombastischen "Artificial Satellite".

Während "Warming Up The Machines" seiner Betitelung folgend die Verstärkereinstellung der Gitarren etwas hochfährt, bleiben die Keyboards gleichfalls im Vordergrund - eine Homogenität, die sicher auch den Händen Henning Paulys am Mischpult zu verdanken ist. Es fällt außerdem auf, dass die bevorzugt eingesetzten Pianoklänge sich auch nach einem echten Instrument anhören, also sehr voll und in den alleinstehenden Passagen fast schon wie ein gekonnt abgenommener Flügel klingen.

Die Tatsache, dass bei derartiger CD-Länge gen Ende die Beliebigkeit etwas zunimmt und man sich das Album in seiner Gesamtheit etwas gestraffter und songorientierter gewünscht hätte, tut einem geschmackssicheren Hörerlebnis keinen Abbruch.

Fazit: Elemente des gezähmten Mittneunziger-Prog-Metal mischen sich mit rockig-melodischen Ausprägungen von Gitarrenmusik sowie gelungener Synthetik - zusammengenommen eine Empfehlung für Freunde von Kamelot, Cea Serin oder Wolverine...recht vielseitige Musik also.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4017x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Floating World
  • Living Under A Blue Sky
  • The Desert Planet
  • The Civilization
  • Mechanical Dragonflies
  • Arriving
  • Warming Up The Machines
  • Artificial Satellite
  • Intervening
  • Creating Atmosphere
  • First Species
  • The Shining Planet
  • Cheops
  • Returning Home

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!