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Skinny Puppy: hanDover (Review)

Artist:

Skinny Puppy

Skinny Puppy: hanDover
Album:

hanDover

Medium: CD
Stil:

Electro / Industrial

Label: Synthetic Symphony / SPV
Spieldauer: 50:00
Erschienen: 28.10.2011
Website: [Link]

Die legendäre kanadische Industrial-Band SKINNY PUPPY legt mit "hanDover" nicht nur ihr 14. Studioalbum vor, sondern auch eines der Jahreshighlights in Sachen düsterer, elektronischer Musik. cEvin Key und Nivek Ogre präsentieren sich darauf als begnadete Klangkünstler, die einerseits den typischen Sound von SKINNY PUPPY beibehalten, diesen andererseits aber mit so dermaßen ausgefallenen Collagen aus Musik und Geräuschen erzeugen, dass man kaum in Worte fassen kann, was auf diesem Album alles passiert.

Fakt ist, dass es kaum eine andere Band so gut schafft, aus Gegensätzen ein ausbalanciertes Werk zu kreieren. Einerseits wirkt es völlig abgedreht, was einem entgegen schallt, doch es bleibt auf fast schon geheimnisvolle Art und Weise immer nachvollziehbar. Selbst in krachigen, beinahe schon kakophonischen Songs wie "Point" oder dem verrückten, sägenden "Brownstone" hat das scheinbare Chaos immer noch System und so schaffen es selbst die schwer verdaulichen Songs auf "hanDover" nicht, den Hörer zu nerven. Ein weiteres Gegensatzpaar bilden die Attribute beunruhigend und entspannend. Auch das trifft beides auf so gut wie jeden Song auf diesem Album zu und selbst wenn es nicht der Fall ist, so beruhigt einen spätestens der darauf folgende Song wieder.

Abgesehen davon, dass die Klangkonstruktionen an sich schon spektakulär sind, sind SKINNY PUPPY auch noch in der Lage, sowohl in den Melodien als auch in den Arrangements so viele zwingende Hooklines einzubauen, dass das Album trotz der scheinbaren Sperrigkeit sofort zündet, aber ein genauso hohes Maß an Langzeitwirkung hat. Der Opener "Ovirt" ist eine atmosphärische Nummer mit ungewöhnlichen, tropfenden Electrosounds und ruhigen, aber verzerrten Vocals. Darauf folgt mit "Cullorblind" direkt ein Song mit Hitqualitäten. Sich langsam aufbauend erzeugt er eine wunderbar düstere Stimmung mit Ohrwurmcharakter. Sanft schwebend, beinahe entrückt ist "Wavy" ein guter Kontrast, während "AshAs" trotz der Streichereinlagen einen latent aggressiven Unterton mitbringt.

Schräg und herrlich verstörend wird es im leicht technoid blubbernden "Gambatte", "Icktums" dagegen ist ein eingängiger, treibender Song mit EBM-Anleihen und Clubtauglichkeit. Das atmosphärische "Vyrisus" nimmt man als klassische SKINNY PUPPY-Nummer wahr, dazu steht "Village" als harter Industrial-Rocker erneut im gelungenen Kontrast. Den Abschluss macht mit "NoiseX" eine psychedelische Drum'n'Bass-Nummer, die dem Hörer nochmal alles abverlangt. Neben der akustischen Komponente ist bei SKINNY PUPPY auch der Inhalt stets von Bedeutung gewesen, das ist bei "hanDover" nicht anders, denn es wird die Gier der weltweit agierenden Finanzhaie genauso angeprangert, wie politische Entwicklungen sowie die Untätigkeit der Menschen, die sich in ihr vermeintliches Schicksal ergeben. Intelligente Musik mit intelligenten Inhalten - eine Seltenheit?

FAZIT: Mit "hanDover" untermauern SKINNY PUPPY ihren Status als einer der wichtigsten Bands der Electro- und Industrial-Szene eindrucksvoll und überzeugen mit Abwechslungsreichtum, Kreativität, Mut und faszinierendem Können. Große elektronische Kunst.

Andreas Schulz (Info) (Review 5320x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Ovirt
  • Cullorblind
  • Wavy
  • AshAs
  • Gambatte
  • Icktums
  • Point
  • Brownstone
  • Vyrisus
  • Village
  • NoiseX

Besetzung:

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