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Twisted Tower Dire: Netherworlds (Review)
Artist: | Twisted Tower Dire |
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Album: | Netherworlds |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Remedy/Soulfood | |
Spieldauer: | 45:46 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Was immer die angegebenen “Cult Metal”-Einflüsse sein mögen: TWISTED TOWER DIRE sind nach wie vor so nah am alten, vornehmlich britischen Heavy Metal wie kaum jemand aus Amerika. Dabei klingen sie weder unverkennbar noch abgeschmackt. Bezüge auf einheimisches Metal-Vermächtnis beschränken sich auch eher auf die Zeit, als man in den USA gerade die europäischen Wurzeln entdeckte: Leatherwolf und Liege Lord zu besten Zeiten klingen an.
Die Produktion trägt stark zur Authentizität bei: moderne Tiefdruckgebiete umgeht die Band völlig und sonnt sich im höhenreichen, nie schrillen Sound, der den verspielten Gitarren angemessene Präsenz gibt. Tony Taylors hoher Gesang hat Achtziger-gemäß einiges an Halleffekten abbekommen und erscheint nicht selten harmonisiert durch Overdubs seiner selbst oder durch den bisweilen „Gorgar“-verdächtigen Studiochor. Helloweens Debüt is an wenigen Stellen ohnehin ein gutes Stichwort. „The Wolf“ und „Tales Of Submission“ weisen klare Verbeugungen vor jener Art Euro-Metal auf, die den Spagat zwischen Cheesiness und beträchtlicher Härte noch ohne Fressefallen zu begehen wusste. Wären Hammerfall nicht von vornherein ihrer Eier beraubt worden, indem man sie hochjubelte und mit reichhaltigem Budget bedachte, klängen sie wie TWISTED TOWER DIRE.
Anbiedernd hittig sind die Amerikaner aber genauso wenig wie verschroben - oftmals macht dies bekanntlich den angesprochenen Kult aus. Vielmehr komponieren sie um klar gezeichnete Refrains herum unterscheidbare Songs, die nicht bloß Beiwerke zum Chorus sind. Was etwa aus gitarristischer Sicht in „Fortress“ geschieht, ist spannender als jedes leichtmetallische Format-Radio aus Skandinavien: Leads, Leads, Leads...und trotz Geradlinigkeit im Rhythmusbereich sind Drumming und Bassspiel mehr als nur das pochende Fundament zur Kopfbewegung.
Lyrisch geschieht wenig Innovatives, doch die Programmatik des klassischen Metal wird würdevoll dekliniert. Freiheitsdrang und Unbekümmertheit sind nach wie vor erstrebenswert wie schwierig zu realisieren, so dass im konstant energiereichen Vortrag stets Melancholie ob der Unerreichbarkeit des Idealzustandes mitschwingt. Dies macht TWISTED TOWER DIRE wertvoll und erhaben gegenüber dominant prolliger Bildhaftigkeit im True-Metal-Betrieb.
FAZIT: Ein ausgestorbener Stil wird von TWISTED TOWER DIRE exhumiert und innerhalb einer Dreiviertelstunde von all seinen Seiten betrachtet. Dass er nicht stinkt, ist der Musikalität und dem Respekt der Beschauer zu verdanken – Erstes Genre-Glanzlicht 2007.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sunshine
- The Wolf
- Fortress
- Killing Kind
- Netherworlds
- Casualty Of Cruel Times
- Tales Of Submission
- No One Left To Blame
- Firebird
- Bass - Jim Hunter
- Gesang - Tony Taylor
- Gitarre - Scott Waldrop, Dave Boyd
- Schlagzeug - Marc Stauffer
- Netherworlds (2007) - 10/15 Punkten
- Wars In The Unknown (2019) - 12/15 Punkten
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