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Evocation: Dead Calm Chaos (Review)
Artist: | Evocation |
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Album: | Dead Calm Chaos |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Cyclone Empire | |
Spieldauer: | 44:17 | |
Erschienen: | 31.10.2008 | |
Website: | [Link] |
Bei allem Respekt nach den ersten Klängen des neuen, nunmehr zweiten Albums der Schweden EVOCATION komme ich doch ein wenig ins Zweifeln, ob der angeschlagene enthusiastische Ton im Promoblatt wirklich angebracht ist. Die Band wurde in meinen Augen im letzten Jahr zu recht für ihr sehr gelungenes Einstiegsalbum „Tales From The Tomb“ abgefeiert, aber nach mehrmaligem intensiven Konsum von „Dead Calm Chaos“ bin ich gelinde gesagt doch etwas enttäuscht.
Zugegeben, kaum eine Band schafft es in der heutigen Zeit den Sound des Neunziger Schweden Death Metals derart authentisch widerzuspiegeln wie EVOCATION, aber was auf dem Erstling noch einer frischen Brise anhörte, wirkt auf dem Zweitling eher nach berechnender Kopiererei. Bestes Beispiel hierfür gleich der Opener „In The Reign Of Chaos“ aber auch „Tomorrow Has No Sunrise“, die sich ungeniert an den Helden DISMEMBER zu besten Zeiten bedienen und das Riffing von „Deaming In Red“ als Grundlinie für den Song verwenden. Ähnlich verhält es sich mit „Angel Of Torment“ – hier wird kräftig aus der „Soulless“ Kiste von GRAVE geklaut. Einflüsse werden nicht aufgearbeitet und verarbeitet, sondern schlichtweg kopiert. Sicherlich mit viel Talent und einem sicheren Händchen für knackige Songs im herrlichen Göteborg-Gewand, aber der Sinn der Sache ist mir einfach nicht klar.
In meinen Augen gibt es für heutigen Retro-Schweden-Tod-Bands nur zwei Alternativen: Entweder sie versteifen sich in ihrer Devotion zu vergangenen Tagen derart auf die Originale, dass die Musik zum schnöden Plagiat verkommt, oder die Band nutzt den Grundton, um etwas Eigenes daraus zu machen. Ich habe bereits viele Beispiele für beide Möglichkeiten gehört – EVOCATION reihen sich leider mit dem neuen Album in der ersten Fraktion ein. Dass man Größen wie Swanö und Björler auf dem Album erklingen lässt, macht die Angelegenheit nur noch trauriger. Denn das sind echte Helden des schwedischen Death Metal.
FAZIT: Wer Bands wie ENTOMBED, DISMEMBER oder GRAVE, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich haben, noch immer hinterher heult, der wird mit „Dead Calm Chaos“ bestens bedient. EVOCATION machen genau dort weiter, wo oben genannte Truppen in ihren erfolgreichsten Tagen die wohl beeindruckendsten Leistungen und Kleinode in punkto Schwedenblei ablieferten. Dass Retro allerdings zu Retro-Sell-Out wird und hier oft einfach schnöde kopiert wird, mindert den Spirit der Platte sehr auffällig. Was auf dem Erstling „Tales From The Tomb“ noch kleinlaut durchschallte, ist auf „Dead Calm Chaos“ einer überheblichen Note gewichen, die sich anno 2008 nur noch in gemachten Betten zu suhlen scheint. Wer gut aufgewärmten und abgemischten Todesmörtel in der tausendsten Variation braucht, greife hier zu – für mich allerdings sind EVOCATION hiermit eindeutig kleiner geworden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In the Reign of Chaos
- Silence Sleep
- Angel of Torment
- Boundead
- Dead Calm Chaos
- Truth Will Come Clear
- Dust
- Protected by What Gods
- Antidote
- Tomorrow Has No Sunrise
- Astray Masquerade
- Razored To The Bone
- Bass - Martin Toresson
- Gesang - Thomas Josefsson
- Gitarre - Vesa Kenttäkumpu. Marko Palmen
- Schlagzeug - Janne K. Boden
- Tales From The Tomb (2007) - 11/15 Punkten
- Dead Calm Chaos (2008) - 8/15 Punkten
- Apocalyptic (2010) - 9/15 Punkten
- Evoked From Demonic Depths - The Early Years (2012)
- Illusions Of Grandeur (2012) - 10/15 Punkten
- Excised And Anatomised (EP) (2013)
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