In der Düsterelektro-Szene scheint momentan mal wieder die Zeit der Debütanten zu sein. Zu jenen zählen auch die Briten CEDIGEST, die auf ihrer ersten Scheibe einen recht breitgefächerten Mix präsentieren - einen Mix aus Klassik, Trance, EBM, Metal und Industrial, um die Eckpunkte mal vage zu setzen.

In puncto Klassik sind es eher die Songaufbauten, denn der Bombast und die Dynamik, aber auch die Dramatik sind wohl am charakteristischsten für jenes Genre. Was den Trance-Anteil angeht, so wird nicht die billige Gülle aus der TV-Werbung aufgegriffen, sondern eher der dunklere, härtere, progressivere Stoff aus den Neunzigern. Stellt euch einfach vor, ihr steckt MALHAVOC, TACTICAL SEKT, DAWN OF ASHES, PSYCLONE NINE, einige moderne Harsh-EBM-Kapellen und diverse Truppen vom legendären Devotion-Label in den Mixer und schüttet den blutigen Brei über das Bestehende, fertig. Klingt komisch, ist aber so.

FAZIT: Es braucht definitiv so einige Durchgänge, bis sich einem das ereignisreiche, komplexe und eindringliche Schaffen der Insulaner erschließt, aber die Geduld macht sich bezahlt, denn sobald sich all die kleinen Widerhaken ins Hirn und in die Gehörgänge gebohrt haben, darf man feststellen, dass das Banderstwerk so einiges zu bieten hat - und das auf hohem Niveau.