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Seventh Circle: The Struggle (Review)
Artist: | Seventh Circle |
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Album: | The Struggle |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 56:38 | |
Erschienen: | 07.09.2008 | |
Website: | [Link] |
SEVENTH CIRCLE ist das Projekt von Adam Pederson, einigen Fans vielleicht aus dem Umfeld von SAVIOUR MACHINE bekannt. Er organisiert das Merchandising und sorgt in Zusammenarbeit mit Mastermind Eric Clayton immer mal wieder für spezielle Releases wie das „Rarities/Revelations“-Boxset. Nun veröffentlicht er, nach über sechs Jahren Arbeit, erstmals ein eigenes musikalisches Werk. „The Struggle“ ist seinem verstorbenen Großvater gewidmet und basiert auf den Erfahrungen und Ereignissen innerhalb der Familie während seiner letzten Lebensjahre. Ein sehr persönliches, manchmal fast unangenehm berührendes Album.
Musikalisch kann Adam Pederson seine Vorliebe für SAVIOUR MACHINE nicht verleugnen, im Gegenteil. Besonders die „Legend“-Trilogie hat ihre Spuren hinterlassen: viele orchestrale Passagen und Klavierparts, die an klassische Soundtracks erinnern, düstere Atmosphäre, progressive Songstrukturen, gesprochene Texte. Nur vereinzelt gibt es härtere Gitarrenriffs zu hören, ebenso sind leichte Industrial- und Gothic-Einflüsse zu erkennen. Sogar Adams Stimme erinnert etwas an die von Eric Clayton, wenn er auch deutlich weniger kraftvoll und theatralisch zu Werke geht. Stattdessen klingt sein Gesang zerbrechlicher und vorsichtiger, dabei trotzdem sehr eindringlich.
Im Vergleich zum großen Vorbild sind die Stücke von SEVENTH CIRCLE allerdings klarer strukturiert, weniger komplex und chaotisch. Es werden nicht unzählige Spuren übereinander geschichtet, dadurch wirkt das Material zugänglicher. Trotzdem wird auf typische Strophe-Refrain-Strukturen komplett verzichtet. Stattdessen bleiben die Songs immer im Fluss, bauen sich langsam auf und entfalten durch geschickt variierte Wiederholungen oft eine Art hypnotische Wirkung. In Zusammenhang mit der dunklen, charismatischen Stimme fühlt man sich ein ums andere Mal an die von Brendan Perry gesungenen Stücke von DEAD CAN DANCE erinnert, ähnlich stimmungsvoll klingt „The Struggle“.
Trotz der offensichtlichen Einflüsse hat es Adam Pederson geschafft, dem Album seinen ganz eigenen Stempel zu verpassen und einen persönlichen Sound zu kreieren. Während die mit härteren Riffs ausgestatteten Songs wie „Arc Of Descension“ oder „The Course Of Afflictions“ vielleicht noch ganz grob als Gothic Metal bezeichnet werden könnten, entziehen sich die meisten anderen Tracks jeglicher Kategorisierung. Da gibt es z.B. das wunderschöne, instrumentale Klavierstück „Blu-Elysium“, welches melancholische Bilder heraufbeschwört und auch einem Film-Soundtrack entstammen könnte. Demgegenüber stehen dann wiederum finstere Songs wie das unheimlich schleichende „October“. Gegen Ende hin wird das Album immer intensiver, beim Titeltrack wird noch einmal alles aufgeboten, was SEVENTH CIRCLE ausmacht. Mit „Realization“ gibt es dann eine kurze Verschnaufpause, bevor das ergreifende „A Dream Of Dissolution“ vermeintlich das Album beschließt. Doch dann folgt noch das über zehnminütige „The Funeral“, im wahrsten Sinne des Wortes der Soundtrack einer Beerdigung, unglaublich atmosphärisch, düster und berührend.
Trotz hauptsächlich programmierter Musik wirkt „The Struggle“ keinesfalls kalt oder übermäßig elektronisch. Hier wurden sorgfältig erstklassige Sounds ausgewählt und arrangiert, so dass man beim Hören überhaupt nicht darüber nachdenkt, was nun aus der Konserve kommt. Hinzu kommt, dass mit Eric Clayton der wohl perfekte Mann für diese Art von Musik als Co-Produzent gewonnen werden konnte. Er griff Adam Pederson in der Schlussphase der Produktion unter die Arme und half beim Editieren, Arrangieren und Mixen der Stücke. Somit verfügt das Album über einen erstklassigen Sound, der professionellen Ansprüchen absolut gerecht wird.
„The Struggle“ wird in verschiedenen Konfigurationen angeboten, u.a. als Download. Vorzuziehen ist auf jeden Fall die CD-Version, denn abgesehen von der besseren Soundqualität gegenüber dem MP3-Format werden nur in dieser Variante alle Tracks musikalisch verbunden und so als Einheit präsentiert. Hinzu kommt, dass die limitierte Edition zusätzlich das komplette Album in instrumentaler Form enthält.
FAZIT: „The Struggle“ verlangt dem Hörer einiges ab, ohne jedoch anstrengend zu sein. Wer sich darauf einlässt, wird mit großartiger, melancholischer und sehr atmosphärischer Musik belohnt, die sowohl kompositorisch, als auch emotional anspruchsvoll ist. Hier offenbart ein Mensch sein innerstes Seelenleben, was man gar nicht hoch genug bewerten kann. Beziehen kann man das Album über die Website des Projekts: http://www.seventhcircle.net/
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Engage
- Arc Of Descension
- Divisions
- Blu-Elysium
- October
- The Calming
- The Course Of Afflictions
- The Struggle
- Realization
- A Dream Of Dissolution
- The Funeral
- Gesang - Adam Pederson
- Gitarre - Kevin Wiler, John Knowles
- Keys - Adam Pederson
- The Struggle (2008)