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Kivimetsän Druidi: Betrayal, Justice, Revenge (Review)
Artist: | Kivimetsän Druidi |
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Album: | Betrayal, Justice, Revenge |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk Metal/Epic Metal/Pagan Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 54:18 | |
Erschienen: | 26.04.2010 | |
Website: | [Link] |
Pagan-Bashing ist ja halbwegs „in“ seit einiger Zeit und das nicht ganz zu Unrecht. Üble Klischees und musikalische Einfältigkeit bieten eine breite Angriffsfläche für Kritiker und solche, die sich dafür halten. Dazu posieren dürre Finnen mit Zierschwertern vor düsteren Tümpeln und fühlen sich wie Conan, was den Spott vieler Pagan-Hasser auf sich zieht. Alles verständlich – und irgendwie auch ziemlich dumm. Zumindest, wenn der geneigte Kritiker mit zweierlei Maß misst und über die Stereotypen anderer Genres hinwegsieht. Peinlich ist nicht allein die Tatsache, dass irgendwer als Troll im Wald posiert – mindestens genauso peinlich ist das ewige Widerkäuen von Totenkopf-Symbolen, Pentagramm- und Ziegencovern, das Posieren als True-Metal-Warrior im Leder-Tanga und das Pseudo-Anspruchsvolle von zerfließenden Dalí-Uhren auf Prog-CDs. Die Dümmlichkeit liegt einzig und allein im Wiederkäuen, in der Einfallslosigkeit von Bands, die nichts anderes tun, als brav anerkannte Klischees nachzubeten.
Lassen wir also alle Vorurteile außen vor und betrachten „Betrayal, Justice, Revenge“ ganz unvoreingenommen. Handwerklich stehen KIVIMETSÄN DRUIDI deutlich über dem Durchschnitt ihrer musikalischen Brüder im Geiste. Das finnische Sextett zeigt sich auch abwechslungsreicher und bietet mehr, als das bloße Variieren von Schunkelrhythmen. Neben Folk- und Pagan-Elementen tummeln sich Einflüsse aus Death, Thrash, Symphonic und Heavy Metal auf dem Album. Soundtrack trifft auf Blast-Beat. Elfengesang auf Growls. Fröhliche Folklore auf Aggression. Gesanglich hat Leeni-Maria seit dem letzten Album eindeutig dazugelernt, geht aber immer noch als technisch schwächere Variante Tarja Turunens durch und verpasst manchen Songs einen überdeutlichen NIGHTWISH-Anstrich. KIVIMETSÄN DRUIDI kanalisieren ihre Kitsch-Ambitionen aber nicht in Disney-Metal wie Holopainen & Co, sondern klingen eher wie eine folkloristisch-schwermetallische Variante von DIMMU BORGIR. Die symphonischen Arrangements zeugen von kompositorischem Geschick – vor allem, wenn man bedenkt, was andere Bands im Pagan-Sektor für quäkige Orchester-Konserven produzieren.
FAZIT: KIVIMETSÄN DRUIDI präsentieren mit „Betrayal, Justice, Revenge“ ein professionelles Produkt: Eine Zielgruppe wird auf hohem Niveau mit dem versorgt, was sie verlangt. Die Arrangements sind abwechslungsreich, das spielerische Können übertrifft den Pagan-Durchschnitt deutlich. Der weibliche Gesang gewinnt keine Originalitätspreise, womit sich KIVIMETSÄN DRUIDI aber nicht von den meisten Bands mit männlichen Sängern unterscheiden. Was bleibt als Kritik? „Betrayal, Justice, Revenge“ bleibt ein Produkt. Ein gemeinsamer Nenner ohne Kanten, ohne Überraschungen. Perfekt gemacht wie ein Hollywood-Film, aber ähnlich vorhersehbar.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lament for the Fallen
- Aesis Lilim
- Seawitch and the Sorcerer
- The Visitor
- Manalan Vartija
- Tuoppein'nostelulaulu
- Chant of the Winged One
- Of Betrayal
- Desolation: White Wolf
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- Bonus Tracks:
- Veljet
- Where Hope and Daylight Die
- Betrayal, Justice, Revenge (2010) - 8/15 Punkten
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