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June Tabor & Oysterband: Ragged Kingdom (Review)
Artist: | June Tabor & Oysterband |
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Album: | Ragged Kingdom |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk Rock |
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Label: | Westpark | |
Spieldauer: | 43:40 | |
Erschienen: | 09.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Schon 1990 arbeitete die britische Folk-Institution mit Sängerin JUNE TABOR zusammen - dass man ihren Namen fürs neue Album gar voranstellt, ist nur stimmig, wenn man hört, wie sie "Ragged Kingdom" prägt. Das Album ist ganz klar ein Karrierehöhepunkt geworden.
Das treibende, toll arangierte "Bonny Bunch of Roses" (angezerrter Bass im Vordergrund und sachte Gitarren - sehr düster) eröffnet den Reigen nicht bezeichnend. Die Stimmung der Songs variiert nämlich, driftet aber - man muss es Eingeweihten nicht sagen - in unsägliche Pub-Rock-Klischees ab. "Son David" im herzlichen Duett mit John Jones schwebt im Geiste bester Geschichtenerzählung mit Gitarre einher, wohingegen das chorisch gestaltete "(When I Was No but) Sweet Sixteen" auch in einer kleinen Kapelle voller Gospelsänger - mehr Instrumtente gibt es hier nicht - erklingen könnte. Erst "Judas (Was a Red-Headed Man)" knarzt wieder kräftiger und bassbetont.
"If My Love Loves Me" und "Fountains Flowing" repräsentieren die Leichtigkeit der Combo, sind aber dennoch nur unwesentlich weniger melancholisch als "The Hills of Shiloh", das TABOR abgesehen von in paar geschlagenen Akkorden im Alleingang bestreitet. "The Leaves of Life" kommt tänzerisch trotz nur verhaltener Percussion und versprüht dabei Unruhe wie Aufbegehren. Dieses dräuende Element haftet auch "Seven Curses" an, zumindest zu Beginn, ehe die ganze Band mit ihrer Sängerin einstimmt. Das abschließende "The Dark End of the Street" bietet dann wieder Konstrastprogramm: Zwei Stimmen, ein bisschen Blasebalg und Streichercrème.
Wenn Ray Cooper (unbedingt seine letzte Soloscheibe anchecken!) in "Love Will Tear Us Apart" die Seele mit dem Cellobogen streichelt, beweisen OYSTERBAND, dass man den unkaputtbaren JOY DIVISION trotz Kanonisierung längst noch nicht alles abgewonnen hat. Ein Stück von PJ HARVEY, in diesem Fall "That Was My Veil", passt trefflich zu TABOR, weil sie Weiblichkeit hörbar nicht im Dasein als zierliche Elfe findet, sondern auch mitanpacken kann - auf dieser Platte mehr denn je.
FAZIT: "Ragged Kingdom" ist eine der besten OYSTERBAND-Scheiben geworden. Die verpflichtende Authentizität, der unverkrampfte Folk-mit-kaum-Rock der Band bleibt erhalten, während JUNE TABOR den Stücken - durchweg Volltreffern - einen sehr tiefen Stempel einprägt. In diesem Bereich wird man dieses Jahr schwerlich etwas Stärkeres finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bonny Bunch of Roses
- That Was My Veil
- Son David
- Love Will Tear Us Apart
- (When I Was No but) Sweet Sixteen
- Judas (Was a Red-Headed Man)
- If My Love Loves Me
- The Hills of Shiloh
- Fountains Flowing
- The Leaves of Life
- Seven Curses
- The Dark End of the Street
- Bass - Ray Cooper, Al Scott
- Gesang - June Tabor, John Jones
- Gitarre - Alan Prosser
- Schlagzeug - Dil Davies
- Sonstige - Ian Telfer (violin)
- Ragged Kingdom (2011) - 13/15 Punkten
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