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Greg Billings Band: No Sauce Needed! (Review)
Artist: | Greg Billings Band |
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Album: | No Sauce Needed! |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Southern Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | CD und DVD 58:38 | |
Erschienen: | 25.04.2009 | |
Website: | [Link] |
Ein Open-Air im November – so etwas gibt es wohl nur in Florida. In St. Petersburg/Fla. finden jährlich die inoffiziellen BBQ-Meisterschaften der US statt [deshalb der CD-Titel „No Sauce Needed!“;-))] und als Rahmenprogramm dient ein stets glänzend besetztes Festival. Im Jahr 2008 waren dies STYX, die DOOBIE BROTHERS, ASIA, die LITTLE RIVER BAND, die alten Southern-Rock-Heroes von BLACKFOOT, NATALIE STOVALL und die hier zu besprechende, lokale GREG BILLINGS BAND, die am ersten Abend direkt vor STYX auftreten durfte.
Im Vorfeld waren der GREG BILLINGS BAND 75 Minuten zugeteilt worden und entsprechend hatte man die Setliste und somit letztendlich auch die zu filmende DVD geplant. Unmittelbar vor der Show hieß es plötzlich: „Eine Stunde - seid ihr drüber, werden die Stecker gezogen!!“ Shit happens! Man muss allerdings konstatieren, dass man den Jungs der GBB nicht den geringsten Frust anmerkt – im Gegenteil: Es war eine tolle Show mit viel Spaß, für die Band wie das Publikum gleichermaßen.
Die GREG BILLINGS BAND (im Folgenden der Einfachheit halber GBB genannt) kennen wohl hierzulande lediglich Southern-Rock-Insider, deshalb sei sie hier kurz vorgestellt. Der Vorläufer der GBB war die in den 90ern im Süd-Osten recht angesagte Band STRANGER, die sechs Alben zeitigte. Neben Greg war hier Drummer Leroy Myers und Bassist Tom "King" Cardenas aktiv. Nach dem Split taten die Drei sich u.a. mit dem Axeman George Harris zusammen. Man nannte sich nun DAMN THE TORPEDOES und brachte immerhin ein Album auf die Rille. Seitdem Keyboarder TOM STONEY zur Formation gestoßen ist, nennt man sich nun GBB und brachte im letzten Jahr eine wirklich gelungene CD mit dem Titel „Do Overs“ heraus. Auf diesem Silberling bietet man knackigen Southern-Rock à la LYNYRD SKYNYRD mit ein paar großartigen Ohrwürmern.
Mit dem alten SAM & DAVE-Klassiker „I thank you“ -bekannt durch die Boogie-Könige ZZ TOP- steigt die GBB mit purem Adrenalin in ihr Set und spätestens mit einem der Reißer von „Do Overs“, „Get on up“, ist das Publikum infiziert: Ein echtes Heimspiel also für die Jungs! Ein Klasse Southern-Rocker folgt mit „Wrong side of the tracks“ – die gesamte Truppe fegt mit irren Spaß über die Bühne.
Ein kleines Missverständnis ist für die J.GEILS BAND-Nummer „Looking for love“ verantwortlich. Greg fordert das Meute auf: „Looking for some local help“ und Drummer Leroy versteht: „Looking for love“ und steigt mit seinem treibenden Beat ein… die GBB hatte die Nummer seit Monaten nicht mehr gespielt und vielleicht ist gerade deshalb eine besonders coole Version gelungen. „My world“, eine Ballade von „Do Overs“, ist etwas "triefig", geht aber direkt in einen mörderischen Killer-Track, „Swamp woman“ über, der den Ausfall vergessen lässt – besonders weiß das Gitarren-Sax-Duell zu gefallen. Ein brandneuer Song, auf den man sich beim nächsten Studio-Album freuen darf. „Lightnin’ in my pocket“ , mein persönlicher Favorit von „Do Overs“, setzt noch Einen obendrauf. Greg Billings mimt einen typischen Southern-Rock-Shouter, dessen Stimme mit purem Tennessee-Whiskey massakriert wurde, ein mitreißender Entertainer. „Midnight Hour“, die aktuelle Single, hatte AC/DCs Brian Johnson als Duett-Partner auf der CD gefeatured… nun parodiert Greg diesen sensationell. „Rock and Roll“ wird von Keyboarder Rob Stoney gesungen, der dazu eine JERRY LEE LEWIS-Show hinlegt. Die alte Nummer aus STRANGER-Zeiten, „Ockeechobee Whiskey“ ist die heimliche Hymne der GBB und muss natürlich am Ende des Sets gebracht werden: ’mal swampy – ’mal funky – die Nummer zündet immer! Als Zugabe gibt’s dann noch „Hey Jude“, wobei das Publikum fröhlich mitgröhlt… und mit dem letzten Ton hört man tatsächlich das „Plopp“ – man hatte die Drohung wahr gemacht und vorsorglich den Stecker gezogen!!! Offenbar aus Angst, dass die Band auf der Begeisterungswelle weiter reiten könnte…
„No Sauce Needed!“ wird in der allseits beliebten CD/DVD-Kombi angeboten: Die DVD bietet sich für Zuhause – die CD für unterwegs im Auto an. Die Bilder sind mit drei Kameras eingefangen worden und in ordentlicher Qualität; auch der Sound stimmt. Leider kann man die Songs nicht einzeln anwählen. Dafür gibt es als Bonus-Stuff ein Backstage-Clip und ein Filmchen, das die Band während des Mixings privat vorstellt und obendrein Sequenzen älterer Shows zeigt.
FAZIT: "No Sauce Needed!" ist ein überzeugendes Southern-Rock-Package der GREG BILLINGS BAND und ein deutliches Lebenszeichen der Szene. Der Spaß, den die Akteure hinter und auf der Bühne hatten, überträgt sich 1:1 auf den Hörer. Kaufen!
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"No Sauce Needed!" ist in Deutschland erhältlich bei: www.justforkicks.de
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Thank You
- Get On up
- Wrong Side Of The Tracks
- Lookin’ For A Love
- My World
- Swamp Woman
- Lightnin’ In My Pocket
- Midnight Hour
- Rock And Roll
- Ockeechobee Whiskey
- Hey Jude
- Bass - Tom "King" Cardenas
- Gesang - Greg Billings, Rob Stoney, Ronnie Dee
- Gitarre - George Harris
- Keys - Rob Stoney
- Schlagzeug - Leory Myers
- Sonstige - Ronnie Dee (Tenor Sax)
- No Sauce Needed! (2009)
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