Partner
Services
Statistiken
Wir
Richie Kotzen: Peace Sign (Review)
Artist: | Richie Kotzen |
|
Album: | Peace Sign |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
|
Label: | Headroom-Inc/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 49:41 | |
Erschienen: | 07.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Schläft der Typ eigentlich auch mal? Ich wage dies zu bezweifeln, denn bei „Peace Sign“ handelt es sich um das zwanzigste Soloalbum in rund zwanzig Jahren, und da sind ja dann noch seine Studio- und Livearbeiten für verschiedene Bands und Projekte, die ja auch nicht gerade wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wenn man die Qualität seines Schaffens der Quantität gegenüber stellt, bleibt zudem nichts weiter als ein beeindrucktes Stirnrunzeln mit gleichzeitigem Vorschieben der Unterlippe und anerkennendem Nicken übrig, das so viel bedeutet wie: „Respekt, da ist ja nicht mal ansatzweise Schrott dabei...“
Wer sich mit dem Amerikaner näher befasst hat, wird wissen, dass RICHIE KOTZEN nicht nur Hard Rock der Sorte POISON oder MR. BIG auf der Pfanne hat, sondern auch halsbrecherische Jazz- und Fusion-Sounds – und während viele Saitenhexer nichts als selbstdarstellerisches Shredding inklusive Tüchern, die das ganze Ejakulat aufsaugen, auf die Reihe bekommen, ist Kotzen obendrein noch ein begnadeter Sänger und astreiner Songwriter. Einer, der gerne zeigt, was er kann, aber dabei nie dem Selbstzweck verfällt. Es ist letzten Endes immer der Song an sich, der im Mittelpunkt steht.
Auf „Peace Sign“ widmet sich der zu diesem Zeitpunkt 40-jährige Amerikaner dem klassischen Hard Rock, besonders dem der anspruchsvollen 70er-Variante. Diesen versieht er mit unglaublich viel Blues, vor allem aber Soul. Richie sucht gar nicht erst nach Neuartigem, sondern besinnt sich auf die Disziplinen, in denen er ohnehin ein Ass ist. Auch mit dem Jazz kann er es nicht sein lassen – soll er auch gar nicht, weil das Album dadurch nur noch mehr bereichert wird.
Die abwechslungsreichen Songs leben von Kotzens sehr lebendigem Gitarrenspiel, und die technischen Kabinettstückchen packt der Axtzauberer wie bereits angedeutet zwar häufig, aber hundertprozentig effektiv aus. Da werden die Songs nicht zugenudelt, zugedudelt, zugegniedelt und zugekleistert, vielmehr explodieren die Stücke durch diese kleinen Einlagen. Und wieder einmal zeigt der Gute, dass er einer der besten Sänger im hart rockenden Bereich ist. Der häufig angestellte Vergleich zu Chris Cornell kommt nicht von ungefähr; der Unterschied ist nur, dass Richie noch etwas mehr Blues und noch deutlich mehr Soul in seiner Stimme trägt.
FAZIT: Kotzen-Fans werden eh zugreifen, aber auch die, die wissen wollen, wie sich eine Lehrstunde gefühlvoller, qualitativ erstklassiger, fett rockender, elektrisierender Musik anhört, sollten „Peace Sign“ mindestens probehören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- My Messiah
- Long Way From Home *
- Paying Dues *
- Peace Sign *
- Best Of Times *
- We're All Famous
- You Got Me
- Your Entertainer
- Catch Up To Me
- Lie To Me
- Larger Than Life
- Holdin' On
- Bass - Richie Kotzen
- Gesang - Richie Kotzen
- Gitarre - Richie Kotzen
- Keys - Richie Kotzen
- Schlagzeug - Richie Kotzen, Dan Potruch bei *
- Into The Black (2006) - 9/15 Punkten
- Return Of The Mother Head´s Family Reunion (2007) - 9/15 Punkten
- Peace Sign (2010) - 12/15 Punkten
- Cannibals (2015) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews