In Brasilien dürften EMINENCE eine größere Hausadresse sein, in Europa schert’s niemanden. Seit 1995 verdient man sich seine Sporen und hat einschlägig Erfahrung bei Acts wie den halblegendären (für Brasilien) Overdose gesammelt. Kredibel, wie man neudeutsch so sagt… Auf ihrem aktuellen Longplayer (?) haben sie den Finger am Puls der Zeit und agieren viehisch brutal, ohne ihr Handwerk zu vernachlässigen.

Tue Madsen hat einmal mehr eine seiner Standardproduktionen gefahren, aber ehrlich gesagt: die Band müht sich ohnehin nicht, ein eigenständiges Klangbild zu zeichnen. “The God of all Mistakes” dient sich gekonnt allem an, was in den letzten Jahren bei jeder neueren Metalformation mit extremem Gesang und Zeitgeistnähe (wie auch immer zu definieren) aus seiner Höhle (dem Kinderzimmer?) gekrochen ist. Gedankt sei es ihnen, auf schmalziges Pathos zu verzichten, wie sie es wiederum auch mit jedweder Überraschung oder Finessen im Spielerischen abseits der Minimalanforderungen halten. Primitiv sind EMINENCE gewiss nicht; im Gegenteil bemühen sie sich um Variation innerhalb ihres Genres, welches nun einmal nicht viel Innovation hergibt.

Wem das reicht, darf diesen adäquat inszenierten Erzeugnissen lauschen. EMINENCE sind Dienstleistende am Spartenhörer.

FAZIT: Aus der wievielten Hinterreihe im zeitgemäßen Toddreschclub schießen EMINENCE nicht scharf, aber doch tödlich; dabei kann man für sich selbst bestimmen, ob man als Hörer umgehauen wird, oder einen weiteren Sargnagel sieht, der im auf der Tonträgerflut treibenden Heavy Metal versenkt wird…