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White Willow: Signal To Noise (Review)
Artist: | White Willow |
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Album: | Signal To Noise |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | The Laser´s Edge/Alive | |
Spieldauer: | 51:33 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Mit der angestrebten Modernisierung sind die Norweger WHITE WILLOW aus ihrem zeitweiligen Dämmerschlaf erwacht. Wies das Vorgängeralbum bisweilen Längen auf, so wirkt die fünfte Scheibe bestimmter. Tommy Hansen beweist nach seiner Produzentenarbeit für Wastefall erneut sein Talent zur kompakten Soundveredlung über reinen Metal hinaus, doch den größeren Anteil an der Lebhaftigkeit der Gruppe hat Neusängerin Trude Eidtang.
Im post-rockigen Eröffnungsstück „Night Surf“ drängt sich ein Vergleich zu Paatos auf. Wobbler-Tastenmann Lars Fredrik lässt seine Instrumentenbatterie zu einem vordergründigem Drum-Bass-Groove einfallsreich pluckern, und neben unverzerrten Gitarren und einer Flöte sorgt die Frontfrau für das melodische Element. Wo die Nachbarn um Petronella Nettermalm unnahbar erscheinen, gewinnen WHITE WILLOW durch Erlandts ungleich wärmeres und facettenreicheres Organ. In „Splinters“ zittert es verwundbar zu sustainreichen Gitarrenleads und Orgel, wohingegen „Joyride“ titelgemäß ein Freudenträllern mit Hitqualitäten ist. Ohnehin muss man auf Griffigkeit trotz progressiver Gesten nicht verzichten: Während „Ghosts“ (Rhythmuswechsel und schmatzende Keyboards als Requisiten eines dunklen Musikfilms) und das kurze „Ararat“ (Ausklang nach der Flut auf dem lichten Klanggipfel) das Genrespektrum unaffektiert gesangsfrei ausreizen, reichen direkte Rockparts mit unverblümter Distortion oder drückende Tastenriffs wie in „Dusk City“ das nötige Fleisch zur Suppe. Außerdem ist Eidtangs leidenschaftlicher Vortrag der Intensität zuträglich. Die zehn Minuten „The Lingering“ sind zwar überwiegend ruhig, aber heftig hinsichtlich des Ausdrucks verflossener Liebe und eines sehnsuchtsvollen Refrains. Dessen Markanz ist quasi jedem Chorus auf „Signal To Noise“ zu eigen. So bleiben - abgesehen vom dritten Instrumental „Chrome Dawn“ (Gitarrenschwelgerei mit jazziger Keyboardunterbrechung) – Tracks mit Individualcharakter, die relativ leicht zugänglich sind und trotzdem unzählige Einzelheiten für Kopfhörertauchfahrten bereithalten.
FAZIT: WHITE WILLOW spielen songdienliche wie anspruchsvolle Rockmusik auf der Klaviatur des opulenten Prog, jedoch ohne dessen Klischeeregister zu ziehen - weder anbiedernd noch vorgeblich intellektuell und mit einer entdeckenswerten Stimme geadelt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Night Surf
- Splinters
- Ghosts
- Joyride
- The Lingering
- The Dark Road
- Chrome Dawn
- Dusk City
- Ararat
- Bass - Marthe Berger Walthinsen
- Gesang - Trude Eidtang
- Gitarre - Jacob Holm-Lupo
- Keys - Lars Fredrik Froislie, Jacob Holm-Lupo
- Schlagzeug - Aage Moltke Schou
- Sonstige - Aage Moltke Schou (percussion, glockenspiel), Ketil Einarsen (Holzbläser)
- Signal To Noise (2006) - 10/15 Punkten
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