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Streetlight Manifesto: 99 Songs Of A Revolution, Vol. 1 (Review)
Artist: | Streetlight Manifesto |
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Album: | 99 Songs Of A Revolution, Vol. 1 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Skapunk |
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Label: | Victory Records | |
Spieldauer: | 33:02 | |
Erschienen: | 12.03.2010 | |
Website: | [Link] |
Zu Beginn möchte ich kurz aus dem „Handbuch zur Begutachtung musikalischer Unfälle“ von 1986 zitieren:
„Coveritis“: (die, engl.) Krankheit, die ca. 80 Prozent aller Musiker im Laufe ihres Lebens befällt und in drei unterschiedlichen Ausprägungsformen vorliegen kann:
1.Duchschnittliches, aber bekanntes Liedgut wird möglichst originalgetreu wiedergegeben. (s.a. „Top 40“-Syndrom). Trotz gewöhnlicherweise hübscher Sängerin verhalten sich die im Original enthaltenen Emotionen und die Gage der Kapelle im antiproportionalem Verhältnis.
2. Durchschnittlich begabte Musikanten spielen ein Lied neu ein, um dem Original-Interpret für seinen Einfluss auf das eigene Liedgut zu danken (s.a. „Tribute to“-Syndrom). Im Normalfall wundert sich selbst der geneigte Hörer, wie viel besser eigentlich die Originalversion ist.
3. Talentierte Musiker verarbeiten einen Song, der ihnen gefällt, zu eigenem Liedgut, wobei vom Original wechselnd viel belassen wird. Diese Variante setzt zumindest musikalisches Können und eine gewisse Intelligenz voraus und wird deshalb als minderschwerer Fall von „Coveritis“ eingestuft. (Zitat Ende)
Im Falle der US-Ska-Punk-Kapelle STREETLIGHT MANIFESTO liegt glücklicherweise Ausprägungsform 3 vor, trotzdem muss man sich fragen, welchen tieferen Sinn ein Projekt namens „99 Songs Of A Revolution“ hat, das sich über insgesamt 8 Longplayer und vier miteinander verwandte Bands erstrecken soll, wenn die Band selbst erst 36 Songs auf drei Alben veröffentlicht hat? Aber genug gemeckert. Auch wenn Ska-Punk wohl nie zu meinen Favoriten zählen wird, muss man der Band zugestehen, einen ordentlichen Drive zu entwickeln, spannenderweise dann, wenn die von mir gewöhnlich gehasste Bläsersektion loslegt, die im Falle STREETLIGHT MANIFESTOs aber ausgesprochen variabel und energetisch agiert. Womit auch schon Pluspunkt Nummer Zwei ins Ohr springt, nämlich eine wirklich fantastische druckvolle und transparente Aufnahme, die trotzdem lebendig und organisch wirkt.
So gemischt, wie die Auswahl der Originale ist, so gemischt ist allerdings auch das Ergebnis, die ersten Songs sind beeindruckend gut gespielt und verbreiten positive Vibes ohne penetrant gut gelaunt zu sein, Radioheads „Just“ ist gerade in der Bläsersektion anstrengend schief geraten, „Punk Rock Girl“ hat leider nur BAD RELIGION Tralala-Niveau und „Linoleum“ kratzt an der Grenze zur Belanglosigkeit. „Me and Julio Down By the Schoolyard“ macht dann wieder Spaß und so wechseln Licht und Schatten im gesamten Verlauf von „ 99 Songs Of A Revolution“.
FAZIT: Braucht die Welt Coveralben? Wer diese Frage mit „Ja“ beantwortet und zudem Skapunk mag, liegt bei STREETLIGHT MANIFESTO sicher nicht verkehrt, wirklich zwingend ist „99 Songs Of A Revolution“ aber nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Birds Flying Away (Mason Jennings)
- Hell (Squirrel Nut Zippers)
- Just (Radiohead)
- Skyscraper (Bad Religion)
- Punk Rock Girl (The Dead Milkmen)
- Linoleum (NOFX)
- Me and Julio Down By The Schoolyard (Simon & Garfunkel)
- They Provide The Paint (B.O.T.A.R.)
- Red Rubber Ball (The Cyrkle)
- The Troubador (Louis Jordan)
- Such Great Heights (The Postal Service)
- Bass - Pete McCullough
- Gesang - Tomas Kalnoky, Matt Stewart, Nadav Nirenberg, Jim Conti, Mike Brown, Pete McCullough
- Gitarre - Tomas Kalnoky
- Schlagzeug - Chris Thatcher
- Sonstige - Trompete: Matt Stewart Posaune: Nadav Nirenberg Saxofon: Jim Conti, Mike Brown
- 99 Songs Of A Revolution, Vol. 1 (2010) - 8/15 Punkten
- The Hands That Thieve (2013) - 11/15 Punkten
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