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Inhuman Hate: Twilight Of A Lost Soul (Review)

Artist:

Inhuman Hate

Inhuman Hate: Twilight Of A Lost Soul
Album:

Twilight Of A Lost Soul

Medium: CD
Stil:

Death / Doom / Black Metal

Label: Eisenwald Tonschmiede
Spieldauer: 42:18
Erschienen: 14.05.2010
Website: [Link]

Nein, so richtig werde ich mit "Twilight Of A Lost Soul", dem dritten Album der deutschen Band INHUMAN HATE nicht warm. Vom Depressive Black Metal hat man sich inzwischen weiter in Richtung doomiger Death Metal entwickelt und bietet diesen homogenen Stilmix auch ziemlich kompetent dar. Auch produktionstechnisch lässt das Album so gut wie keine Wünsche offen, denn druckvoll und trotzdem klar und deutlich lässt sich die Musik genießen. Es hapert folglich an einer anderen Stelle.

Und die liegt tiefer, genauer gesagt im Gefühl und der Atmosphäre. Zwar sind die Jungs von INHUMAN HATE musikalisch topfit, doch wirkt ihre Musik nicht authentisch. Klar, die Melodien sind melancholisch und die gesamte Stimmung auch düster, doch hat man eher den Eindruck, als hätten ein paar ansonsten sehr fröhliche, talentierte Jungs sich dazu entschlossen, jetzt mal depressive Musik zu machen. Man vermisst den Wahnsinn, die wirkliche Verzweiflung und das Gefühl, man würde mit dem oder den Protagonisten im wahrsten Sinne des Wortes mitleiden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Texte bei den deutschsprachigen Songs (nämlich den ersten beiden) immer ein wenig klischeehaft wirken und sich auf Standardvokabular beschränken. Auch ist der genau zwischen schwarzmetallischem Gekeife und Gegrunze liegende Gesang nicht Fisch und nicht Fleisch und vermag deshalb auch nicht zu berühren.

Wer darüber hinwegsehen kann und sich ausschließlich auf die Musik konzentriert, der hat sicherlich weniger Anlass zur Klage. Variabel in den Geschwindigkeiten und gut arrangiert präsentieren sich die Songs, wenn auch meist ohne das gewisse Etwas. So weiß der vierte Song mit seiner angenehmen Gothic-lastigkeit im Klargesang sowie mit dem Einsatz von Klavier und Geige am meisten zu überzeugen. Hier wirkt sich die Verwendung der englischen Sprache ebenfalls positiv aus. Am auffälligsten ist sicherlich Track drei, eine verstörende Kollage aus dunklen Ambientsounds, Geheul, Geschrei und Textfetzen, die allerdings auch arg plakativ wirken ("kill yourself", "suffer humans" und so....). Als roter Faden ziehen sich die wirklich guten Melodien durch die vier eigentlichen Songs und als dicker Pluspunkt ist der Sound des Albums hervorzuheben.

FAZIT: Dass mich "Twilight Of A Lost Soul" nicht wirklich im Inneren berühren kann, ist zwar eine rein subjektive Empfindung, sorgt letztendlich aber dafür, dass das musikalisch gut gemachte Album für mich verzichtbar bleibt. Da es aber auch nicht fair wäre, von der Platte abzuraten, lautet das salomonische Schlußwort: Reinhören.

Andreas Schulz (Info) (Review 3950x gelesen, veröffentlicht am )

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