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Gabria: ... Every Moment, Every Minute ... (Review)
Artist: | Gabria |
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Album: | ... Every Moment, Every Minute ... |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pop-Musik für die schönsten Momente im Leben! |
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Label: | Eigenvertrieb / Progressive Promotion Records | |
Spieldauer: | 48:50 | |
Erschienen: | 15.06.2010 | |
Website: | [Link] |
Manchmal fragt man sich heutzutage doch ernsthaft, warum gewisse Titel nicht dauerhaft im Radio hoch und runter gedudelt werden, man aber stattdessen den immer wieder gleichen Krams zu hören bekommt. Das kann im Grunde nur daran liegen, dass die wirklichen Pop-Meisterwerke nicht von großen Labels vertrieben werden, sondern ihr Schattendasein im Eigenvertrieb „kleiner Bands“ fristen müssen.
Das beste Beispiel für diese Behauptung ist eindeutig die Band GABRIA!
Bereits die Tatsache, dass hier fünf Musiker am Werke sind, die sich nicht mal einfach so in oder auf einem (stillen) Örtchen getroffen und aus Liebe zur Musik gleich eine Band gegründet haben, die irgendwo zwischen dem Intellekt und der musikalischen Unprofessionalität der Hamburger Schule hindümpelt und jeden Kritiker mit dem Totschlagargument, er wäre nicht intelligent genug für solche Musik, vernichtet – ist schon mal beachtenswert. Genauso wie der Fakt, dass wir es hier nicht mit irgendwelchen gecasteten Pop-Sternschnuppen zu tun haben, sondern mit fünf gestandenen, professionellen Musikern, die aus den unterschiedlichsten Bands (STERN-COMBO MEISSEN, TOXIC SMILE, SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR usw.) kommen und in so etwa allen musikalischen Bereichen (Jazz, Rock, Pop, Progressive, Artrock, Melodic, Metal usw.) aktiv sind. Das weckt Erwartungen an den Pop von GABRIA – und diese Erwartungen werden in gewissen Momenten sogar noch deutlich übertroffen.
Bereits nachdem man diesen spartanisch gestalteten Silberling in seinen Player geschoben hat, erwischt einen das erste Aha-Erlebnis: „Was ist denn das für ein geiler Sänger, der da in ‚Remember’ laufend ‚I’m falling down’ singt?“ Dazu gibt’s noch eine Melodie, die sofort im Ohr hängen bleibt. Pop, der anspruchs- und wundervoll klingt. So was muss man einfach gehört haben. Nur, man hört’s leider nirgends.
GERRY RAFFERTY (Ruhe in Frieden!) hat einstmals mit seiner „Bakerstreet“ genau dieses Gefühl zustande gebracht, das bei GABRIA spätestens mit „Won’t You Come Back“ wieder da ist, welches wohl auch durch das fantastische Saxofon-Solo von MAREK ARNOLD heraufbeschworen wird. Doch das ist bei Weitem noch nicht alles – der wahre Ohrwurm dieser Scheibe lässt bis zum Titel 11 noch auf sich warten.
„Better Days“ hat wirklich bessere Tage verdient. Als dieser Song begann, blieb mir regelrecht die Spucke weg. Dieser Titel hat nicht etwa nur das Zeug zum (traurigen) Sommerhit 2011, sondern zu einem wahren Evergreen!
Ein zartes Piano eröffnet „Better Days“, dann erklingt die Stimme von LARS KÖHLER, die traurig und sehnsüchtig die besseren Tage heraufzubeschwören versucht – ein Duett zwischen Klavier und Stimme, das sich nach drei Minuten zu einer wahren Hymne erhebt, eingeleitet durch ein Cello und weibliche Backgrounds. Ich würde mich sogar dazu hinreißen lassen, hier zu behaupten, dass ein paar Durchgänge im massenkompatiblen Radio einen ähnlichen Effekt erzielen würden, wie „Geboren um zu leben“ von UNHEILIG. Nur, welcher Radiosender entdeckt „Better Days“?
Und während man noch im siebenten Himmel schwebt, leitet eine an GARY MOORE erinnernde Gitarre mit „Fall In Love“ das große Finale des Albums ein. Da bekommt man endgültig den Blues. Am Ende bleibt die Erkenntnis „I’m fall in love with ‚… Every Moment, Every Minute …’“
Eine Sternstunde wirklich guter Pop-Musik, die sich zwischen der unvergessenen „Baker Street“ eines RAFFERTYs, REAMONNs „Supergirl“, STARSAILORs „Alcoholic“, JEREMY DAYS’ „Brand New Toy“ und dem „Moonlight Shadow“ eines MIKE OLDFIELD bewegt!
FAZIT: Ein Album, das sich erst in die Gehörgange und dann in die Herzen des Hörers einschleicht. Wundervolle akustische Klänge, umschmeichelt von getragenen Keyboards und unvergesslichen Melodien, über denen die außergewöhnliche Stimme eines LARS KÖHLERs schwebt. Musik zum Träumen und sich verlieben – Musik, der man verfällt, egal ob man ein progressiver Globetrotter oder Radiohörer, der sich noch immer auf der Suche nach dem besonderen Hit befindet, ist! Balladen, mit denen man trotz aller Melancholie garantiert erfolgreich seine große Liebe erobern kann!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Remember
- Live To Give
- Fade Away
- Every Minute, Every Second
- Won’t You Come Back
- More
- Hey Now
- Rainbow
- Foolin’ Around
- Don’t You Know
- Better Days
- Fall In Love
- Bass - Denis Straßburg
- Gesang - Lars Köhler
- Gitarre - Ralf Dietsch
- Keys - Marek Arnold
- Schlagzeug - Clemens Litschko
- Sonstige - Marek Arnold (Saxofon), Cäcilia Phötner, Viktoria & Sylvia Lemma (Backing Vocals), Kerstin Lange (Cello)
- ... Every Moment, Every Minute ... (2010) - 12/15 Punkten
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