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Das Ich: Egodram (Edition) (Review)

Artist:

Das Ich

Das Ich: Egodram (Edition)
Album:

Egodram (Edition)

Medium: CD
Stil:

Neue Deutsche Todeskunst / Industrial

Label: Danse Macabre / AL!VE AG
Spieldauer: 96:57
Erschienen: 25.02.2011
Website: [Link]

In der zweiten Hälfte der Neunziger (den Ausführungen nach im Booklet war es 1996, auf der Myspace-Seite steht 1997 und bei Wikipedia 1998) erschien mit "Egodram" das Album von DAS ICH, das mit "Kindgott" und "Destillat" zwei der größten Hits der legendären Band enthält. Mit aufgefrischtem Artwork, einer Bonus-CD und remastertem Sound erscheint das regulär vergriffene Album nun in einer Neuauflage, die für all jene, die die Platte noch nicht im Regal stehen haben, Pflichtprogramm ist. Zumindest dann, wenn man Industrial-Klängen der sogenannten Neuen Deutschen Todeskunst frönt.

Instrumentalist Bruno Kramm und Sänger Stefan Ackermann haben mit DAS ICH einen einzigartigen Sound geschaffen, was auch stark am charismatischen Gesang und den düsteren, expressionistischen Texten liegt. Darüberhinaus kombiniert man harten Industrial mit symphonischen Elementen, die aber keineswegs für einen Kitschüberzug sorgen, sondern zusätzlich Dramatik spenden. Dabei wandelt man äußerst geschickt auf dem schmalen Grat zwischen Krachigkeit und Eingängigkeit - nicht umsonst sind die erwähnten Hits noch heute Standards auf Konzerten und in den schwarzen Diskotheken. Es darf vermutet werden, dass "The Downward Spiral" von NINE INCH NAILS in Sachen Industrial-Sounddesign ein Vorbild für "Egodram" war, denn nicht nur der Beat von "Kindgott" erinnert an "March Of The Pigs", sondern auch die atmosphärischen Tracks "Schwanenschrei" und "Dorn" haben den Spirit von Trent Reznors Musik. Interessant dabei ist, dass auf "Egodram" mit dem disharmonischen Klavier ein Element auftaucht, das erst später auch bei den NINE INCH NAILS in verstärktem Maß zu hören ist, nämlich auf dem Doppel-Album "The Fragile".

Es wäre allerdings falsch, von Abkupferei zu sprechen (weder in die eine, noch in die andere Richtung), viel mehr ist "Egodram" typischer Industrial der 90er, was auch an der Verwendung von Breakbeats im starken "Krieger" oder dem direkten, allgemein sehr krachigen und dezent an THE PRODIGY erinnernden "Reflex" deutlich wird. Mit seinem ruhigen Gesang fällt "Blutquell" (dessen Text von Charles Beaudelaire stammt) ein wenig aus dem Rahmen bzw. ergänzt um eine weitere Facette. Das eingängige "He Mensch" hätte ebenfalls das Zeug zum Bandklassiker, während das derbe "Chroma" die Band wiederum von ihrer krachigeren Seite zeigt. Das Originalalbum wurde remastert und erklingt differenziert, klar und kraftvoll.

Die Bonus-CD enthält Demoversionen sowie alternative Versionen der Songs von "Egodram". So ist "Krieger" als einziger Versuch von DAS ICH, englisch zu singen, unter dem Titel "Warrior" enthalten. Von "Destillat" gibt es die schwer tanzbare "MTV Single Version", bei der, wie auch in der extended Version, Gastgesang von Bettina Hirschberger zu hören ist. "Kindgott (Childhood)" ist gebremster, als das Original, während bei "Chroma (Soldano Amped)" die Gitarre dominiert. Der Videoclip zu "Destillat" beschließt das Ganze. Schade nur, dass der aus den Clubs bekannte VNV NATION-Remix von "Destillat" nicht auch berücksichtigt wurde.

FAZIT: Steht oben. Pflichtprogramm für qualitätsbewusste Goten.

Andreas Schulz (Info) (Review 4624x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD 1:
  • Egodram
  • Kindgott
  • Firmament
  • Destillat
  • He Mensch
  • Schwanenschrei
  • Krieger
  • Dorn
  • Chroma
  • Reflex
  • Blutquell
  • Untitled
  • CD2:
  • Warrior
  • Destillat (MTV Single Version)
  • Destillat (Extended)
  • Kindgott (Childhood)
  • Kindgott (Extended)
  • Chroma (Demo Version)
  • Chroma (Soldano Amped)
  • Egodram (Demo Version)
  • Schwanenschrei (Demo Version)
  • Kindgott (Demo Version)
  • Destillat (Videoclip)

Besetzung:

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