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Crobar Cane: For What It's Worth (Review)
Artist: | Crobar Cane |
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Album: | For What It's Worth |
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Medium: | CD | |
Stil: | Southern Jam Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 62:15 | |
Erschienen: | 08.04.2009 | |
Website: | [Link] |
Wer benutzt schon ein Brecheisen (Crowbar) als Stock? Der schrullige, leicht senile Opa Rutledge aus Roanoke/Virginia war so ein Unikum... Enkel Adam verschlug es seinerzeit beim Anblick "ol' Fuzzies" den Atem und beschloss, seine Band so zu nennen: CROBAR CANE. Das war 2002 und seitdem erspielte man sich fleißig zumindest regional einen guten Ruf als Live-Act. "Was es wert ist" ["For What It's Worth"] sieht man an diesem Zweitling der Band.
Kein Geringerer als Hughie Thomasson entdeckte den Virginia-Fünfer und holte sie als Support-Act für die 30th Anniversary-Tour der OUTLAWS... nun ist Hughie tot und CROBAR CANE muss und wird es alleine schaffen. Viel mehr war über die Jungs beim besten Willen nicht im Web zu finden und es wird Zeit, dass sich das schnellstmöglich ändert, wozu dieses Review einen Beitrag leisten will. Denn "For What It's Worth" ist ein Hammer - eine echte Entdeckung!
Nimm die musikalischen Essenzen von GOV'T MULE, den BLACK CROWES, JUPITER COYOTE, DAVE MATTHEWS und der ABB, fülle sie in ein Whiskey-Fass aus feinster Kentucky-Eiche und lass' dieses Gebräu mindestens zehn Jahre gut ablagern. Ob Du den CROBAR CANE-Stoff dann pur oder "on the rocks" genießen magst, bleibt Deinem Gusto überlassen - nur mische ihn bitte niemals mit irgendwelchem dünnflüssigem Coke... oder ähnlich nivellierender Mainstream-Plörre.
CROBAR CANE klingt uramerikanisch-progressiv, ganz im Sinn bester Jam-Band-Traditionen. Eine Musik also, die sich Dank der Neo-Hippies von der Ostküste gerade wieder größter Beliebtheit erfreut. Nicht so flippig wie die FIDDLEWORMS [lest dazu bitte unbedingt das exzellente Review Jochens!!], aber dafür erheblich rockiger. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie die neue Hippie-Hochburg, das BONNAROO-Festival in Manchester/Tennessee, stürmen werden.
"For What It's Worth" ist typisch amerikanisch-gitarrenlastig angelegt. Gleich mit dem druckvollen Opener "Angel in my arms", der -den Himmeln sei Dank- überhaupt nicht hält, was der Titel "androht" ;-)) Nein, hier wird richtig schön schwerblütig mit der Power eines 250 PS Pickups losgerockt. Ein bärenstarker Einstieg für CROBAR CANE! Das Groove-Monster "She don't need anything" ist irgendwo zwischen GOV'T MULE und JUPITER COYOTE verortet und hält das Niveau locker. Die Songs sind zumeist deutlich jenseits der magischen "fünf Minuten" angesiedelt und glänzen allesamt mit charismatischen Arrangements - wie "Peace of mind", das balladeske, country-inspirierte Strukturen hat, beweist. Kurz und knackig dagegen "I can't", das den Southern-Rock der kürzlich vorgestellten GREG BILLINGS BAND perfekt inszeniert. Der Titelsong "For What It's Worth" hätte dagegen locker auf GOV'T MULEs neuer Scheibe [demnächst ebenfalls HIER auf diesen blau-grauen Seiten!] erscheinen können. Deren sensationelles "Patchwork Quilt" diente möglicherweise als Vorlage...
Als SKYNYRD-typischer "Stop-and-go"-Rocker springt "Walk the line" sofort in die Blutbahn über - ein Gute-Laune-Rocker mit gurgelnder Hammond und perfektem Highway-feeling... "This time" ist eine schwermütige, fast depressive Ballade, herrlich! Die Krähen der BLACK CROWES starten bei "Shake it loose" durch, bevor mit "That's why I'm here" wieder so eine sensationelle Mid-Tempo-Ballade unter die sprichwörtliche Haut krabbelt. "So High" erinnert frappiertend an den alten VAN MORRISON-Klassiker "I've Been Working" in GOV'T MULEs-Version auf der "Deepest End Live", dort verwoben mit "Mule". Ein wahnwitziges Arrangement mit irren Bassläufen, flirrender Hammond und funky Guitars ist CROBAR CANE hier gelungen. Die längste Nummer, "The Plateau of Rip Hawk", beendet "For What It's Worth" ausgedehnt jammig.
FAZIT: CROBAR CRANEs Album müsste hier eigentlich die volle Punktzahl bekommen. Das Potenzial dazu besitzt "For What It's Worth" eindeutig! Aber tut man der Band damit einen Gefallen? Beim ersten "richtigen" Album? Ich denke eher nicht, also diesmal keine "Note", dafür aber eine ganz DICKE Kaufempfehlung!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Angel In My Arms
- She Don't Need Anything
- Peace Of Mind
- I Can't
- For What It's Worth
- Walk Your Line
- This Time
- Shake It Loose
- That's Why I'm Here
- So High
- The Plateau Of Rip Hawk
- Bass - Jay Gladden
- Gesang - Adam Rutledge
- Gitarre - Adam Rutledge, Jason Weeks
- Keys - Rodger Rutledge
- Schlagzeug - Brett Fulghum
- For What It's Worth (2009)
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