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P-A-U-L: Gunshot Lullaby (Review)
Artist: | P-A-U-L |
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Album: | Gunshot Lullaby |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues Rock |
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Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 45:03 | |
Erschienen: | 17.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Dieser blaue Herr schreibt sich so seltsam, weil P-A-U-L gleichzeitig das Akronym seines vollen Namens darstellt: Paul Andrew Ulysses Lamb begab sich einst wie sein griechischer Namensvetter auf eine Odyssee, in deren Zuge er den Musikern von Amerikas Engelsstadt auf die Finger schaute. Heute darf der autodidaktische Gitarrist sich ein rockendes, funkendes und natürlich bluesendes Album in die Vita schreiben, das bereits vor einem Jahr in seiner Heimat veröffentlicht wurde.
Der in Michigan Gebürtige lässt mit seiner Combo nichts anbrennen, musiziert jedoch auch nicht überstürzt. "I Ain't Givin' You Up" ist als ganz entspannter Funk das beste Beispiel dafür: der Track beginnt verhalten und endet als orgiastisches Zerwürfnis (hier passt eine der schwammigen Übersetzungen des Wortes Jam ausnahmsweise) der Instrumente. Gleiches gilt für "Mercy Kissin'", welches am Ende regelrecht durch die Wand geht. Trotz vereinter Gesangskräfte ist man stimmlich wenig flexibel, wenn auch der Ausdruck stimmt … ist ja ohnehin wichtiger. Weibliche Gospelstimmen werten die Chose zudem auf. Slide-Fans dürfen übrigens von Interludium "At the Revolution" abgesehen anderswo nach der Erfüllung suchen, denn P-A-U-L beruft sich eindeutig stärker aufs modernere Rocken (und eine knackige wie warme Produktion) als die Reinform des Blues - akustische Momente stehen demzufolge nicht zur Diskussion.
Trotz Schmutz und Rauch bleibt auch der Proll im Schrank: "Matryred Eyes" etwa hypnotisiert eher als an den Testikeln zu packen, wie P-A-U-L die gängigen Blaumann-Klischees und allzu vordergründiger Machismo sowieso abgehen. "I Will Never Tell" achtelt treibend voran, wohingegen der Titeltrack anders als erwartet unter die Kategorie Slow Ballad fällt. Der Folgetrack brennt wieder lichterloh mit Hammondsounds und weicht nicht von einem offenbar minimalistischem Kompositionsprinzip ab: es gibt kaum mehr als ein Hauptthema, das Raum für viel Text und bombenfeste Solos bietet. Dies stört nur den Kostverächter, nicht jedoch diejenigen, die mit dem Genre per Du stehen und den Zwölftakter zur Lebensphilosophie erhoben haben. Abschließender Höhepunkt: das vom Bass und einer Bläsersektion angegroovte "Behind The Brothel".
FAZIT: P-A-U-L ist kein sonderlich originelles (gibt es das überhaupt in dieser Stilistik noch?), jedoch songorientiertes und nicht allzu dudelndes Blues-Rock-Album gelungen, das zwischen Gegenwart und Tradition zugeschnitten wurde und der Zielgruppe demnach zum Probehören anempfohlen sei - und zwar nur dieser, denn Crossover wird anderswo gemacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- And So It Begins
- Our Bullets Will Be Fairy Tales
- I Ain't Givin' You Up
- Matryred Eyes
- I Will Never Tell
- Gunshot Lullaby
- Detroit Is On Fire
- Mercy Kissin'
- At the Revolution
- Rattlesnakes and Butterflies
- Diamonds For Coal
- Behind The Brothel
- Bass - Paul Randolph, Eric Hoegemeyer
- Gesang - P-A-U-L, Charles Hughes, Paul Randolph, Eric Hoegemeyer
- Gitarre - P-A-U-L
- Keys - Charles Hughes
- Schlagzeug - Eric Hoegemeyer
- Gunshot Lullaby (2010) - 8/15 Punkten
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