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Sepultura: Kairos (Review)
Artist: | Sepultura |
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Album: | Kairos |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Thrash |
|
Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 53:20 | |
Erschienen: | 24.06.2011 | |
Website: | [Link] |
SEPULTURA. 27 Jahre Bandgeschichte, diverse Besetzungswechsel und nur noch eins der Gründungsmitglieder in der aktuellen Besetzung. 2 Jahr nach dem viel diskutierten „A-Lex“ nun das zwölfte Studioalbum einer Formation, von denen mir persönlich die älteren Werke deutlich mehr gefallen. Insbesondere seien „Beneath The Remains“ und „Arise“ genannt. Nach dem Ausstieg des ersten Cavalera haben für mich die Werke viel von ihrem Reiz verloren, auch wenn man Herrn Green eine fraglos gute Leistung zusprechen kann. Meine Grundhaltung wäre also schon mal geklärt („das war früher aber besser!“). Vor dem ersten Hördurchlauf nochmal kurz vergessen, wie SEPULTURA früher geklungen haben, um den ersten Eindruck möglichst unbefangen zu erhalten.
Und der ist… ja, wie eigentlich? Irgendwie sind die 53 Minuten gerade an mir vorbei, ohne einen signifikanten Eindruck in eine bestimmte Richtung zu hinterlassen. War das jetzt gut oder nicht? Also gleich nochmal anhören. Okay, der Sound orientiert sich wieder etwas mehr an den vergangenen Tagen, aber vermag dann doch nicht mich wirklich mitzureißen. Die Komplexität der Gitarren wurde sehr stark heruntergeschraubt, der Gesang bleibt kratzig-aggressiv, die Drums stellen sich direkt dahinter, ohne sonderlich hervorzustechen. „Seethe“ ist dafür ein gutes Beispiel. Die Gitarren und Drums ballern stumpf drauf los, fahren das Tempo kurz herunter und fallen dann in ein Soli. Das wiederum ist technisch auf einem ganz anderen Niveau wie die restlichen Gitarrenspuren. Stumpf scheint Trumpf zu sein. Was „2011“, „1433“ und „5772“ sollen, drei halbe Minuten ohne einen Ton durch die Lautsprecher, ist mir nicht schlüssig. Atempausen? Die erwähnten drei befinden sich immer nach drei Songs. Allerdings sind bei der fehlenden Komplexität und Eintönigkeit Atempausen kaum notwendig. Da können auch einige bessere Songs (z.B. „Mask“) nicht mehr viel retten. Zu sehr ähneln sich die Songs, zu selten werden besondere Akzente gesetzt. Auch die Cover-Version von PRODIGYs „Firestarter“ war nicht wirklich umwerfend.
FAZIT: Gerade bei SEPULTURA wird es unter den Fans wieder lebhafte Diskussionen und eine weite Spanne von Bewertungen und Ansichten geben. Für mich jedoch ist „Kairos“ definitiv eines der schwächsten Alben der Band. Punkte gibt es für einige helle Momente, einige Stellen, an denen das Stumpfe Geknüppel wirklich funktioniert und die Tatsache, dass mich das Album nicht wirklich gänzlich vergrault hat. Große Abzüge gibt es hingegen für die enttäuschten Erwartungen und die bereits erwähnte Eintönigkeit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Spectrum
- Kairos
- Relentless
- 2011
- Just One Fix
- Dialog
- Mask
- 1433
- Seethe
- Born Strong
- Embrace The Storm
- 5772
- No One Will Stand
- Structure Violence (Azzes)
- 4648
- Bass - Paulo Xisto Pinto Jr.
- Gesang - Derrick Leon Green
- Gitarre - Derrick Leon Green, Andreas Kisser
- Schlagzeug - Jean Dolabella
- A-lex (2009) - 11/15 Punkten
- Kairos (2011) - 6/15 Punkten
- SepulQuarta (2021)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 04.07.2011 |
Das spiegelt sich so ziemlich genau mit meiner Meinung wieder. Der Retro-Stoff ist ziemlich billig nach Schema F gestrickt, man versucht den alten Fans damit ins Rektum zu kriechen, doch das geht ganz, ganz böse in die Hose. Auch die etwas "rootsigeren" Momente kommen arg platt... insgesamt ist das alles einfach ein ganzes Stück zu... ja, hm, stumpf. Langeweile dominiert, und das sagt hier einer, der Jungle Rot echt nicht schlecht findet... ;) |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 04.07.2011 |
Uaaaaaaaah! Hab ich wirklich "spiegelt [...] wieder" geschrieben? Mit "ie"? Uäh? Ich?
*sich die finger abhack* |
Nitpicker
gepostet am: 06.07.2011 |
s/PRODIGYs „Firestarter“/MINISTRYs „Just One Fix“ |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 06.07.2011 |
Jau, schlimme Coverversionen... |
Mirko
gepostet am: 08.07.2011 User-Wertung: 11 Punkte |
Ich mag die Platte mittlerweile, A-Lex ebenfalls |
Meister T
gepostet am: 11.07.2011 |
Ich weiss nicht welche Platte der Kritiker gehört hat. Für mich ist es die beste Sepultura seit Ewigkeiten. Jede Menge geiler Thrash-Riffs und z.T. auch Soli, der Sänger nervt auch nicht mehr so wie früher und vor allem keine Buschtrommeln. Sehr starke Thrash Platte. |
Finster
gepostet am: 23.08.2011 User-Wertung: 12 Punkte |
Moin, kann mich nur Meister T anschliessen. Das ist die beste Scheibe seit Chaos A.D.! Für wahre Thrasher wie mich gibt es nix besseres als ein geiles Metal-Riffing und Solis der Marke "Arise". Natürlich kommen Sepultura nicht ganz an die guten alten Tage heran, das ist klar. Aber nach all den Jahren der musikal. Experimente endlich wieder (fast) die Kurve gekriegt und dafür gibts 12 von 15 Punkten. |
Ron
gepostet am: 29.08.2011 User-Wertung: 12 Punkte |
Schließe mich ebenso Meister T. an, möchte jedoch dem Musikreviews-Autor die Bezeichnung "Kritiker" entziehen. Welch wunderbar inszenierten Sätze und grammatikalischen Neuschöpfungen haben wir Sascha D. zu verdanken: "Die Komplexität der Gitarren wurde sehr stark heruntergeschraubt, der Gesang bleibt kratzig-aggressiv, die Drums stellen sich direkt dahinter, ohne sonderlich hervorzustechen. Die Gitarren und Drums ballern stumpf drauf los, fahren das Tempo kurz herunter und fallen dann in ein Soli. Das wiederum ist technisch auf einem ganz anderen Niveau wie die restlichen Gitarrenspuren." und "Die erwähnten drei befinden sich immer nach drei Songs." sowie "Stumpfes Geknüppel". Punkte vergibt das Sprachwunder dann, weil ihn "das Album nicht wirklich gänzlich vergrault hat." (warum, wieso???). Abzüge gibt es hingegen für die enttäuschten Erwartungen (welche???kein 1989??) und die bereits erwähnte Eintönigkeit (noch mehr ????).
Nein, nicht selten liest man fachlich schlecht geschriebene Kritiken, dies ist jedoch absoluter Bodensatz. Weder wird auf die einzelnen Stücke, noch auf die Gesamtintention des Albums eingegangen. Diese Kritik hätte der Verfasser auch ohne Anhören des Albums abgeben können (vielleicht so auch geschehen). Für alle die mit den ersten vier Alben von Sepultura etwas anfangen können und zugleich Bands wie Discharge, Killing Joke oder Prong nicht abgeneigt sind kann man nur empfehlen: reinhören! (Zu dem beste Auferstehung seit Fear Factorys "Mechanize") Für NWOBHM-Fetischisten mit Solo-Gitarren-Faible und Wo-Ist-Meine-Jugend-Geblieben-Da-War-Doch-Alles-Besser-Heulsusen jedoch tatsächlich weniger geeignet. |
Sascha D. [musikreviews.de]
gepostet am: 30.08.2011 |
Hi Ron.
Ich hab definitiv schon mieser geschriebene Rezensionen gelesen. Aber da du so findig Sätze herausgefunden hast, die dir nicht gepasst haben: Wir suchen noch Schreiberlinge ;) Von allem anderen abgesehen, sei versichert, dass keiner von uns eine Kritik zu einem Album veröffentlicht, das er sich nicht mehrfach angehört hat. |