Partner
Services
Statistiken
Wir
Nick Cave And The Bad Seeds: The Good Son (Re-Release) (Review)
Artist: | Nick Cave And The Bad Seeds |
|
Album: | The Good Son (Re-Release) |
|
Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Alternative |
|
Label: | Mute/EMI | |
Spieldauer: | 45:26 | |
Erschienen: | 26.03.2010 | |
Website: | [Link] |
Eine krasse Kehrtwende vollzogen NICK CAVE AND THE BAD SEEDS im Jahre 1990, als „The Good Son“ zum ersten Mal die Luft der Plattenläden schnupperte. Die Abkehr von der lärmenden Vergangenheit war nie so deutlich zu spüren, wie auf diesem Album. Im Erscheinungsjahr zog Nick Cave nach Brasilien und wurde von den Gegensätzen des Landes inspiriert. Vor allem die Fähigkeit der mittellosen Bevölkerung zu Freude und Tanz trotz allen Elends und aller Armut haben Cave sehr beeindruckt.
Der folkloristische Einstieg, inspiriert von einem Song, der vor allem in brasilianischen, protestantischen Kirchen gesungen wird, zerstört die Erwartungen an ein Bad-Seeds-Album grandios. Wahrhaftig bittersüß erklingt der portugiesische Chorgesang, der mit Caves tiefer Stimme prächtig harmoniert. Nach „The Good Son“ verhielt sich im Universum dieser Band nichts mehr so, wie es einmal war. Viel Piano, weiche, schmeichelnde Hintergrundgesänge und Musik, die eher an den Singer-Songwriter-Stil eines Leonard Cohen und die Pianoverliebtheit eines John Cale erinnerte, als an die rebellisch-poetische Randale der frühen Bad-Seeds-Zeiten. Gospeleinflüsse, Glockenspiel und Vibraphon erschufen ein bis dato unbekanntes Klangspektrum der Band.
Doch wer genau hinhört, entdeckt noch immer etwas von der leisen Ironie in den Songs, die für Nick Cave typisch ist. Und wer bei „Lament“ genau hinhört, wird bemerken, dass sich hinter dem entspannenden Grundton und dem relaxten Rhythmus psychothrillerartige Streicher verbergen, die den Song seltsam beunruhigend erscheinen lassen.
Wie bei den anderen Re-Releases der Bad-Seeds-Diskographie auch, liegt der Veröffentlichung eine DVD mit einem 5.1-Surround-Mix des Albums bei. Außerdem befinden sich Bonustracks („The Train Song“, „Cocks ‘n‘ Asses“, „Helpless“) und drei Musikvideos auf der Extra-Scheibe. Value for Money.
FAZIT: „The Good Son“ war eine Herausforderung für Fans der Bad Seeds. Nicht jedem gefiel die musikalische Kehrtwende, die Nick Cave auf dem nachfolgenden „Henry’s Dream“ zu kleinen Teilen wieder zurücknahm. Trotzdem nimmt dieses Album einen herausragenden Platz in der umfangreichen Diskographie der Band ein und gehört eindeutig in eine gut sortierte Musiksammlung.
Als weitere Dreingabe befindet sich auf der DVD noch der sechste Teil der Dokumentation „Do You Love Me Like I Love You“, auf welcher die Band selbst und Personen aus dem Umfeld der Band ihre heutige Sicht auf das Album schildern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD:
- Foi Na Cruz
- The Good Son
- Sorrow’s Child
- The Weeping Song
- The Ship Song
- The Hammer Song
- Lament
- The Witness Song
- Lucy
- -
- DVD:
- 5.1-Mix des Albums
- The Train Song
- Cocks ‘n’ Asses
- Helpless
- Do You Love Me Like I Love You (Part 6: The Good Son) (Video)
- The Weeping Song (Video)
- The Ship Song (Video)
- Gesang - Nick Cave
- Gitarre - Mick Harvey, Blixa Bargeld, Kid Congo Powers
- Schlagzeug - Thomas Wylder
- Sonstige - Mick Harvey (Vibraphone), Thomas Wylder (Percussion)
- Henry’s Dream (Re-Release) (2010)
- The Good Son (Re-Release) (2010)
- Tender Prey (Re-Release) (2010)
-
keine Interviews