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Nazxul: Totem (Re-Release) (Review)
Artist: | Nazxul |
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Album: | Totem (Re-Release) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Eisenwald / TWS Music | |
Spieldauer: | 40:48 | |
Erschienen: | 13.12.2010 | |
Website: | [Link] |
Im Hinblick auf die australische Szene waren NAZXUL Vorreiter in Sachen Black Metal. Bereits 1995, also zur Blüte der zweiten Welle in Europa, erschien das Debütalbum "Totem", welches zum 15-jährigen Jubiläum nun über das Qualitätslabel Eisenwald zu neuerlichen Veröffentlichungsehren kommt.
Damals gab man sich noch mysteriös und geheimnisvoll, die Mitglieder waren anonyme Aktivisten des inneren Pantheons und sowohl auf Bildern, als auch auf der Bühne verbarg man die Gesichter. Inzwischen ist bekannt, wer bei NAZXUL spielt bzw. damals spielte, seither gab es einige Wechsel im Line-Up der Band. In der vorliegenden Biografie wird die Band darüberhinaus als enfant terrible der damaligen Szene bezeichnet und die Tatsache, dass man sich im Jahre 2000 nach einem Auftritt auf dem Metal for the brain-Festival in Australien ein Auftrittsverbot bei selbigem einfing, zeigt, dass man Wert auf ein extremes Image legte. Kurz danach verschwanden NAZXUL allerdings von der Bildfläche und tauchten erst 2009 wieder auf.
Doch kommen wir auf "Totem" zu sprechen, welches in vielerlei Hinsicht eine zwiespältige Angelegenheit ist. Stilistisch zeigt man sich natürlich stark vom norwegischen Black Metal beeinflusst, was vor allem in den rasenden Parts deutlich wird. Gleichzeitig ist man aber auch noch stark im Death Metal verwurzelt, was das Riffing auf den sehr tief gestimmten Gitarren genauso zeigt, wie der Sound. "Totem" klingt weniger eiskalt und klirrend, sondern eher dumpf und wuchtig. Leider ist die Soundqualität dabei recht wechselhaft, bei einigen Songs geht das Drumming im Gitarrenmatsch regelrecht unter. Ebenfalls gewöhnunsgbedürftig ist der Gesang, denn statt gepeinigtem Gekreisch gibt es eher tiefen, mit Effekten verfremdeten Gesang, der nur bedingt Black Metal-kompatibel wirkt.
Auftrumpfen können NAZXUL aber mit der fies-düsteren Atmosphäre, die sich zu erschaffen schon damals in der Lage waren. Selbst dann, wenn dezente Keyboards eingesetzt werden, bleibt der Sound boshaft und übellaunig. In Sachen Songwriting präsentiert man sich auf Abwechslung bedacht, teilweise wirkt das Ergebnis aber noch ein wenig orientierungslos, erschwerend kommt hinzu, dass besonders in der Albummitte manch ein Track hektisch und chaotisch wirkt. Der giftige Opener und Titeltrack, das atmosphärische "I Awaken (Amongst Them)" sowie das räudige "Hatred" können aber über weite Strecken überzeugen. Das Anfangsriff von "Unearthed" lässt vermuten, dass ENDSTILLE sich ein wenig von NAZXUL beeinflussen ließen, der Song wird danach thrashig, bevor er in ein zähes Schlussdrittel übergeht. Das kurz vor Schluss platzierte "Amidst The Flames" überzeugt wiederum mit Hymnik und Atmosphäre.
FAZIT: Trotz der Tatsache, dass NAZXUL auf "Totem" noch auf der Suche nach dem eigenen musikalischen Gesicht waren und die Musik dementsprechend noch ein wenig heterogen wirkt, sollten die Historiker unter den Schwarzmetallern sich mit diesem Album näher beschäftigen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Totem
- Watching And Withering
- I Awaken (Amongst Them)
- Unearthed
- Vermis Mysteriis
- Hatred
- Endless Reign Of Power
- Distance Begins
- Amidst The Flames
- End
- Iconoclast (2009) - 6/15 Punkten
- Totem (Re-Release) (2010)
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