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Slytract: Existing Unreal (Review)
Artist: | Slytract |
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Album: | Existing Unreal |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Noisehead / Twilight | |
Spieldauer: | 38:20 | |
Erschienen: | 26.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Mit SLYTRACT aus Ungarn macht sich eine weitere Ostband im weiten Feld des wie auch immer extremen Metal breit, und kann abgesehen vom farblosen Gegrunze durchaus ein kleines Ausrufezeichen setzen.
"Null & Void" gerät nach entbehrlichem Intro ob seines Refrains (die titelgebenden Worte) recht eingängig, zumal das Gefasel vom technischen Death Metal, den man angeblich zockt, in heutigen Tagen allseitiger Superlative in den seltensten Fällen gerechtfertigt wird. So komplex sind SLYTRACT gar nicht, obwohl sie sich andererseits auch nicht auf unbewegliches Riffschieben versteifen. Solos und Leads sind in nicht geringem Maß erlaubt, und diverse atonale Passagen und offen stehengelassene Harmonien lassen erkennen, dass die drei Herren ihren Post-Metal verinnerlicht haben. "Recognize" fiept gleichfalls modern einher, doch bereits jetzt ist man den Platzhirschen im eigenen Lande, die nur allzu gern im Erbe der Cavaleras wildern, haushoch überlegen, sowohl kreativ als auch generell spielerisch.
Statt des befürchteten Highspeed-Ballerns, das jedwede Unterscheidbarkeit zunichte macht, erfreuen SLYTRACT mit gewiefterem Songwriting. "Prevailing millions" überrascht dabei mit atmosphärischen, geradezu befreit aufatmenden Passagen, sorgt aber abgesehen davon ebenso für bedrückende Stimmung wie das gedämpfte "Nothing Seen". Spätestens hier kann man richtiggehend von Trademark-Leads und Riffs sprechen, die zum Ende hin wunderbar träumerisch und expressiv ausfallen. Drummer Tamás klopft zudem im bester CANNIBAL-CORPSE-Manier, vor allem im den Amerikanern insgesamt auch sehr nahen "Shall they learn war anymore".
Spannend fällt "Millenary venus" mit seinen bombastischen Blastbeats im Mittelteil aus, welche sich mit elegischen Leadpassagen kontrastieren, ohne dass es bemüht oder bruchstückhaft wirken würde. Den Anchecktrack liefern SLYTRACT mit "My mist", einem definitiven Genrehit wegen seines markanten Refrains. Mit "Behind the closed" und vor allem "Nexus" schließen sich sogar die mit besten Stücke der Scheibe an, letzteres gerade deshalb, weil Gábor weitgehend seinen unflexiblen Mund hält. Überraschung gelungen.
FAZIT. SLYTRACT erweisen sich mit "Existing Unreal" als hoffnungsvolle Newcomer, die zwar längst nicht zu den ungleich schillernderen REVOCATION - um ein aktuell ähnlich gelagertes Beispiel zu bemühen - aufschließen können, sich aber durch zahlreiche interessante kompositorische Ansätze und insgesamt flüssiges Songwriting sowie greifbare Emotionen vom Ultrakrass-Einerlei (BEHEMOTH und Kopisten) im vermeintlich extremen Metal abheben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Aura
- Null & Void
- Recognize
- Prevailing millions
- Nothing seen within
- Shall they learn war anymore
- Millenary venus
- My mist
- Behind the closed
- Nexus
- Bass - Szabolcs Zsengellér
- Gesang - Gábor B. Melegh
- Gitarre - Gábor B. Melegh
- Schlagzeug - Tamás Galántay
- Existing Unreal (2011) - 9/15 Punkten
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