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Hellsaw: Phantasm (Review)
Artist: | Hellsaw |
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Album: | Phantasm |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Folter Records | |
Spieldauer: | 40:28 | |
Erschienen: | 14.11.2008 | |
Website: | [Link] |
Nein, Österreich hat keinen Thronfolger für die nunmehr-Avantgardisten Abigor - HELLSAW spielen zwar traditionellen Black Metal mit ausreichend Intelligenz und Anspruch in Duoform, doch aus dem Beichtstuhl hauen sie die Christenkinder dieser Welt nicht.
Vielleicht ist ihre Melancholie doch zu vordergründig... Nein, aber dieses Versonnene ist ein wiederkehrendes Element ihres Sounds. Manche Riffs - etwa in "Frozen March" - machen dagegen skandinavischen Größen wie Dissection alle Ehre, doch treten sie in zu geringer Dichte auf, um von HELLSAW in Zukunft als mehr als einer bloß guten melodischen Black-Metal-Band zu sprechen. Ein letzter Rest Entschlossenheit fehlt ihrer leidlich originellen und oftmals nachdenklich wirkenden Variante der Stilistik. An Ideen mangelt es dabei gar nicht, ebensowenig vermisst man Abwechslung. Uncheesy Ohohs, welche die Gitarrenmelodien des Openers nachahmen, hört man nicht aller Tage - doch auch hier: mangelnde Entschlossenheit, einen Einfall konsequent umzusetzen und zur eigenen Stärke auszubauen. HELLSAW scheinen Angst von der eigenen Courage und Genrekonventionen zu haben, mit denen man nicht brechen möchte.
Oft setzen die zwei Musiker auf generische Midtempo-Riffs, die einem bei Spätstartern der ersten Thrashwelle einst schon die Laune verdorben haben. Dann hört man mit Freuden ein einnehmendes Instrumentalstück wie "So Far...", dass jedoch zu abrupt endet. In dieser Gruppe steckt mehr, als ihre schwarzweiße Ästhetik uns weismachen möchte, und leider limitiert sie sich aus unerfindlichen Gründen selbst.
FAZIT: HELLSAW spielen (noch... hoffentlich) gewöhnlichen Black Metal der melodischen Art, bleiben Klischees fern und scheitern trotzdem an eben dieser Gewöhnlichkeit, weil sie sich nur vom Stilrest abheben können, wenn sie ihr offenbares Potenzial in aller Konsequenz ausspielen. Die Zukunft könnte also nicht so monochrom aussehen wie das Cover - eine Frage des Wollens hinter den Alpen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr