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Sorgeldom: Inner Receivings (Review)
Artist: | Sorgeldom |
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Album: | Inner Receivings |
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Medium: | CD | |
Stil: | Experimental / Depressive Black Metal / Post Rock |
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Label: | Nordvis Produktion | |
Spieldauer: | 59:34 | |
Erschienen: | 07.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Das im nordöstlichen Schweden gelegene Skellefteå hat nicht nur einen traditionsreichen Eishockeyclub und schöne Frauen zu bieten (Victoria Silvstedt kommt nämlich daher), sondern auch eine lebendige Musikszene, aus der Bands wie VINTERSORG, WHIRLING oder das tolle Folk-Duo LÖNNDOM stammen. Nun schickt sich mit dem Trio SORGELDOM (mit Mitgliedern von WHIRLING) eine weitere Band an, die Herzen anspruchsvoller Musikliebhaber zu erobern, was dann gelingen sollte, wenn man Interesse an einer Kreuzung aus SHINING und ANATHEMA hat, die mit Shoegaze und Post Rock delikat gewürzt wird.
Das Grundgerüst auf "Inner Receivings", dem zweiten Album dieser Band, ist klar skandinavischer, ruppiger Black Metal, der hier und da mit einer leichten Thrash-Schlagseite dargeboten wird ("Dårskapens Karneval"). Bis hin zu pfeilschnellen Blasts reicht das Geschwindigkeitsspektrum auf der einen Seite, auf der anderen wagt man sich bis hin zu ambient-artigen Soundteppichen. Die Kontraste werden auch in einem Song wie dem SLOWDIVE-Cover "Summer Day" sehr deutlich, denn obwohl der Song viel mehr luftiger Düsterrock bzw. im Original Shoegaze ist, als alles andere, fügt er sich doch harmonisch in das abwechslunsreiche Gefüge ein. Ein weiteres gelungenes Beispiel für die Bandbreite auf diesem Album ist der lange Titeltrack, in dem man nach dem rasenden Beginn erstmal voll auf die Bremse steigt, das Tempo dann aber wiederum anzieht und in der Mitte einen spacig-akustischen Part einsetzt.
Das ganz große Plus ist auf "Inner Receivings" aber nicht die Abwechslung und der Mut, mit dem man versucht, dem Black Metal ein moderneres Gesicht zu geben, sondern die unglaublich schöne, fesselnde, aber auch beklemmende Atmosphäre. So sind die zahlreichen Melodien meist herrlich traurig - "The Cold Empty Void" ist hier das Paradebeispiel - oder winden sich wie im Opener "I Kloaken Lättar Vi Ankar" zwischen disharmonisch und melancholisch. So wie der stete Tropfen den Stein aushöhlt, so nutzen auch SORGELDOM das Stilmittel der Wiederholung, um eine unwiderstehliche Sogwirkung zu entfalten, ohne sich wehren zu können, zieht einen das instrumental gehaltene "Vintern Var Hård" immer weiter hinab ins dunkle eigene Ich. Auch mit Effekten wie dem vermittelten Eindruck, man befinde sich in einem nasskalten Keller, in dem die Musik von irgendwo her erklingt, schaffen es SORGELDOM, ins Bewusstsein des Hörers einzudringen, um sich dort virusartig auszubreiten.
FAZIT: "Inner Receivings" ist ein beeindruckendes Album voller atmosphärischer Dunkelheit, das zu Tränen rührt, verängstigt, bedrückt - allerdings auf eine Art und Weise, die dem melancholischen Charakter zusagen sollte. Finstere Musik für finstere Menschen - also nichts für zarte Gemüter und nichts für Hörer von eingängigem Standard-Metal.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Kloaken Lättar Vi Ankar
- The Cold Empty Void
- Vintern Var Hård
- Dårskapens Karneval
- Summer Day
- Inner Receivings
- Drömmarnas Galax
- I Väntan På Telefonsamtalet
- Dyk
- Bass - JoDöden
- Gesang - Dr: Sundén, J. Marklund
- Gitarre - JoDöden
- Keys - J. Marklund
- Schlagzeug - J. Marklund
- Inner Receivings (2010) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Inanna
gepostet am: 25.05.2010 User-Wertung: 15 Punkte |
Fantastisches Album! |
Dr. O [musikreviews.de]
gepostet am: 26.05.2010 |
Diese Plastikbarbiepuppe findest Du schön? Zum Glück sind Geschmäcker nicht nur in der Musik verschieden ;-) |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 27.05.2010 |
Ich finde die nicht wirklich schön, aber so manch anderer dürfte auf so etwas abfahren... |
Mirko
gepostet am: 04.06.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Glatt übersehen, tolle Scheibe! |
Herzbube
gepostet am: 02.08.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Gutes Review, tolle CD! Für Bergraven-, Enslaved- und Atmosphärefreaks Pflicht!! |